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"Das Bett mit den rotkarriert bezogenen. Federbetten steht im Raum. Großvater, Großmutter, Vater, Hutter, Bruder, Schwester, Mann und Kind liegen darin. Da, das freie Stück Kopfkissen, ist meins. Es erwartet mich...”. Ich verbiete mir diese Gedanken, öffne die Haustür und trete in den Flur. Im Halbdunkel ertaste ich eine Wohnungstür, an die ich klopfe. Schritte nähern sich. Es wird geöffnet. Sie steht vor mir - ich bin mir sicher, daß sie es ist. Ganz die Viktorka aus dem Roman! In der Hand halt sie ein Buch - Hei nes Gedichte. Sie wundert sich nicht, daß ich gekommen bin, scheint mich erwartet zu haben. In der Wohnung bittet sie mich, auf dem Sofa Platz zu nehmen. Dann fragt sie nach meiner Bildung, dabei läuft sie immerzu zwischen Tisch und Fenster hin und her. Erwartet sie noch jemanden? Plötzlfch sagt sie, daß sie mir nichts anbieten könne, da nichts eßbares im Haus sei. Ich erfahre auch, daß ihre Bildung aus Grundschule und Nähkurs besteht. Zur Zeit versuche sie, Hegels Philosophie zu begreifen. Sie setzt sich zu mir auf das Sofa und sieht mich an - durch schaut mich. Sie weiß, weshalb ich gekommen bin, denke ich. "Es gibt nur ein Gesetz, daß die Beziehungen zwischen den Menschen regelt”, sagt sie, "das ist das Gesetz der Liebe. Das ist meine Sehnsucht ... jene Sehnsucht nach unendlicher Schön heit und Güte, es ist Jene Sehnsucht, die den Menschen aus dem Staube erhebt... Diese Sehnsucht ist mit der Liebe verbunden ... zu jedem Menschen, zur ganzen Menschheit, eine Liebe, die keinen Lolin fordert, da sie in sich selbst alles findet, ein Streben,