Volltext Seite (XML)
Ich mußte *aferflockensuppe mit Aunmelsde essen, wo mir ein Brötchen lieber war. Darüber war der Dreizehnte Fe bruar gekommen, wir mußten zusammenrücken und Onkel und Tante und basen und Vettern und Großonkel und Großtante saßen am Tisch, der nun ständig au3 gezogen wsc , wie sonst nur an “eburtstagen oder zu Weihnachten. Großvater war um die Ecke gerückt. Der Onkel hatte öeD Vorsitz. Er schöpfte zuerst ais der Kohlrübensuppe, zuletzt kam der Topf zu meiner ltutter und mir. So ging das jeden Tag. Ich wollte, daß auch wir einmal zuerst schöpfen konnten. *eine Mutter sagte: "Laß! Sie haben alles verloren." Sie hatten alles verloren, am dessentwillen sie immer A ecLt gehabt hatten. Sie hatten die bessere Wohnung, den besseren Laden, die bessere Briefmarkensammlung. Seine Eisenbahn war zum Aufziehen, ihre elektrisch. Einmal durfte ich in ihrer Mar kensammlung blättern, bediente mich und "-urde überrascht. Ich gab alles wieder heraus, bis auf eine einzige, eine griechische, darauf war der Kanal von Korinth zu sehen, der enge Kanal von Korinth, mit einem Schiff. Die behielt ich. Sie fragten immer wieder nach ihr. Ich blieb fest. Als der Dreizehnte Februar vorbei, ihre Sammlung vexbrannt war, fanden sie ihre Marke in meinem Album. Ser Onkel nahm mich 9 ins Verhör und fragte, was aus mir werden solle. Ich sagte: "Ich weiß schon." denn was ich geantwortet hätte, Schauspieler oder Pfarrer, es wäre blamabel gewesen. So prophezeite er mir eine düstere Zukunft. Eine düstere Zukunft zu prophezeien, mir, dem Einzelhandel , Deutschland, der Welt, das war sein Hauptvergnügen in dieser Zeit. Ich nahm mir seine Orakelsprüche zu Herzen. Ein Deutschland ohne Einzelhandel erschien auch mir deprimierend. Trotzdem begann ich mioh zu wehren. Als die Bote Armee näher kam, sagte unser Lateinlehrer, das Hakenkreuz am Rockaufschlag, verzweifelt: M *ein Gott, die wollen ja auch eine Ordnung! Die wollen auch Gerechtigkeit! Aber anders, anders!" Die Verzweiflung des L a teinlehrers wurde meine Hoffnung. Vielleicht war mit den Russen d4ch nicht alles aus. Ich begann aufzuschreiben, wie wir lebten. Zuerst die Vorge schichte: wie wir, Großvater, Mutter und ich, das '‘'euer
