- 6 - nicht suchen,, nicht greifen, ruhig werden, ruhig sein und c 5 r f ach k cmmen lassen, was sich dann zeigt. Der Mensch, in sich gekehrt, seiner eigenen Erfahrung berei chert, indem er sich mit der Welt vereinigt, ist, nach Erich Fromm, die höchste Art der Tätigkeit, eine seelische, welche nur unter den Bedingungen der inneren Freiheit und Unabhän gigkeit möglich ist. So betrachtet, wurde das Schreiben für mich ein Training der Willensfreiheit. Mit der Zeit lernte ich, daß Sätze einen innerer Rhythmus be sitzen, welcher mit dem gleichmäßigen Ablauf der Atembewegung des Schreibers korrespondiert oder sogar übereinetimmt, Ebenso . wie der schreibende Mensch, der lebt und atmet, mußten der Text und die Sätze im Text leben und atmen. Der Lebensrhythmus der Sätze, der dem Lebensrhythmus jener im Schreiber innewohnenden Natur entspricht. Der schöpferische Akt der Jahreszeiten gleicht dem schöpferischen Akt des Schreibens, der Jene Schwingungen mal nach außen, mal nach innen zeigt. Das Regen einer Gemüts stimmung, welches sich allmählich verdichtet, antreibt, zwin-