uns zu sehen bis dahin nicht möglich war. Urn irgendwelche Wahr heiten erreichen zu körnen, sind wir auf die Vermittlerrolle der Fantasie angewiesen. Allerdings, wenn unsere Fantasie et was produziert, dessen Standort und Wertigkeit wir nicht ken nen und es trotzdem niederschreiben, dann sind wir, anstatt Herr eher Opfer unseres Selbst. Genauso wäre es aber ein Feh ler, wenn wir die Erscheinungen unserer eigenen Sensibilität auf direktem Wege, in einer die Fantasie umgehenden Form in den Satz eirfließen lassen. Das Bedürfnis der Selbsterkenntnis belastet den Satz mit einer überhöhten Sachlichkeit, wodurch solche Inhalte in den Satz verpflanzt werden, die für den Le ser zwar nachvollziehbar, jedoch nicht vollkommen entschlüssel bar sind. Der literarische Satz kann aus der Fantasie, kann aus der Er fahrung hervorgehen. Doch, die Fantasie eines literarischen Satzes muß in seiner Erfahrung, dessen Erfahrung in seiner Fan tasie, abmeßbar sein» Für die Fantasie ist die Erfahrung, für die Erfahrung ist die Fantasie die einzig möglich Instanz, mit deren Hilfe wir über das hinauslangen können, innerhalb dessen wir uns stündig befinden. Der literarische Satz kann zwar des sen Verfasser Macht verleihen, der Verfasser darf jedoch keine Macht über der. Satz ausüben. In dem literarischen Satz arbeiten zwei Kräfte gleichzeitig: 10 -