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- 4 - Nein, nein! So etwas zu denken, war gemein. Das tat sie nicht. Nur wie - wie sollte er ihr gegenübertreten? Michael sah über die Felder, die sich im Sonnenlicht dehnten. Es war still. Viele Gedanken hatten sich seit einem Jahr ge staut. Sie mußten zu Ende gedacht werden... 2 Man kann, wer weiß wie lange schon, auf einen bestimmten Tag, eine bestimmte Stunde, vorbereitet sein. Naht dieser Augen blick heran, erscheint es doch ungeheuerlich, daß die Warte zeit, die sonst so quälend langsam dahinschlich, vorüber ist. Fassungslos steht man vor dieser Tatsache und ist beinahe un fähig, zu handeln. "Heute wird Michael entlassen!" Eva Martin sagte, wohl schon zum zehnten Male, diesen Satz vor sich her, wie um sich zu ver gewissern, daß es auch wahr sei. Sie lief die breite Treppe des Gerichtsgebäudes hinunter und dachte: Hier begann eg vor üb.er einem Jahr. Wenn ich damals gewußt hätte, was uns be- vorsteht, vielleicht hätte ich in manchen Dingen anders gehan delt. Uns wäre viel Bitteres erspart geblieben; aber um manche Erfahrung wäre ich ärmer. Als Eva Martin vor reichlich einem Jahr die schwere Eichentür hinter sich zuzog, hatte sie das Gefühl, der Sommer sei nun