DAS GEWITTER Als der erste Windstoß das Fenster öffnete, duckte sich Waldemar. Seit Wochen hatte er das veränderte Gefühl für die Zeit, diese Unruhe die seine Gewißheit war* es könnte zu früh einschlagen. In den Nachtträurcen sah er sich unter Wasser treiben, schwebend wie ein Fisch. BlaQblau. Durch scheinend. Am Tag beobachtete er das Wetter. Am Tag war die Schwüle, die von der Gasse heraufzog, unerträglich. Nichts geschah am Tag. Seit Wochen nichts. Wenn die Bewoh ner der Gasse Küchenabfälle aus den Fenstern in den Rinn stein warfen, ihren Gestank, ihre tägliche armselige Aus dünstung, krümmte sich Waldemar unter Kopfschmerzen. Sei ne schmalen Hände führen durch das lichte Haar, was von Schweiß feucht war, von seiner Unruhe: der Fensterflügel schlug gegen die Wand. Waldemar spürte plötzlich, daß er es für IMKER nicht bewältigen konnte. In jenem Zimmer befand sich auch Leon von Tronk, ein schwarz bärtiger Mann mit großen Händen, die fortwährend gegen ein uraltes Barometer klopften, dessen feiger seit Wochen nicht fallen wollte. Wae klopfst du, sagte Waldemar nervös, was klopfst du, wenns nicht von selber fällt. Von Tronk tobte. Der GestanH des Rinnsteins drang ihm in den Schädel, der Schädel in seine Hände* er schlug mitunder zu. Seit Wochen blieb das Barometer auf seinem Stand. Der Druck stieg kaum merkbar an. Von Tronk stürzte ans Fenster, als es der Wind aufstieß. Es ist da, iagte von Tronk, und seine Stimme brach sich vor Freude in hysterischem Gelächter. Kaum, daß er den auf dem Boden hockenden Freund beachtete, der ZWEIFELND die Hände faltete wie zum Gebet. Das Barometer fiel. Und die Unruhe fiel von Leon ab, diese seit Wochen währende Unruhe* es würde Uber sie hinwegziehen. Komm, sagte von Tronk, wir müssen los. Die Kanäle werden es nicht d fassen, wir müssen los. Warte. Waldemar zog Leon vom Fenster zu sich herab* es kann ein Irrtum sein, ein Wetterleuchten. Die Anzeichen - Es ist KEIN Irrtum. Von Tronk riß sich los. Zum ersten Mal riß er sich von seinem Freund los, um nach draußen zu gehen.