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14 aus seiner, wie er sich ausdrückte, "völligen politischen Un schuld und Ignoranz einer in Luthertum und Romantik wurzelnden deutschen Intelligenz" (3ri@f an u. b. öoutell v. 21.1.44) her aus, zu erklären. "Und wenn ich 'die deutsche Seele' sage, so meine ich nicht nur im großen die Seele der Nation, sondern ich meine ganz im einzelnen die Seele, den Kopf, das Herz des deutschen Indivi duums; Ich meine sogar auch mich selbst." (BETRACHTUNGEN EINES UNPOLITISCHEN) OKKULTE ERLEBNISSE; "Während die Welt voll ist von Problemen, durch deren Erörte rung der Schriftsteller oder Redner sich vielleicht ein öffent liches verdienst erwerben könnte; geistigen, künstlerischen, sittlichen, gesellscnaftlichen Problemen, deren Würde und Wich tigkeit demjenigen zugute kommt, der sie behandelt" - während des also war Thomas Mann "den Okkultisten in die Hände gefal len. " Und zwar hatte er an drei Abenden des Winters 1922/23 an so genannten spiritistischen Sitzungen des Parapsychologen ur. Al bert Freiherr von Schrenek-Notzing teilgenomraen. Diese "Sean cen" fanden im Palais des Arztes, in der Nähe des Münchner Karo linenplatzes, statt; und Thomas Mann erstattete hierüber dem Freiherrn, auf dessen ausdrücklichen Wunsch hin, schriftlichen Bericht (nachzulesen in T. Mann, Aufsätze-Keden-Essays, bd. 3, S. 297-312). was führte ihn dorthin? Oder besser, warum führte es ihn dorthin; in die Hände der Okkultisten? □aß er zu dieser Zeit am ZAUbERBEKG arbeitete, daß das Kapi tel "Fragwürdigstes", welches ausgerechnet vcrt diesen okkulten Erlebnissen der Danresscheide 1922/23 profitierte, sogleich dar auf entstand, betrachten wir als eine pure Gelegenheit, die ver paßt zu haben einfach töricht gewesen wäre. Doch muß diesem rein praktischen Interesse an der Sphäre, wie wir stur behaup ten, ein theoretisch-unabhängiges vorangegangen sein; eine Neugier allgemeinster Art. Im ZAUBERBERG steht es so; "Der Materialist, Sohn einer Philosophie der bloßen Robust heit, wird es sich niemals nehmen lassen, das Geistige als ein -15