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Versa» mlungen und angebotenen Vorträgen toeniger Interesse entgegengebracht wurde, wollte saft verzagen. Er rechnete je> doch vorläufig auch nut der geringeren Mitgliederzahl, suchte zugleich aber nach Mitteln, den Mitgliederbestand wieder zu hebe». Dieselbe Rothwendigkeit war auch anderwärts, ja saft überall, hervorgetreten und in vielen Orten führte man Unter- haltiingrabende ein, die in kürzeren oder längeren Zeitabschnitten abgehallen werden, bei denen immer wieder aus den Zweck des Deutschen Schulvereins hingewiesen wird und die man seht saft allgemein „Deutsche Abende" nennt. Angeregt durch die vielsach gemachten Ersahrungen wurde Anfang Dezember vorigen Jahres zum ersten Male innerhalb unserer Ortsgrupve auch ein Untcrhaltungsabend veranstaltet und zu unserer Freude hatte dieser den Zuwachs von 20 Mitgliedern im Gesolge, wo durch die Mitglieder,ahl wieder aus über 70 stieg, ohne jedoch die frühere Zahl zu erreichen. Heule haben wir uns wiederum zur Abhaltung eines Familienabends vereinigt. Mir gewordenem Auftrage zufolge begrüße ich Sie, hochgeehrte Damen und Herren, im Namen des Gcsammtvorstandks aus das Herzlichste, hierbei dem Wunsche Ausdruck gebend, daß auch dieser Abend dazu beitragen möge, nicht nur den jetzigen Mitgliederbestand der Ortsgruppe zu wahren, sondern ihr hoffentlich recht viele neue Mitglieder zu- zusühren. Dem geehrten Gesangvereine „Arion", welcher auch in diesem Jahre den unterhaltenden Theil in entgegenkommendster Weise wieder übernommen hat, sei im Voraus herzlicher Dank ausgesprochen. Gestatten Eie mir, in kurzen Umrissen auf die Ursachen, welche zur Gründung des Deutschen Schulvcrcins drängten, hinzuwcisen. Ans dem im März dieses Jahres stattgefundencn, leider auch nur mäßig besuchten Vortrage des Redakteurs Funke aus Komotau, eines begeisterten Kämpfers für das Deutschthum in Böhmen, war zu entnehmen, daß der zwischen den Deutschen und den Tschechen in Oesterreich bereits seit vor 1860 ent standene Zwist beim Amtsantritte des Gra'en Taaffe im Jahre 1878 saft beigelegt war und dieser ursprünglich keine Veran lassung gehabt hatte, sich in das zwischen den beiden Nationali täten eingetretene Vcrhältniß zu mengen. Dennoch betrieb Gras Taaffe vom Beginne seiner Regierung ab eine sogenannte Versöhnungspolitik, jedoch weniger um zu versöhnen, als viel mehr um den Einfluß des deutschen Elementes, welchem Oester reich und namentlich Böhmen das Aufblühen in Gewerbe und Industrie, in der Kultur im Allgemeinen verdankt, zu brechen. Bald wurde der Kampf denn auch von den Tschechen von Neuen: ausgenommen und wuchtiger gesührt, als vorher. Die Regierung unterstützte die Tschechen in jeder Weise. Diese er hielte» z. B. mit Leichtigkeit Volks- und höhere Schulen, selbst in deutschen Gemeinden, Handels- und Ackerbauschulen, während die Deutschen eine solche Unterstützung nur schwer erreichten, ihnen i» vielen Fällen versagt blieb. Die Deutschen wurden infolgedessen aus Sclbsthülse angewiesen und es gründete sich im Jahre 1881 der Deutsche Schulverein in Oesterreich, kurz darauf der Deutsche Schulverei» in Deutschland. Beide Ver eine stellten sich als Hauptaufgabe, durch Beschaffung von Geld mitteln bedrängten deutschen Gemeinden die Errichtung oder Erhaltung von Schulen zu ermöglichen, Kindergärten einzu führen, deutsche Turnvereine bei der Erbauung eigener Heim stätten zu unterstütze», Volksbibliotheken zu gründen u. s. w. Namentlich die Schulstätten und Kindergärten sind die beachtet- sten Pfleglinge der beiden Schulvereine; denn die Erhaltung der deutschep Nationalität ist nur möglich, oder die Gefahr, von der tschechischen erdrückt zu werden, ist wenigstens eine wesentlich geringere, wenn die Kinder deutscher Eltern von Jugend auf vom engeren Verkehre mit tschechischen Ki-.dcrn serugchalten, in ihrer Muttersprache nach deutscher Art und Sitte unterrichtet und erzogen werde» können. - Die Notbstände, wie sie uns früher schon in mehreren Vorträgen geschildert worden sind, erhalten ihre Bestätigung durch die Mitthcilunge» der überaus thätigen Ortsgruppe Dresden, die zugleich Vorortsgruppe des Landesverbandes Sachsen ist. Deren Vorstandsmitglieder und auch andere Mit glieder suchen die bedrängten, unterstützungsbedürftigen uno -suchenden Gemeinden selbst aus und sie können daher ans eigener Erfahrung über die Lage unserer Stammesgenossen berichten. Einige Mitthcilungen aus dem Jahresberichte !883 werden von allgemeinerem Interesse sein. In Trebnitz, eine frühere deutsche Stadt mit jetzt ganz tschechischer Verwaltung, ist die Schule der Deutschen nur durch große Bcihülsen zu erhalten. Sollte doch von der Stadtver waltung der deutschen Feuerwehr selbst die dieser gehörige Spritze genommen werden und es konnte dieselbe nur durch einen zu Gunsten der Deutschen entschiedenen Proze'z erhalten werden. Im vorigen Jahre wurde daselbst durch reichliche Unterstützungen die Erbauung eines „Deutschen Hauses", wel ches Touristen mit zu cmpsohlen ist, ermöglicht. In Libach sand die Errichtung einer Turnhalle mit Kinder garten, — die Tschechen besitzen daselbst auch eine eigene, groß angelegte Halle, — wesentliche Unterstützungen. In Liebenau, einer Stadt mit deutscher Mehrheit, war vor 2 Jahren eine Massige tschechische Privatschule gegründet worden. Die Schülcrzahl sank jedoch unter 40, weswegen die Gemeindeverwaltung, wie die Tschechen Wohl gehofft hatten, gesetzlich nicht verpflichtet war, diese Privatschule zu übernehmen. Um dies dennoch zu erreichen, führten die Tschechen Schulgeld freiheit ein und suchten auf diese Weise selbst deutsche Kinder für ihre Schule zu gewinnen. Um dies zu verhüten, mußten große Opfer durch Ucbernahme von Schulgeld für Kinder der deutschen Schule gebracht werden. Andere Schulgemeinden erhielten Beiträge zum Gehalte ihrer Lehrer, neue Schulbänke, Bibliotheken u. dcrgl. inehr. Namentlich sind die Orte der Sprachgrenze, wo die beiden Nationalitäten in engeren, Verkehre mit einander stehen und sich leichter mischen, Schmerzenskinder der Schulvcreine. Hier heißt es, der Stärkere wird siegen. Erfreuliche Zeichen na tionalen Bewußtseins sind es daher, wenn aus diesen Gegen den Rufe nach Hülse kommen: „Laßt uns nicht untergehen, wir wollen Deutsche bleiben." Solche Hülserufe können und dürfen nicht ungehört bleiben. Mag auch der Ausgang des Kampfes namentlich an der Sprach grenze für die Deutschen noch so zweiselhaft erscheinen, er muß ausgcführt werden; denn mit dem Fallen des einen Ortes würde naturgemäß derselbe Prozeß nationaler Zersetzung und Mischung zum Schaden des gesammten deutschen Volksthuins weiter landeinwärts getragen werden. Die bedrängte Lage unserer Stammesgenossen gegenüber der von der Regierung unterstützten tschechischen Bevölkerung war die Ursache zur Gründung der Deutschen Schulvereine. Der Zweck derselben ist, jenen Orten, die von jeher deutsch waren und deutsch bleiben wollen, mit werkthätiger Hülse bei zustehen. Sie, die Deutschen in Böhmen, führen schon seit Jahrzehnten einen harten Kainps, uns Allen ist Wohl das terroristische Austreten der Tschechen bekannt. Wir haben eine leichte Ausgabe, durch einen jährlichen geringen Beitrag unsere Stammesbrüder, die die Mittel allein nicht erschwingen können, durch Ausbringung derselben zu unterstützen. Diese Hülse nicht zu verweigern gebietet uns unsere nationale Ehre und nationale Pflicht. Wohl ist in der Bcrusung des Führers der Deutschen Oesterreichs, I-r. Plener, zum Finanzminister nach dem plötz lichen Abgänge Graf Taaffes im Jahre 1888 ein Anzeichen zu erblicken gewesen, als könnte eine Besserung der Zustände sllr die Deutschen eintreten. Zur Zeit besteht eine solche noch nicht und sie ist auch in absehbarer Zeit nicht zu erwarten, zumal die Tschechen jetzt Versuche machen, sich enger aneinander zu schließen und die Gegensätze zwischen Alt- und Jungtschechen auszusöhnen. Möge daher der deutsche Schulverein fernerhin reichliche Unterstützung finden, möge auch unsere Ortsgruppe treu aus harren, den Stammesgenossen jenseits der Grenze eine Stütze zu sein. Zum Schluß möge mir der Hinweis erlaubt sein, daß im deutschen Schulvereine die deutsche Frau Gelegenheit hat, ihrer Liebe zur deutschen Nation Ausdruck zu geben. Manche deutsche Mutter muß im Auslande ihre Kinder in Schulen srenider Nationalitäten schicken, weil keine deutsche Schule da ist. Die Kinder erhalten in diesen Schulen eine ganz andere, der Mutier sremde Erziehung. Das muß die deuts-be Frau im Heimath- lande mit ihrer Stammesschwester im AuSlande fühlen. Drum, deutsche Frau, gedenke der Noth deiner Stammesschwester, indem auch du dich den Bestrebungen des Schulvcreins an schließt! — Dresden, 14. Septbr. Allgemeines Inter esse, namentlich in den militärischen Kreisen, erweckt ein soeben in den „Grenzboten" und in der sächsischen Militärzeilschrift „Kamerad" veröffentlichter, von einem Inhaber des Eisernen Kreuzes verfaßter Artikel, der entschieden Front macht gegen das Verlangen nach einem Ehrensold für die mit der erwähnten Dekoration ausgezeichneten Mitkämpfer von 1870/71 und gegen das neuerliche Aergerniß erregende Hervortreten der letzteren aus den Reihen der überlebenden FeldzugS- theilnehmer. Der Verfasser stellt sich, wie auch der Reichstag, vollständig auf den Boden, der von Dres den aus an letzteren und an die deutschen Fürsten ergangenen Petition Sänger, Reber und Genossen, die zahlreichen gegnerischen Petitionen auf Erlangung eines Ehrensoldes behufs Wahrung des soldatischen Ehrgefühls aller opfermuthigen, nicht besonders deko- rirten Kombattanten rundweg abzulehnen. — Dresden. Ein Bild des patriotischen Fest spiels „Sachsen im Felde" führt dem Zuschauer auch die berühmte Belagerung Wiens durch die Türken vom Jahre 1683 vor Augen. Am 12. September waren eS gerade 211 Jahre, daß jene denkwürdige Schlacht stattfand, an der auch die Sachsen in tapfer ster Weise gegen die Schaaren des Halbmondes mit fochten. Das deutsche Heer bestand in dieser denk würdigen Schlacht aus 27,100 Oesterreichern, 11,400 Sachsen, 11,300 Bayern, 8800 Württembergern und Franken, zusammen 58,600 Mann mit 138 Geschützen. Hierzu kamen später noch die Polen, gegen 12,000 Mann Reiter. Die Türken hatten 70,000 Mann Kerntruppen und außerdem gegen 100,000 Mann Walachen, Tartaren, Aegypter und Troß. Die Führ ung der Deutschen halte der Herzog Carl von Loth ringen übernommen, doch führte Sobieski dem Namen nach den Oberbefehl, weil er als König im Range voranging. Der Kaiser war nach Passau in Sicher heit gebracht und der Adel, sowie die Geistlichkeit zum großen Theile geflohen. Schon früh um 3 Uhr be gannen die Türken den Angriff, bei Nußdorf, wo die Oesterreicher und die Sachsen standen, Letztere unter ihrem Kurfürsten Johann Georg III. Die Sachsen waren auch die ersten gewesen, die mit Geschütz den Kahlenberg erstiegen hatten, und von dort aus durch den Donner ihrer Kanonen den Wienern verkündeten, daß die Rettung nahe war. Es war ein Sonntag und ein klarer Herbstmorgen. Wien lag eingehüllt in eine einzige schwarze Wolke, erfüllt vom Pulver dampf und vom Rauch brennender Häuser und dem Staube der Sprengminen. Unausgesetzt rollte der Donner aus 100 türkischen Mörsern und der Boden zitterte, so oft eine Mine aussprang und die Luft mit Steinen und Schutt aus den Wällen erfüllte. Mit unbeschreiblichem Todesmuthe hatten die österreichischen Truppen unter ihrem unsterblichen Feldherrn Rüdiger von Starhembcrg 8 Wochen lang Tag für Tag auf den Wällen gekämpft. Die Bevölkerung betheiligte sich unermüdlich an den Wachen Tag und Nacht und an dem gefährlichen Herstellen der gesprengten Wälle. Nur mit Mühe konnten die Oesterreicher und Sachsen dem ersten Anprall der Janitscharen widerstehen, aber vier sächsische Dragoner-Divisionen unv fünf sächsische Bataillone Infanterie eilten aus der Reserve herbei und zwangen die Türken zur Flucht. ES war ein Kampf ohne Gleichen. Die Türken kämpften mit unglaublicher Tapferkeit und äußerster Zähigkeit. Jede« HauS, jeder Hohlweg, jeder Erdhaufen ward von ihnen mit höchster Hartnäckigkeit vertheidigt; sieben lange Stunden währte die heiße Schlacht. Da kamen gegen Mittag die Bayern herzu und die Franken und die Württemberger, und nun begann der blutige Kampf um die große Türkenschanze. Unerschütterlich behaupteten die Türken diese« Bollwerk, bis endlich gegen 5 Uhr die Schanze im Besitze der Sachsen war und die Türken den vollen Rückzug begannen. Inzwischen waren auch die Polen eingetroffen, Nach mittag« 2 Uhr, auf dem rechten Flügel, bei Dornbach, aber nur zum Theil, weil ihre Hauptmacht noch im Gebirge war. Sie wurden von den Türken geworfen und jagten in schneller Flucht zurück, wurden aber von vier deutschen Regimentern ausgenommen, worauf sie wieder vergingen, und bi« an das türkische Lager gelangten. Nach der Eroberung der Türkenschanze hatten die Deutschen freie Hand bekommen; stürmend drangen sie nun vorwärt« und bald wurde der Rück zug der Türken zur wilden Flucht. Um 7 Uhr war der Feind verschwunden und Wien war befreit. Die Beute im türkischen Lager war unermeßlich groß. Sie fiel fast ganz den Polen zu. Der wackere Bischof Kollonich suchte im Lager blo« nach Gefangenen und rettete dadurch allein über 500 Frauen und Kinder. Mehr al« 10,000 Gefangene hatten die Tartaren todtgeschlagen, um die unnützen Esser zu ersparen. Der Jubel de» befreiten Wien läßt sich nicht be schreiben. SobieSki ließ e« sich nicht nehmen, seinen Einzug zu halten, ehe der Kaiser kam. Sein erster Gang war in die Jesuitenkirche, und dann in den StephanS-Dom. Den Deutschen dagegen wurde weniger gedankt, sie hatten nur ihre Pflicht gethan und vollends die protestantischen Sachsen fühlten sich so wenig beachtet, daß sie schon am zweiten Tage verstimmt nach Sachsen zurückgingen. Sobieski war ganz erstaunt über ihre Bescheidenheit und Tapferkeit, und er äußerte spöttisch: Man kann von diesen Deutschen sagen, was man von den Pferden sagt: sie kennen ihre Stärke nicht. In der kurzen Zeit von wenigen Monaten war Oesterreich zur Wüste gemacht. Die Tartaren und die Walachen hatten die Gewohnheit, die Felder zu verwüsten und die Dörfer zu verbrennen. So wurden von ihnen 4892 Dörfer, Schlösser und Flecken verbrannt, außerdem wurden 26,093 Knaben und Mädchen bis zum 5. Lebensjahre, 14,922 erwachsene Mädchen, 11,015 Frauen und 204 Edelfrauen in die Sklaverei geschleppt. Die Männer wurden einfach todtgeschlagen. Jeder Tartar führte Stricke bei sich, mit denen er seine Opfer an die Pferde band. Die Summe des Jammers und des Elends, da« die Bevölkerung erlitt, vermag die kühnste Phantasie nicht auszudenken; und über hun dert Jahre lang beteten unsere Vorfahren täglich: vor Franzosen- und Türkennoth behüte uns der liebe Gott. All' diesem Elende wurde durch den großen deutschen Sieg bei Wien am 12. September 1683 ein Ende gemacht; die Mithilfe zu diesem Siege bildet eine» der schönsten Ruhmesblätter der Sachsen. Nur ein bescheidene» Denkmal erinnert daran und Viele mögen beim Jüdenhof in Dresden vorübergehen, ohne den Werth dieses Denkmals zu kennen. — Leipzig. Die hohen Fleischpreise, eine Nachwehe der Futternoth im vergangenen Jahre, werden schon in unangenehmer Weise fühlbar, und die Fleischer klagen darüber, daß sie kaum im Stande sind, die gewünschten Mengen Kälber zu schaffen, weil die Landwirthe ihr junges Vieh zur Wiedcrergänzung ihres Viehbestandes behalten. Nun sind jüngst Ver suche mit der Einfuhr australischen Fleisches gemacht worden, die so günstig ausgefallen sind, daß man weiter damit fortfahren wird. Hoffentlich wird da durch ein weiteres Emporschrauben der Fleischpreise verhindert. — Ein eigenartiges Vergnügen verschafft sich ein Freiberger Fabrikant seit nunmehr 20 Jahren dadurch, daß er alljährlich mit den dortigen Jägern in's Manöver ausrückt und mit denselben aus dem Marsch, im UebungSfelde und an Rasttagen treulich Freud und Leid, Sonnenschein und Regen theilt, und so im Kantonnement in gleicher Weise Bewegung, frische Luft, Abwechselung rc. sucht, wie Andere diese köstlichen Dinge nur im Reisen meinen finden zu können. Von den mit ihm bei seiner ersten Manöver fahrt 1874 mit auSgerückten Jägern ist gegenwärtig nur noch einer und zwar der alte Hornist Uhlig vor handen. — Anna berg, 14. Septbr. Der des Morde» an dem Seifensieder Richard Schöne aus Potschappel in Böhmisch-Hammer verdächtige Brennereigehülfe Dame aus Falkenrehde bei Potsdam, Kreis Osthavel land ist, einer Meldung aus Hochkirch bei Bautzen zufolge, in der Verpflegstation zu Steindörfel ermittelt und festgenommen worden. Derselbe wurde alsbald in das LandgerichtSgefängniß zu Bautzen eingeliefert. — Löbau, 12. Septbr. Eine heitere Szene ereignete sich dieser Tage bei Aufstellung einer Com pagnie auf der Lindenstraße. Ein in Löbau-Neustadt einquartierter Grenadier hatte es mit sammt seinen Quartierleuten verschlafen, da der sonst hier übliche und für beide Theile angenehme Weckruf jetzt wegfällt. So kam es, daß der betreffende Grenadier ohne Früh stück auf dem Stellplatz eintraf. Hier traf aber auch nach einem Weilchen ein kleiner Knabe mit einem „Schälchen Heißen" in einem Blechkännchen ein und suchte gar ängstlich nach dem ihm bekannten Ein- quartierungSmann; alle» Suchen aber half nicht«. Er faßt sich ein Herz und fragt den vor der Front reitenden Hauptmann nach dem betreffenden Soldaten, ihm sein Anliegen vorbringend. Der Hauptmann, ein zweifellos recht leutseliger und humaner Vorge setzter, ruft den Gewünschten, und vor der Kompagnie durfte der Grenadier seinen braunen Trank zur Freude der Anwesenden einnehmen. Aus vergangener Jett — sSr «nsere Jett. 17. September. tNachdnnl verb-r-n.z Am 17. September 1782 floh der deutsche Dichter Fried rich Schiller von Stuttgart nach Mannheim. Heule fährt man in einigen Stunden von der einen zur andern Stadt; damals war diese Flucht ein großes und gewagtes Unter nehmen. Schiller mußte diese Flucht unternehmen, weil ihm der Herzog Karl Eugen von Württemberg nach Erscheinen dex. „Räuber" untersagt halte, jemals wieder etwas drucken zu