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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 15.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189610153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18961015
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18961015
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1896
-
Monat
1896-10
- Tag 1896-10-15
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Monat
1896-10
-
Jahr
1896
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welche der Fabrikherr auf seinen äußeren Menschen kegle, in Verbindung mit den vornehmen Allüren, trugen dazu bei, ihm ein schöne« Aussehen zu verleihen. Welcher Gegensatz dazu die plebejische Gestalt Burmüller«, dem man e« ansah, daß er Zeit seine» Leben« in niederer Sphäre sich bewegt und der in seinem schäbigen unsauberen Aeußeren einen ärmlichen Eindruck machte, wennschon in der Art de» Sprechen«, in der Handbewegung sich zu erkennen gab, daß er mehr veranlagt, den Herrn zu spielen al« den Untergebenen; sein rauhe« unangenehme« Organ verrieth die Gewohnheit de« Befehlen«, de« Herrschen«. Trotz diese« augenscheinlich grundverschiedenen Wesen« der beiden Männer, welche in diesem sonst geschästlichen Zwecken dienenden Raume mit einander bereit« eine Stunde lebhaft conferirt, hallen sie doch etwa« gemein, glichen sie darin einander wie ein Ei dem andern — der verschmitzte, kalt berechnende Zug, welcher sich aus dem Antlitz beider au«prägte und etwa« Diabolische« an sich hatte und fast an eine Katzennatur er innerte, obwohl sie e« verstanden, die« hinter verbindlichem Lächeln zu verbergen. - Wiederum hielt Maurice Blondel in seiner Wanderung jetzt inne und blieb vor dem Fabrikleiter stehen, diesen mit einem fragenden Blick musternd. „Gesetzten Falle« nun, Herr Burmüller, Ihre Voraus setzungen «ressen sännntlich zu, c« ereignet sich nicht«, was geeignet. Ihnen einen Strich durch die so sorgfältig ausge stellte Rechnung zu machen, welche Gegenleistung verlangen Sie dann von mir?" fragte Maurice Blondel den Fabrikleiter, während seine Hand nervö» die langen Spitzen seine« wohl gepflegten Barte« drehten und dadurch sich deutlich die innere Unruhe de« Fabrikherrn verrieth. Burmüller räusperte sich einige Male verlegen, die Be antwortung der an ihn gerichteten Frage schien ihm offenbar keine leichte. „Lassen wir da« bi» nachher," entgegnete er schließlich ausweichend. „Nein, nein," unterbrach ihn Blondel fast heftig. „Aus einen so ungewissen Handel lasse ich mich nicht ein. Sagen Sie mir klipp und klar, welche Stellung Sie cinnehmen wollen; nennen Sic die Summe, welche Sie für Ihre Be mühungen, und die mir zu leistenden Dienste beanspruchen und ich werde Ihnen sagen, ob ich damit einverstanden bin." Die kurzen, bestimmten Worte de« Fabrikherrn, welche mehr einem Befehl glichen, versetzten Burmüller noch mehr in Verlegenheit und ungeduldig trommelte er mit den Fingern aus die Platte de« vor ihm stehenden Schreibtische«. Man merkte e« ihm an, da« er wohl mit dem zu stellenden Ver langen mit sich in» Reine war und ihm nur die richtigen Worte fehlten, um e» möglichst unbefangen zum Ausdruck zu bringen. „In kurzer Zeit schon wird c« Ihnen möglich sein, die Schwallersche Fabrik zu einem Spottpreis an sich zu bringen und dadurch wieder zu vereinigen, wa« Ihr Herr Vater in seiner übertriebenen Humanität getrennt. Ich denke, da« Ge schäft, wa« Sie dabei machen werden, ist kein schlechte«, da raus gebe ich Ihnen mein Wort, und da wir bereit» jetzt Hand in Hand mit einander gehen, so glaube ich meine Wünsche nicht zu weit gerichtet zu haben, wenn ich Ihnen den Vorschlag mache, in Anerkennung meiner geleisteten Dienste mich al« Compagnon in Ihr Geschäft auszunehmen. Da« Gemeinsame unserer Interessen in diesem Falle erfordert ein rückhaltlose» Zusammenstehen, wa« aber viel eher erreicht wird, wenn Sie e« nicht verschmähen, mich durch ein innige«, dauernde« Band an Ihre Familie zu knüpfen. Sehen Sie, Herr Blondel, seit Jahren schon bin ich Wittwer und wenn ich auch nicht mehr im Jünglingsalter stehe, Arbeit und Mühe meine Haare etwa« vor der Zeit grau gefärbt, so glaube ich doch noch Anspruch auf ein anständige« Aussehen erheben und um ein junges Mädchen freien zu können. Sie würden gleich zeitig einen sehnlichsten Wunsch meine« Herzen« erfüllen, wenn Sie mir die Hand Ihrer Tochter —" „Halten Sie ein!" schrie Blondel, vor Zorn kirschrolh im Gesicht. „Ich kann nur annehmen, daß Ihre Worte ein unpassender Scherz gewesen sind oder die halbe Flasche Wein Ihre Sinne vollständig umnebelt hat. Der Compagnon der hochangesehenen Firma Blondel und dazu noch die Hand eine« Mädchens, welche» kaum den Kinderschuhen entwachsen und dereinst einen Gatten sich wählen kann, der zum wenigsten aus gleicher StanveShöhe wie sic selbst steht und welche« nicht daraus zu warten braucht, bi« ein simpler Fabrikleiter, der bereit« mit einem Fuße im Grabe steht, um ihre Hand an hält, diese Forderung zu stellen für einen Dienst, über dessen Erfolg noch starke Zweifel herrschen, hätte ich Ihnen wahr lich nicht zugetraut, ich hatte allerdings eine höhere Meinung von Ihrer Vernunft!" „Nun, nun, nur nicht gleich so heftig, Herr Blondel; schätzen Sic mich nicht geringer, al« ich bin und glauben Sie, daß e« mit dem Stand so seine eigene Bewandtniß hat; ich bin ehrlicher Leute Kind und habe mein Leben bisher nicht unnütz zugebracht, sondern mir einen hübschen Groschen ge spart, so daß ich e« getrost mit jedem großspurigen jungen Fant aufnehmen kann, der mit des Vater» Geld ein noble« Leben führt und kostspieligen Passionen huldigt. Wa« Ihre Anspielung bezüglich mein:« Alter« anbelangt, so glaube ich, daß meine eiserne Constitution und Gesundheit mir noch ein recht lange« Leben sichern werden!" Burmüller« Stimme klang durchaus nicht gereizt, im Gegentheil sogar ruhig, wie nach den saft beleidigenden Worten de« Fabrikherrn kaum zu erwarten, doch war eine gewisse Ueberlcgenheit au« ihnen herau»zuhören, wa« Blondel stutzig machte und ihn wohl auch veranlaßte, gewissermaßen einzu lenken und seinen ersten Worten die Spitze etwa« abzubrcchen. „In Ihre Ehrenhaftigkeit habe ich durchaus keinen Zwei fel setzen wollen, Herr Burmüller," entgegnete Maurice Blon del. „Indessen müssen Sie doch vernünftigerweise selbst ge stehen, daß der Preis ein zu hoher ist. Fordern Sic eine bestimmte Summe, welche ich Ihnen im Falle de« Zutreffcn» unserer Combination gerne gebe, nur verlangen Sic nicht, sich in mein Geschäft cinzudrängen oder gar, daß ich meinen Ein fluß auf meine einzige Tochter zu Ihren Gunsten geltend machen soll." „Habe ich doch gleich gesagt, wir wollen die Erörterung dieser Frage vorläufig noch aufschieben", sagte Burmüller mit listigem Augenzwinkern, indem er den Rest de« Weine« trank und dann fortfuhr: „Ich sehe schon jetzt, wir kommen darüber schwer zu einem Einverständniß mit einander. Be reit« habe ich die erste Mine springen lasten und morgen schon denke ich, da« ganze Gebäude in die Luft zu sprengen." Die letzten Worte Burmüller« waren von einem harten, schauerlich klingenden lauten Lachen begleitet, welche« den Fabrikherrn veranlaßte, sich einen Augenblick abzuwenden. „Seien Sie vorsichtiger in der Wahl Ihrer Vergleiche, Burmüller," entgegnete Blondel in vorwurf-vollem Ton und nahm seine Wanderung wieder auf. „Wenn Jemand Ihre Aeußerung gehört hätte, der müßte doch glauben, wir stünden mit dem leibhaftigen Gottseibeiuns im Bunde; so schlimm ist e» doch nicht." „Glaube e» gerne, wie unangenehm e« Ihnen ist, die« zu hören, und doch ist der Gedanke von Ihnen ausgegangen. Auf die Wahl der Worte kommt e« doch wahrhaftig nicht an, und wie ander« soll ich e» denn versinnbildlichen! Wir suchen mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln Schwaller von hier zu vertreiben und kann man daher wohl von in die Luft sprengen seiner Lustschlösser, die er an die Erbschaft der Fabrik vielleicht geknüpft, sprechen. Doch Ihrem Wunsche gemäß werde ich mich befleißigen, in Zukunft mich gewählter aus zudrücken." „Lassen wir allen Scherz bei Seite, Burmüller; sagen Sie mir bestimmt, ob alle Arbeiter Schwallers damit ein verstanden sind, die Arbeit niederzulegen und unter keiner Bedingung wieder aufzunehmen, ferner ob der junge Mann, dadurch entmulhigt, auch wirklich sich dazu entschließen wird, die Fabrik selbst mit Verlust zu verkaufen?" «Fortsetzung folgt.) Vermischte Machrichten. — Friedrichsruh. Der Sachsenwald de« Fürsten Bismarck wurde im letzten Winter und Frühjahr recht bedeutend von einer Bande Wilddiebe heimgesucht, die auch in Hamburg bei Wilvhändlern bereitwilligste Abnahme fanden. Während eine größere Zahl dieser Diebe bereit« seit längerer Zeit im Gefängniß sitzt, ist es erst jetzt gelungen, den Anführer, einen Gärtner Schultz, im Grünewald bei Berlin zu verhaften und nach Hamburg zu bringen. Mehrere Wildhändler sind gleich falls unter Anklage gestellt. — Der Ertrag der Bienenzucht. Inder „Münch. B.-Ztg." finden wir folgende sehr beachtenswcrthe Notiz: Der Bienenmeister de« Verein» Rosenheim, Garnreiter in Gammering, hält seil dem Jahre 1883, in welchem er Bienen zucht begann, genaue Buchführung über seinen Betrieb und hat da« Ergehniß wie folgt mitgetheilt: 1883 lieserlen 2 Völker eine Einnahme vov l 5,r° M. 1884 - 2 - » - s 00 s 1885 7 - - - s 1.00 - 1886 - 10 . - - 145,« s 1887 - 12 - - s 65,85 1888 - 17 - . - 125,25 s 1889 - 20 - - - 94,30 1890 . 27 - - - 725,00 1891 30 - - s 397,oo s 1892 - 30 - - 725,es s 1893 - 20 . - - 400,00 - in 11 Jahren je 2—30 Völker . . . 2716, M. somit durchschnittlich per Jahr 246,sr M. Die Gesammtkosten betrugen in diesen 11 Jahren 213,«» M., so daß sich der Rein gewinn auf 2503,is M., also jährlich auf 227,r« M. beläuft. Freilich dürfen wir eine solche ErtragSbcrechnung au« so über aus günstiger Gegend nicht al« Norm aufstellen, immerhin aber ist sie lehrreich und interessant. — Eine neue Brotart, und zwar sogenanntes Daucrbrot, stellt ein mecklenburgischer Bäckermeister au« Sub stanzen her, die man bisher al« hierzu völlig ungeeignet hielt. Dieses neue Nahrungsmittel wird nach einer Mittheilung des Patent- und technischen Bureau« von Richard Lüder« in Gör litz au« einer Gährmischung von Hopfen, Malz, Bierhefe, Salz und gerösteten Kartoffeln in zwei Arten, nämlich Grob- und Feinbrot, angefertigt und soll sich nach Angabe de« Er finder« nicht blo« Monate, sondern Jahre lang srisch, weich und wohlschmeckend erhalten. Im Aussehen, Geschmack und Nährkrast soll e« dem besten Mchlbrot nicht nachstehen. Be wahrheitet sich die« alle«, so dürfte diese Erfindung für die Berproviantirung von Schiffen für das Militär, wie überhaupt für den Konsum von großem Nutzen sein. — Die „Purzclbaumkur" hat eine jetzt zu Chicago ansässige Schwedin für Damen eingeführt, die ihr zu feste« Fleisch vermindern wollen. „Manchmal," sagt die Erfinderin, bedarf e« eines großen Aufwande« an Logik und Geduld, um eine starke Frau Lazu zu bewegen, einen Purzelbaum zu schlagen. So ist denn da» Ansangsstudium ein recht schwieriges. Im sünfundvierzigsten Jahre erscheint freilich die Bethätigung al« ein bedenkliche« Unternehmen. Hat man c» aber erst lo«, so ist man mit fünfzig noch nicht zu alt, um den Sport, dem man behaglich in dem mit Teppichen bedeckten Zimmern hul digen kann, zu würdigen, und der Erfolg für den Leibesumfang ist einfach phänomenal. Einer starken Frau ist nicht« Besseres zu empfehlen." — Ein junger Mann aus Lille, der zu den Russen festen nach Pari« gekommen war, ist das Opfer eine« frechen Schwindel« geworden, der aber einer gewissen Originalität nicht entbehrt. Al« er aus den Boulevards spazieren ging und die Festvorbereitungen bewunderte, stürzte ein elegant gekleideter Mann, mit einer Rosette im Knopfloch, aus ihn zu und ries: „Ich verhafte Sie im -Namen de« Gesetze«! Kein Aussehen, kein Skandal, da» würde doch zu nicht« nützen!" Daraus rief er einen Fiaker herbei, ließ den ganz verblüfften jungen Mann einsteigen, schwang sich selbst in den Wagen und gab Befehl, nach der Polizeipräsektur zu fahren. Untcrweg« wandte er sich an den ganz zerschmetterten Pro vinzialen und sagte ihm: „Sic werden e« gewiß verziehen, daß ich nicht selbst eine Leibe«untersuchung an Ihnen vor nehme. Vermeiden Sie diese unangenehme Formalität und geben Sie Alle« heraus, wa« Sic bei sich haben!" Der junge Mann, der über eine gehörige Portion -Naivetät verfügte, kam dieser Aufforderung wirklich nach und gab sein Portefeuille mit 300 Frc»., sein Portemonnaie mit 60 Frc«., seine goldene Uhr und Kette dem Individuum. In dem Präsekturhofe an gekommen, forderte der Pseudobeamte sein Opfer auf, einige Sekunden zu warten, da er mit einem Beamten über ihn zu sprechen habe, schärfte dem Kutscher ein, über den Festgenom menen zu wachen und verschwand dann natürlich aus -Nimmer wiedersehen. — Freiherr ». Selb erzählt in Len Erinnerungen au« seinem Leben: Im Harz sah ich einmal ein kleine« Häut chen, da« mir vorkam wie ein Puppenhau«, doch aber für Puppen zu groß und für Menschen zu klein war. Ich fragte nach seiner Bestimmung und hörte: Ein Graf Stolberg hätte dort bedeutende Bergwerke. Der Direktor derselben sagte ihm eine« Tage«, der Absatz sei schlecht und würde sich ansehnlich steigern, wenn die vielen Arbeiter einen geringeren Tagelohn bekämen und die Absatzpreise heraufgingen. Darauf erwiderte der Graf: „Haben Sie die Arbeit der Leute wohl schon ein mal verrichtet?" Al» jener verneinte, sagte der Gras: „Ich auch noch nicht, wir wollen deshalb beide einmal versuchen!" Darauf nahm er eine Karre, der Direktor mußte dasselbe thun und beide karrten nun eine Stunde lang, daß ihnen der Schweiß in Strömen herunierlief. Da setzte der Graf die Karre hin und fragte den Direktor, wa« er meine, ob man den Leuten bei solcher Arbeit den Lohn schmälern dürfe. Der Direktor meinte, so schwer habe er sich die Arbeit doch nicht gedacht. Und die Bergleute behielten ihren bisherigen Tagelohn. Die Karren aber nahmen sie von dem Tage an nicht mehr in Gebrauch, bauten ein Häuschen für sie und bewahren sie darin zum Andenken an den Grafen für Kinter unv Kindeskinder. . — Von ärztlicher Seite wird ersucht, auch einmal auf eine Unsitte aufmerksam zu machen, die zu beobachten man auf Len Straßen öfters Gelegenheit hat. Müller und Kindermädchen ergreifen oft Kinder, die sie auf den Arm nehmen oder irgend über ein Hinderniß hinwegheben wollen, an einem Arm, statt sie unter beiden Armen zu fassen. Hier lurch können Zerrungen der dehnbaren Bänder und Ver renkungen des Kugelgelenke« der Schultern hcrvorgerusen wer den, wodurch manche« Kind Schaden leidet. E« dürfte daher die Mahnung an alle Mütter berechtigt sein, dieser Unsitte abzuhelfen, und auch den Personen, denen sie ihre Kinder an vertrauen, ein solche« Heben der Kinder zu untersagen. Man fasse die Kinder beim Heben unter beide Arme. — Nu eupu! Al« Philipp V.im Jahre 1707 auf seiner Reise nach Madrid zur Besteigung des spanischen Thron« durch Mont l'Heri kam, ging ihm der Ortsgeistliche an der Spitze seiner Kongregation entgegen und sprach zu ihm: „Lanze Reden, Euer Majestät, ermüden den Sprecher und langweilen den Hörer, deshalb will ich Euer Majestät etwas singen." E« waren etliche Strophen zu Ehren Philipps, die ihm so wohl gefielen, daß er „stn eaz>o!" rief. — Der Priester sang die Strophen noch einmal und der König befahl, ihm zehn LouiSd'or zu geben, die dem Priester so wohl gefielen, daß er gleichfalls ..lln onpu-' rief und der König zahlte noch einmal. — Ein heiteres Mißverständnis ist dieser Tage in einem Münchener Vororte passirt. Dort kam in dar Hau« eines am Zipperlein leidenden Bürger« ein Stcuerbote, um den Obolus zu erheben, und traf den „Censiten" im Stuhle sitzend im Wohnzimmer an. Nachdem dieser die Absickn kc« Ankömmlings vernommen, rief er plötzlich mit kräftiger Stimme zum Nebenzimmer hinein: „Sepp, sofort bringst ma mein Stccka, nacha wer'n mir die G'schicht glei beiananda hab'n!" Der Stcuerbote, der nicht« Gute» ahnte, machte sofort Kehrt und drückte sich schleunigst zur Thüre hinaus und die Treppe hinunter. Erst im Hose konnte er wieder eingeholt uns benachrichtigt werden, daß der Steuerschuldner gar nicht« Weiler beabsichtigt hätte, als mit Hilfe seines Stockes sich vom Stuhle zu erheben und das Geld au« dem Schrank zu holen. — Da« Duzen im russischen Heer. Einer der in der russischen Presse häufig behandelten Themata ist das Duzen im russischen Heer. Der „Strehozvi" (Plauderer) er zählt hierauf bezüglich folgende kleine Geschichte: Die Reser visten treten an. Der Bataillonskommandeur schreitet die Front ab und bleibt vor einem kränklich aussehenden Soldaten von äußerster Blässe stehen. „Warum bist Du so blaß, mein Freund?" „Ich weiß nicht!" „Bist Du krank?" „Nein, Herr Major!" „Wo warst Du, bevor Du eingezogen wurdest?" „An der Universität zu Moskau!" „Wollen Sie so freundlich sein, mir zu sagen, wie Sie heißen?" „Petzow, Herr Major!" „Und welcher Fakultät gehören Sie an?" „Ich bin Portier an der Universität!" „Durak (Dummkopf), der Du bist!" schreit ihn der Major an und geht davon. — Die sparsame Hausfrau. „Selbst in der Küche beschäftigt? Ersparen Sie denn so viel, wenn Sie selbst kochen?" — „O gewiß, liebe Freundin, mein Mann ißt nicht halb so viel, als wenn meine Köchin kocht." VsMsclits scknLrrs Lsiäs. MM-rch°nÄS,°ff's, von dem man kaufen will, und die etwaige Verfälschung tritt sofort zu Tage: Aechte, rein gefärbte Seide kräuselt sofort zusammen, verlöscht bald und hinterläßt wenig Asche von ganz hellbräunlicher Farbe. — Verfälschte Seide (die leicht speckig wird und bricht) brennt langsam fort (namentlich glimmen die „Schußfäden" weiter, wenn sehr mit Färb« stoss erschwert) und hinterläßt eine dunkelbraune Asche, die sich im Gegen satz zur ächten Seide nicht kräuselt, sondern krümmt. Zerdrückt man die Asche der ächten Seide, so zerstäubt sie, die der verfälschten nicht. Die Seiden-5avrilien (k. u. k. Hoflief.) U wird bestätigen können, daß sich die Apotheker Richard Brandt s Schweizerpillen als ein angenehmes, zuver lässiges, dabei vollständig unschädliches Mittel bei Verstopfung, ungenügen der und unregelmäßiger Leibesöffnung seit Jahrzehnten bestens bewährt haben und von keinem anderen Mittel übertroffen werden. Erhältlich nur in Schachteln zu M. l.— in den Apotheken. Die Bestandtheile der ächten Apotheker Richard Brandt'schen Schweizerpillen sind Erlractc von: Tilge 1,5 Gr., Moschusgarbe, Aloe, Absynth je I Gr., Bitterklee, Gentian je 0,5 Gr., dazu Gentian- und Bitterkleepulver in gleichen Theilen und im Quantum, um daraus 50 Pillen im Gewicht von 0,12 herzustellen. Mittheikungen des Königs. Standesamts Eibenstock vom 7. bis mit 13. Oktober 1896. Aufgebote: u. hiesige: 45) Der Kgl. Forstreviergehilfe Theodor Hans Hugo Dämmrich in Wildenthal mit der Haustochter Helene Olga Ott in Wildenthal. 46) Der Kgl. Sächs. Förstercandidat Emil Richard 1). auswärtige: Vuvut. Ehtschließungen: 40) Der Fleischer Alban Friedrich Meichsner hier mit Anna Helene Rockstroh hier. 41) Der Maurer Franz Kaufmann hier mit der Tambourirerin Anna Marie Unger hier. 42) Der Maler Wilhelm Paul Schmidt in Rautenkranz mit der Stickerin Adele Wilhel mine Baumann hier. 43) Der Expeditionshilfsarbeiter bei der Kgl. Sächs. Staatseisenbahn Karl Wilhelm Albert Pröse in Zwickau mit An- Geburt-fälle: 291) Martha Elise, T. des Streckenarbeiters LouiS Emil Schmalfuß hier. 292, Anna Marie, T. deS Oeconomiegehilien Friedrich Ernst Rötzold hier. 293) 1 T. dem Maschinensticker Gustav Hermann Tittel hier. 294) Clara, T. des Waldarbeiter- Ernst Albert Meichßner hier. 295) Gertrud Melitta, T. des Muschmenstickers Richard Siegel hier. Hierüber: Nr. 290) 1 unehel. Geburt. Sterbefälle . 145) Die Handarbeiterswittwe Christiane Sophie Stemmler geb. Klötzer hier, 80 I 6 M. 2 T. 146) 1 T. dem Mafchi- nensticker Gustav Hermann Tittel hier, 8 Std. 147) Der Schuhmacher meister Christian Ferdinand Hagert hier, ein Ehemann, 80 I. 9 M. 19 T.
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