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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 03.07.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189707035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18970703
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18970703
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1897
-
Monat
1897-07
- Tag 1897-07-03
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Monat
1897-07
-
Jahr
1897
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glaubhaft nach, daß er thatsächlich 70 Inn im Tag geht. Bei der Hitze ein gerade nicht angenehme« Geschäft, — Leipzig, 30. Juni. Die Handel-deputation de« Rathe« hatte in Anregung gebracht, au« Anlaß de« 400- jährigen Jubiläum« der Leipziger Messen eine größere besondere Feier in Autsicht zu nehmen. Der Rath beschäftigte sich in seiner heutigen Plenarsitzung mit der An gelegenheit und beschloß, deren weitere Behandlung einer De putation zu übertragen. Al« Datum der Abhaltung der Jubelfeier wurde der 28. und 28. August diese« Jahre«, also der Beginn der Michaeli«messe, in Vorschlag gebracht. — Leipzig, 26 Juni. Der Rath beabsichtigt,108,000 Stück australische Holzpflasterklötze für den Prei« von 28,626 Mark zu kaufen und damit die Bahnhofstraße von der Gellert- bi» zur Poststraße pflastern zu lassen. Die Klötze müssen, obgleich die Pflasterung der betr. Straßenstrecke erst nächste« Jahr vorgenommen wird, schon jetzt bestellt werden, da die Lieferzeit für die Klötze ein halbe« Jahr dauert. — Plauen, 29. Juni. Amerikanische Einkäufer sind im Laufe der letzten Tage hier wieder in größerer An zahl eingetroffen; von Mattigkeit de« Geschäft-gange», die früher hier oft schon im Mai einzutreten pflegte, ist gegen wärtig noch wenig zu spüren. — Plauen b V. Sicherem Vernehmen nach wird Se. Maj. der König da« 2. Sächsische Krei«turnfest durch seinen Besuch «»«zeichnen. Se. Majestät trifft am Sonntag hier ein, um den Festzug, sowie die Freiübungen der Turnerschaft in Augenschein zu nehmen. — Ein Fabrikant in Plauen ergeht sich im .Vogtld. Anz." in folgender Auslassung: Unbestreitbar richtig ist die vom.Vogtländischen Anzeiger' schon öfter betonte Thalsache, daß unsere Bahnverbindungen nach Osten zu unge nügend sind. Eine Bahn Plauen-Theuma-Schrcier«- grüner Werke-Auerbach-W erne-grün-Unt erstützen- grün-Neidhardt-thalerundWols-grünerWerke- Zschorlau-Neustädtel-Schnecberg müssen wir für unsere vogtländisch-erzgebirgische Industrie besserer Verbindung halber haben! Jetzt kann Niemand von Plauen nach man chen dieser Orte oder umgekehrt nach Plauen in einem Tage seine Geschäfte erledigen und zurückkommen. Auch wenn er den schnellsten Zug benutzt, braucht er fast dieselbe Zeit wie der Fußgänger und der langsamste Zug oft mehr al« noch die Hälfte dazu. Wa« ist da« aber allerseit« für ein enormer Schaden, wo oft in der Saison da« Sprichwort nur zu wahr wird: .Zeit ist Geld!' Welcher Vortheil wäre e«, wenn mittel« einer neuen Bahn die Arbeitgeber die halbe Zeit zum Unterbringen der Arbeit brauchten und andererseits deren Arbeitnehmer die ersparte Hälfte der jetzigen Doppelfahrzeit zum Mehrarbeiten und zu besserer oder öfterer Verständigung, wie manche« richtig auSzusührcn ist, benützen könnten! Im vorigen Landtag stimmten olle sieben für die Strecke in Be tracht kommenden Abgeordneten gegen die übrigen, die, sich auf zweifelhafte Berechnungen stützend, die ihre LandeStheile nicht» angehende Bahn al» unrentabel kurzer Hand einfach verwarfen. Ihre Bedenken sind hinfällig und werden noch hinfälliger, wenn die Bahn elektrisch, also ohne Tunnel, ohne Abgrabungen und Ausschüttungen nöthig zu machen, und von Privatgeld gebaut wird, denn c» kommt eine Bevölkerung von 120,000 Menschen und viel Fracht in Frage. Ich will nur die großen Werke erwähnen und absehen von den Fa briken in Plauen und den anheren betheiligten Städten wie Auerbach, Falkenstein, Lengenfeld, Treuen, Neustädtel-Schnee- berg; da sind I) die Thoßfeller Spinnerei, 2) die Theuma- ischen Platten-Werke. 3s die Schreier-grüner Granitbrüche, 4) zwei große Werne-grüner Brauereien, 5) die Mulden hammer, Neidhardt-thalcr und Wolf-grüner Werke. Da so große Opfer für Dre-dner und andere Bahnbauten gebracht werden, kann doch für das Vogtland und Erzgebirge auch einmal ein übrige« gethan werden. Wir wollen aber den Gegnern jede Sorge nehmen, um durch sie mitunterstützt nur die Bau-Konzession zu erhalten. Mit dieser in der Tasche findet sich, wenn ein Ausruf erlassen wird, mehr al« genug Kapital, die sehr gut rentirende Bahn ohne große Terrain schwierigkeiten zu bauen. Einsender ist bereit, selbst Aktionär zu werden! Biel wird dabei daraus ankommen, wie wir im Landtage vertreten sind. In der letzten Zeit ist es ja ent schieden besser geworden al« früher, wo wir „freisinnig" ver treten waren. Jahrzehntelang hatten wir über den stunden langen Aufenthalt in Reichenbach, über zu wenig Züge vom oberen Bahnhof nach Oben und nach Unten und über die Unzulänglichkeit de« Plauenschcn Bahnhof« zu klagen, aber c« half früher alle« nicht«. In den letzten Jahren ist e« auf einmal gegangen. E« kommt eben sehr viel darauf an, wer un« vertritt. Wir müssen aber aus jeden Fall denjenigen Mann wählen, der sich verpflichtet, für den Bahnbau Plauen- Schneeberg zu stimmen und der aber auch etwa» erreichen kann! Ueber welche einzelnen Orte die Bahn zu leiten ist, da« kann, wenn nur erst die vorläufige Konzession crtheilt ist, noch bestimmt werden. - Annaberg, 30. Juni. Ein schrecklicher Vor fall hat sich gestern in der sechsten Abendstunde in dem be nachbarten Geyer-dorf zugctragen. Der Bürgerschullehrcr Otto H. von hier, der, am 9. Dezember 1868 in Lucka im Altenburgischen geboren, feit ungefähr acht Jahren,an unserer Schule amlirt, zeigte schon seit einiger Zeit Spuren von Ver folgungswahn. H., dessen Vater und Schwester, wie verlau tet, durch Selbstmord endeten, befand sich in ärztlicher Be handlung und hielt seit Montag keine Schule. Am gestrigen Nachmittage nun unternahm H. in Begleitung seiner Gattin und seine« dreijährigen Kinde«, sowie eine« Kollegen zur Er holung einen Spaziergang und kehrte in Lang« Restaurant ein. Hier mögen ihn die quälenden Wahnideen, die ihn schon in den letzten Tagen von Schaffot und Hinrichtung reden ließen, in verstärktem Maße befallen haben, er stand plötzlich vom Tische auf, entlieh sich in der Küche de« Restaurant« ein große« Messer und begab sich nach dem Boden de« Hauie«, wo er sich den Hal» abschnilt. Al« man nach einigen Mi nuten nach ihm suchte, sand man ihn in nahezu verblutetem Zustande, aber noch Lebenszeichen von sich gebend, vor, doch verschied er schon in kürzester Zeit, ohne daß sosort herbeige- holle ärztliche Hilfe ihm Rettung angedeihen lassen konnte. Die untröstliche Gattin fiel bei dem Anblick de« Unglücklichen in eine tiefe Ohnmacht und mußte mittelst Geschirr nach ihrer Wohnung überführt werden. — Ueber die bevorstehenden Herbstmanöver im Vogt land sickert au» den getroffenen Dispositionen noch wenig Verläßliche« durch. Soviel aber steht fest, daß die Uebungen sich auf dem Gelände zwischen der oberen Elster und der oberen Mulde abspielen und daß die Bewegungen der Trup pen von dem Hauptstützpunkr Plauen in der Richtung auf Schwarzenberg Schneeberg vorwärt« schreiten werden. — Die Tage« länge ist nun in langsamer Abnahme begriffen. Die längste» Tage mit rund 16 Stunden 29 Min. Länge sind vorüber. In den nächsten drei Wochen vermin dert sich die Tage«länge um 20 Minuten. Später erfolgt dann die Abnahme schneller, im Juli um 1 Stunde 5 Min., im August um I Stunde 45 Minuten u. s. w. Bi« zum 21. Dezember macht der Unterschied zwischen dem längsten und dem kürzesten Tage bei un« 8 Stunden 40 Min. au«. — Dessau, 29. Juni. Der Plan der im nächsten Jahre zu eröffnenden thüringisch-anhaltischen Lotterie steht nunmehr fest und hat die Genebmigung der betheiligten Regierungen gefunden. Der höchste Gewinn in der letzten, fünften Klaffe beträgt 200,000 Mk., wozu event. eine Prämie von 300,000 Mk. tritt. Den 25,000 Loosen stehen 12,500 Gewinne gegenüber. O«ffe«tliche Sitzung des Bezirksausschusses der Königs. Amtshauptmauuschaft Schwarzenberg, am 26. Juni 1897. Hilfe ausgezahlt werden. 2) Der Rekurs des Gutsbesitzers Franz Bretichneider in Hundshübel in Anlaaensacken wird für theilweise begründet erachtet, ebenso der Rekurs Gustav BretschnetderS in Hundshübel. Der Rekurs Karl Oskar Bauers in Johanngeorgenstadt wird aus formellen Gründen abgewiesen, bezüglich der Rekurse des Fuhrwerksbesitzers Gustav Krauß und der Spitzengeschäftsinhaberin Amalie Seltmann daselbst wird nähere Erörterung beschlossen. 3) Zur Dismembration der Grundstücke Fol. 149 des Grund- und Hvpothekenbuchs für Bockau, Fol. 47 des Grund- und Hypotheken- sür Oberstützengrün und Fol. 220 des Grund- und Hypothekenbuchs für Schönheide wird Dispensation bez. unter Bedingung der Con- solidation ertheilt. Wegen der Dismembration der Grundstücke Fol. IW des Grund- und Hvpothekenbuchs für Sosa und Fol. 142 des Grund- und Hypothekenbuchs für Zschorlau sind zunächst weitere Erörterungen anzustellen. 4) Das Gesuch der Gemeinde Neuwelt um Ausbezirkung aus dem Staichesamtsbezirk Beierfeld und Errichtung eines eigenen Standes- 6) Die Beschwerde des Schlos/ers Gustav Emil Gläß in Schönheide, seine Besteuerung in Eibenstock und Sck'önheide betr., wird, insoweit sie die Heranziehung zu den Abgaben in Schönheide betrifft, ver- 7) Eine Wegeeinziehung in Grünstädtel wird genehmigt. 8) Die Gesuche Karl Albert Krauß's in Breitenbrunn um Erlaubniß zum Handel mit denaturirtem Spiritus, Friedrich Adolfs König's in Handel mit denaturirtem Spiritus, Eli Tauscher's in Kappel um Üebertragung der Karl Arnold in Grünhain ertheilten Erlaubniß zum Gastwirtbschaftsbetriebe und zur Abhaltung öffentlicher Tanz musik, Friedrich Robert Weigel s m Rittersgrün um Erlaubniß zum Kleinbandel mit Branntwein, Hermann Schmiedel's in Antonsthal um Erlaubniß zur pachtweise»: Ausübung der der Firma F. E. Weidenmüller ertheilten Erlaubniß zum Gasthofsbetriebe einschließlich genehmigt, die Gesuche Friedrich Paul Müller's in Alberoda um Erlaubniß zum Milch- und Kaffeeschank, Heinrich Wilhelm Groß's in JohanngeorqeMtadt um Erlaubniß zum. Branntweinschank, Franz Amtliche Mittheilungen aus dm Hitzungen des Stadtraths. Sitzung vom 14. Juni 1897. Borsitzend'r: Herr Bürgermeister Hesse. Anwesend . 5 Raths mitglieder. 1) Eine wegen Ausgrabung der oberen Erottenseestraße hinterlegte Kaution soll zurückgezahlt werden. Zittau kann man Mangels städtischen Interesses nicht fügen. 3) Der von den städt. Beamten nachgesuchte Urlaub wird gewährt. 4) Mit der Verpachtung der Grasnutzung am Kreuzel, Rosinenberg und Kriegerdenkmal an Zimmermann Siegel und Slraßenarbeiter Hahn ist man einverstanden. i») Von einer in Steuerreklamationssachen ergangenen Verordnung, sowie 6) von der Anzeige der Bürgerschuldirektion über den Beginn des Handfertigkeitsunterrichts wird Kenntniß genommen. 7) Der Vorschlag des Sparkassen-Ausschusses über die Verwendung des Sparkassenreingewinnes vom Jahre 1896 wird zum Beschluß erhoben. 8) Mit der Aufstellung eines neuen Feuerhydranten an der Gott« schaldmühle ist man einverstanden. 9) Den Wachmannschaften der Feuerwehr soll für ihre Thätigkeit bei dem Brande am 25. Mai eine Vergütung, in der üblichen Höhe nach Stunden berechnet, gewährt werden. I0> Von einem Schreiben der König!. Straßen u. Wasserbau-Inspektion Schwarzenverg, die Ueberdeckung des Dorfbaches betr., nimmt man Kenntniß. Mit dein Erlaß einer Bekanntmachung über den Beginn der Arbeiten am Dorfbache ist man einverstanden. 11) beschließt man, das Aufblasen des Fleisches mit Rücksicht darauf, daß es sich nicht lontroliren läßt, ob das Fleisch mit dem Munde oder Blasebalg aufgeblasen wird, fernerhin überhaupt zu verbieten. 12) Der Rath nimmt Kenntniß a. von einer Einladung des GemeinderathS zu Carlsfeld zur Eröffnung der Bahn Wilzschhaus-CarlSfeld, 1». von den Verordnungen, Dekretsertheilung zum Nachtrag des Schankgewerbe-Steuerrcgulativs, die communliche Sonder besteuerung gewisser Geschäft-filialen und Großbetriebe, die Aufstellung und Abschließung der Urwählerlisten für die be vorstehenden Landtag-Wahlen und Gewerbesache betreffend, e. von den Uebersichten der Stadt- und Sparkasse auf den Monat Mai, <1. von den Dankschreiben des Herrn Geh. Rath Vodel und der Frau verw. Sasse für übermittelte Beileidsschreiben, B. von einem Schreiben des Kaiser! Postamtes hier, wonach die Störungen bei dem Fernsprechapparate der Polizeiwache durch Auswcchselung der Fernhörer nut den schadhaft gewor denen Leilungsschnüren geboben worden sind, auch die Sprech stelle fernerhin wöchentlich einmal »ur Nachtzeit vom Leitung-, aufseher in Bezug auf ihre Betriebsfähigkeit geprüft werden soll. 13) Der Diakonissen - Zweiganstalt in Zwickau wird ein jährl. Beitrag von 25 M. gewährt. 14) Der Kgl. Mtlitärverein hier hat dem Kaiser Wilhelm-BüstenfondS 107 M. 24 Pf. zugewiesen. Der Rath nimmt hiervon Kenntniß und beschließt, den Verein der Berathungen in dieser Angelegenheit als stimmberechtigt anzuerkennen. 15) Von den PrüfungSergebniffen der Biersteuer-, Pension-kaffen«, Sportelkassen- und Dienstbotenkrankenkaffenrechnung auf da- Jahr 1896 nimmt man Kenntniß. Die Rechnungen sollen an da- Stadtverordneten-Collegium zur Richtigsprechung abgegeben werden. 16) Durchberathung mehrerer gegen die Einschätzung zu den die-jährigen Stadtanlagen erhobener Rekurse. Außerdem kommen noch 8 innere BerwaltungSangelegenheiten, 1 Bau-. 2 Straf«, 2 Eoncesstons- und 2 Steuersachen zum Vortrag und -ur Beschlußfassung. Sitzunz vom 17. Juni 1897. Vorsitzender. Herr Bürgermeister Hesse. Anwesend 4 RathS- Mitglieder. 1) Auf da- Gesuch de- kaufmännischen Vereins beschließt man, die Aus zahlung der Reiseunterftützung an durchreisende Kaufleute zu über nehmen. 2) Von der Verordnung, die Ausweisung von Angehörigen au- dem Württembergischen Staate betr., nimmt man Kenntniß. 3) Mit der Legung der Schleuße vom Krankenhause nach dem Unger- schen Garten ist man einverstanden, ebenso 4) mit der Bestellung von Pflastersteinen bei Windisch in SauperSdorf zur Anpstasterung der Wafferschieber. 5) Eine wegen Ausgrabung einer öffentl. Straße hinterlegte Kaution soll zurückgezahlt werden. 6) Dem Kellner Pröse aus Plauen i. B. wird die Scbankconcession für das Schützenhaus ertheilt. 7) Von dem an den Verein der Arbeitgeber der Bürsten- und Pinsel fabrikation in Schönheide ergangenen Bescheide der König!. General direktion der sächs. Staatsbahnen, wonach die Einrichtung einer sogen. Eouponstation für Rundreisehefte in Schönheide abgelehnt worden ist, nimmt man Kenntniß. ES soll ein diesbez. Gesuch von Eiben stock aus für die Station Eibenstock an die Kgl. Generaldirektion gerichtet werden. 8) Von der Einladung der Gesellschaft für Verbreitung von Volksbild ung zur die-j. Hauptversammlung nimmt man Kenntniß. 9) Beschlußfassung über mehrere gegen die Einschätzung zu den die-j. Stadtanlagen eingewendete Rekurse. Außerdem werden noch 6 innere Verwaltungsangelegenheiten, 2 Steuer- und 1 EoncessionSsache erledigt, die des allgemeinen Interefse- entbehren bez. zur Veröffentlichung nicht geeignet sind. Vermischte Hlachrichten. — Oldenburg. In einem Abtheil eine» Wagen de« Nachtzuze« von Bremen nach Oldenburg wurde in der Montagnachl ein Reisender zu Tode gcm ißhandclt. Auf der Station Schierbrok, wo der Zug hielt, Hörle ein Beamter de« Zuge« aus einem Wagenabtheil 3. Klaffe Hilferufe. Er ging hinzu und gewahrte, daß zwei bi« drei Insassen de« Abtheil» dasselbe schleunigst verließen und dann querfeldein die Flucht ergriffen. In dem Abtheil sand er einen Reisen den blutüberströmt. Dieser hatte mehrere bedeutende Wunden an dem Kopfe, die anscheinend von einem scharfen Gegenstände herrührten. Sein langer Vollbart war dem BedauernSwerihen halb auSgerissen. Unter den Händen de» Beamten verlor der Mann da» Bewußtsein, so daß er über die Thäter und die Ursachen der Thal nicht» au»sagen konnte. — Pillkallen. Um den Schmuggel an der russi schen Grenze erfolgreich zu machen, werden mancherlei Kniffe zur Anwendung gebracht. In neuester Zeit wird der Schmug gel nach dem „Graud. Ges." durch eigen» dazu abgerichtete Hunde bewerkstelligt. Abend» im Finstern werden die Thiere an der Grenze vereinzelt lo»gelassen, nachdem man ihnen ein Päckchen mit der zu schmuggelnden Waarc auf den Rücken geschnallt hat. Da ein Wegschießcn der Thiere in der Nacht meisten« nicht möglich ist, so gelangen die Hunde in der Regel wohlbehalten an ihr Ziel. — Roß-Ameiien haben in Eichigt ein Wohnhaus, welche« hundert Jahre steht, Heuer in ungeheuren Mengen besetzt und die Bewohner darau« vertrieben. Die Ameisen, von denen die Weibchen 17, die Männchen und Arbeiterinnen 9 bi« II Millimeter lang sind, verschaffen sich durch Löcher, welche sie durch Dielen und Fensterrahmen fressen, Zugang in die Wohnstube, bedecken dort zu Tausenden den Fußboden, krichen die Wände hinan, lausen im Lehnstuhl umher, sitzen an den Stubengeräkhen und wandern in Töpfe, Schüsseln und Teller. — Der Vernichtungskrieg gegen die Sing vögel. Wir entrüsten un« mit Recht über den Massenmord, dem in Italien die durchziehenden Singvögel erliegen. Aber eS scheint, daß in Deutschland die Dinge nicht besser gehen. Jo schreibt da» „Koburger Tageblatt": „Fast täglich kommen Kistchen mit lebenden Vögeln von Sonneberg aus dem hies. Bahnhose an, die nach allen Gegenden de« Auslandes ver sendet werden. Jedenfalls sind c» unsere einheimischen Vogel arten, al» Stieglitze, Hänflinge, Zeisige, Rothkehlchen, Gras mücken, welchen in dem Walde von unbarmherzigen Vogel fängern nachgestellt wird, die man in großen Mafien dort cinfängt und dann zum Versand bringt. Hiesige Beobachter schätzen die Zahl der auf diese Weise versendeten lebenden Vögel auf 5000 jährlich. E« ist empörend, wie diese armen Thicrchen zu Dutzenden in kleinen Kistchen eingepfercht leiden müssen, wovon voraussichtlich wohl ein großer Theil bi» zu ihrer Ankunft eine» qualvollen Tode» sterben muß. Hat denn die Sonneberger Polizeibehörde oder der dortige Vogcl- schutzvercin keine Kenntniß von diesem schändlichen Treiben? Hier müßte doch energisch eingeschritten werden." E» ist klar, daß die Singvögel geopfert werden, damit mit ihren Federn die Damenhüte au»gezjert werden können. Eine bar barische Mode. Rechnet man dazu die immer wachsende Krähen plage, gegen die durchaus nicht» Durchgreifende« geschieht, so ist vorauszusehcn, daß der deutsche Wald in nicht langer Zeit stumm geworden sein wird. — Ein interessanter Alterthum»fund ist bei dem Umbau de» Kaufmann M. Damköhler'schen Grundstück» in Zörbig bei Halle gemacht worden. In einer Mauernische war ein in Holzdeckel gebundene« starke» Buch eingemauerk. Daffelbe ist ein alphabetisch geordnete« .Nachschlagebuch zur Heilung von Krankheiten" durch sogenannte Hausmittel. Da» Werk ist, wie e» am Schluffe desselben wörtlich heißt: .Gedruckt zu Basel! durch Michael Jsingrin do man zalt nach Christi gebürt bl.ll.XITII." Die Ausführung ist der damal igen Zeit (1543, etwa über 100 Jahre nach Erfindung der Buchdruckerkunst) entsprechend großartig. Da» Werk umfaßt 346 Kapitel und da» Format ist in Groß-Ouart gehalten. In klarer, deutlicher Sprache sind alle Krankheiten, ihre Ent stehung und Heilung besprochen. Gegen 500 Holzschnitte (Abbildungen von Pflanzen und Künstler, welche bei der Her stellung de« Buche« mit Ihätig waren) erläutern den Inhal». Da« Werk ist im Auftrage Kaiser Karl« V. geschrieben und gedruckt. Ein gewissermaßen al» Vorwort vorangeftellte« Edict de« genannten Kaiser» sichert dem Drucker „Michael Jsingrin" seine Einnahmen und zeigt, daß auch schon in jenen Zeiten da« geistige Eigenthum geschützt werden konnte. — Eine Hochzeit in Arkadien schildert sehr an schaulich ein deutscher Postbeamter, der längere Zeit unter den Hellenen Ihätig war und nun eine Reih«, zur Zeit ganz besonder» fesselnder „Reisebilder au« Griechenland" in der „Deutschen Verkehr«-Zeitung" veröffentlicht. Wenn man glauben wollte, daß e« sehr idyllisch oder romantisch in Arka dien auch heute noch zugehen müßte, so würde man sich ge waltig" irren. Im Segenlheil ersehen wir au» der Erzählung unsere« kommen werden, durchau der Br über di feld), i räch) fi vor bei Geld a e» auch ward g> Festlich kunst u gezeichn umgekel Deutsch kam, fa unterhü „Der S um die bestimm nach P mit der Bräuti; Summt geschobc batte d Traukrc nicht« s kommen Einladu »Heilung ftattfän kommnL nicht". Lj (S> beste E Ssr a. i R ist pfe sckv Lu PI Rl Ein Sti«er> wird b Stcllun an die in
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