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1. krsor kilerroß: <«-b. 1917» 2. T^nton vvorscksk: Nsn-iya«, 1 liutzo vistler: <«-k. I90«> Besinnung (für vier- bis achtstilinnige» Chor, Uraufführung) Göttlich ist und ewig der Geist. Ihn: entgegen, dessen wir Bild und Werkzeug sind, führt unser weg; unsre innerste Sehnsucht ist: werden wie Lr, leuchten in Seinem Licht. Aber sterblich und irden sind wir geschaffen, träge lastet auf uns Kreaturen die Schwere. Hold zwar und mütterlich wann umfängt uns Natur, säugt uns Erde, bettet uns wiege und Grab. Doch befriedet Natur uns nicht, ihren Mutterzauber durchstößt des unsterblichen Geistes mahnender Funke väterlich, macht zum Manne das Kind, löscht die Unschuld und weckt uns zu Kampf und Gewissen. So zwischen Mutter und Vater, so zwischen Leib und Geist zögert der Schöpfung zerbrechlichstes Kind, zitternde Seele Mensch, des Leidens fähig wie kein andres Wesen, und fähig des Höchsten: Gläubiger, hoffender Liebe. Schwer ist sein weg, Sünde und Tod seine Speise, oft verirrt er ins Finstre, oft wär ihm besser, nicht geschaffen zu sein, ewig aber strahlt über ihm seine Bestimmung, seine Sehnsucht: Der Geist, das Licht. Und wir fühlen: Ihn, den Gefährdeten, liebt der Ewige mit besonderer Liebe. Darum ist uns irrenden Brüder» Liebe möglich in aller Entzweiung, und nicht Richten und Haß, sondern geduldige Liebe, liebendes Dulden führt uns dem heiligen Ziele näher. Hermann Hesse vier- bis sechsstiinmigen Chor, Op. 6Z) vier Lieder aus dem Zyklus,, Zn der Natur" (für s) Ls zog manch Lied Es zog manch Lied ins Herz mir ein, von wannen weiß ich nicht zu sagen, fragst du die taubeglänztc Flur, woher die Halme Perlen tragen? Rings schimmert reizvoll die Natur, rings duftet neu erblühtes Leben, bald fühl ich Wonne, fühl ich Lust, bald Wehmut mir die Brust erbeben. Der Tau erstand im Mondcnschein, und aus dem Herzen quillt der Born der Lieder: Drin strömen Freud dahin und Leid, und neuer Morgen kehret wieder. b) Im Haine hört das Abendläuten I», Haine hört das Abendläuten, der vöglein Sang schon leis verklingend des fernen Kuckuck neckend Rufen, die Nachtigall von Liebe singend. Der linde West durchrauscht die Zweige, betaut von feuchten perlen kränze, rings prangt der Wald von, Mondensilber umwebt mit tausendfachem Glanze. Bald träumen Halme, träumen Blumen, in Baumcswipfcln hangen Träume, nur Rehlein wacht »och, daß im Taue es Bad und Nachttrunk nicht versäume. Dann schlummerts auch, die vöglein schlummern, Nachtigall läßt allein sich hören. Ihr Liebeslied, das sanfte Flöten wird Schläfer nicht, noch Träumer wecken. Drauf schweigt auch sie. Nun ruhen alle, und Nacht bedeckt mit dunklem Schleier den Hain und drinnen jcglich Leben, das ist des Waldes Abcndfcier. c) Birke am grünen Bergeshang Birke am grünen Bergeshang, gleich wie die Geiß der Herd entsprang, kamst du nach schwerem' wintcrstraum munter hervor zum Waldessaum. Birklein, im weißen Flügelklcid, schlank wie die jugcndzartc Maid, voll iüßer Ahnung alles lauscht der Kunde, die dein Laub durchrauscht, welch frohe Botschaft mag das sein? Tönend wie Geigen und Schalmei», wehend aus sanft bewegter Lust und ringsumher aus Blütcndust. Schon stehen prangend Baum und Strauch geschmückt das Fest nach altem Brauch, und jedes Zweiglein, jedes Reis will singen nun des Schöpfers Preis, viel Gäste fanden auch sich ein, manch Lied durchhallt den weiten Hain, und eh zwei Tage noch vorbei, grüßt alle Welt den schönen Mai. ä) Heut ist's so recht ein Tag der Freude Heut ist's so recht ein Tag der Freude! Heut hat uns Gott ein Fest bereitet. Das Weltall atmet Licbeswonnc zum Brautgemachc froh geleitet. Im Blütcnkelchc tanzt das Mücklcin, am Halme Wurm und Käfer scherzen, es rauschen «Quellen, Wälder duften, Sehnsucht durchglühet alle Herzen. Hochzeitlich glänzt der Abendhimmel, jungfräulich rötet sich der Westen, Nachtigall flötet holde weisen, als Pi iestcrin bei Waldesfesten. Heut liegt das große Buch der Lieder geöffnet auf dem Weltaltar, heut kündet alles Glück und Frieden und preist das Hohe, Schöne, wahre. Der Himmel glänzt, die Lüste säuseln, rings Iubelton, rings Freude winken, zum großen Kelch ward Erd und Himmel, draus was da lebt, soll Wonne trinken. n. i^eue weltliche Lieder, für vier- bis sechsstiinmigen Chor Aalendersprüche (Sopransolo: /osckim kreier VB) Februar März Mittwinter ist jetzt abgetan, Die Lerchen, die im Märzen singen, setzt all die Narrcnschellcn an; sollen uns den Frühling bringen; drum, so schlagt cuer'n wamst euch voll und satt, schon mancher hat darauf geschwor'n noch eh' per Aschermittwoch naht! und dennoch ist er eingefror'n!