BIS FEIERABEND So gehn wir warten, wärmen uns und warten. Das sagen sie und gehn (und ich geh) in den Bauwagen. So gleicht der Regen in seinem Fall den Nahtstichen der Wattejacke. Ich sehe, an den Metallrahmen gelehnt, aus der Tür den Schnüren zu, dem weichen Grau. Innen erheben sie die Stimmen unmutig, meinen ja mich: rein oder raus, Tür zu, verdammt. Ich schließe die Tür und kehre zu ihnen zurück, wo wir sitzen um den gebrechlichen Ofen, dessen Wärme nie reicht für Hände und Rücken und alle. Ich stelle mir einen Himmel vor (mit kalter und müder Stirn), einen fehlerfrei konstruierten, der die Funktionen erfüllt. Einen Himmel, der sich zu bewegen beginnt, ein Gewölbe, das ausgreift im Fluge, ein Blau aus Klarem, einem Blick und der Zahl pi. Aber die Gesichter sind schon starr, und kalt und klamm drückt die Wattejacke auf den Schultern, auf meinen wie denen von allen. Gundula Seil September 1987