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Nr. 17 für die deulsche Bevölkerung Sonnabend, 9. Juni 1945 Worauf stolz sein? Auszeichnung französischer Offiziere durch die Sowjeiregierung Im letzten OKW-Bericht, den am Tage der deutschen Kapitulation der Sender Flensburg durchgab, wurde behauptet, daß die deutschen Streitkräfte im Laufe dieses Krieges Heldentaten vollbracht hätten, die ewig in der Erinnerung bleiben werden, und daß sie „in Ehren" vor einer angeblich „gewaltigen Uebermacht" zurück gewichen sind. In diesem Bericht versucht das deutsche Oberkommando an das „Gericht der Geschichte" zu appellieren, das angeblich die „noch nie dagewesenen Errungenschaften der deutschen Front und Heimat" zu werten wissen werde. Zur selben Zeit versuchte Schwerin von Krosigk in dem Aufruf an die Deutschen aus Anlaß der Kapitulation ihnen einzureden, sie könnten „mit Stolz auf den zurückgelegten Weg blicken". Ist dem so? Hat das deutsche Volk Grund, auf den Krieg stolz zu sein? Müßte man nicht im Gegenteil sich der schmachvollen Seite, die Hitler in die Geschichte des deutschen Volkes geschrieben hat, schämen? Diese Frage kann man von zweierlei Seiten betrachten: von einem rein militärischen Stand punkt und vom Standpunkt der Moral. Be trachten wir zunächst die militärische Seite dieser Frage. Haben die Deutschen Grund, stqlz auf ihre militärischen Erfolge zu sein? Wen hat die Hitlerarmee in den ersten Jahren des Krieges besiegt? Polen, Däüemark, Norwegen, Belgien, Holland, Frankreich. Außer Frankreich sind alle angeführten Länder klein. Sie verfügten weder über starke Armeen, noch über die nötige wirt schaftliche Grundlage, um sich mit Deutschland messen zu können. Was Frankreich betrifft, so war der Sieg Deutschlands kein Sieg der deut schen Waffen über die französischen, sondern ein Sieg der Ränke der Hitlerclique über den halbzerfallenen Staatsapparat des' Vorkriegs frankreichs. Hier wurde eigentlich kein rich tiger Krieg geführt, es wurde kein wesentlicher Widerstand geleistet. Die gepriesenen „Siege“ Hitlers wurden im Leeren errungen. Erst in der Sowjetunion ist Hitlers Kriegs maschine auf einen richtigen Widerstand ge stoßen, und es erwies sich, daß Hitler, wie es in- einem russischen Sprichwort heißt: „Gegen Schafe ein Held, aber gegen einen Helden selbst ein Schaf" ist. Worauf soll denn Deutschland stolz sein? Vielleicht auf die verräterische Art und Weise, mit der es die kleineren Länder überfiel, obwohl Hitler schwur, daß er niemals ihre Grenzen verletzen werde? Vielleicht auf die Hinterhältigkeit, mit der es die Sowjetunion überfiel, trotz des sowjetisch-deutschen Nicht angriffsvertrages? Vielleicht darauf, daß die ge waltige Wehrmacht, die über das Kriegspotential ganz Europas verfügte und zudem noch zu Be ginn des Krieges gegen die Sowjetunion den Vorteil der Ueberraschung, die Ueberlegenheit an Panzern und Flugzeugen auf ihrer Seite hatte, daß diese Wehrmacht von der Roten Armee, die . auf dem Schlachtfeld die Ueberlegenheit ihrer Strategie, Ausbildung und Ausrüstung bewiesen hat, zerschmettert wujde? Nein, die Deutschen haben keine Ursache, stolz zu sein. Die deutsche Wehrmacht kapitu- * lierte, weil sie von den Armeen der Vereinten Nationen zerschlagen war, weil ihre Kräfte von der Roten Armee, die das hohe Ziel der Befrei ung der Menschheit vom Geschwür des Hitleris mus verfolgte, bis auf den Grund erschüttert war. Und hier tritt die zweite, die moralische Seite an den Tag. Auf welche Großtaten" kann Deutschland stolz sein? Was wird in die Kriegs geschichte nach diesem Kriege als spezifisch deutsche Erfindung eingehen? Die „Vernichtungs lager", der Mord an Kriegsgefangenen, die Ver schleppung der Zivilbevölkerung .in die Sklaverei, die Ausrottung von Kindern und Frauen, die allgemeine Ausplünderung der Be völkerung der besetzten Gebiete, die „Gas autos", die „Vs", die Verwendung der Knochen und Asche der Häftlinge als Dünger? Das wird die Menschheit wahrlich niemals vergessen, und das ist für die Deutschen natürlich kein Grund, stolz zu sein. Ja, es gibt nichts, worauf man stolz sein könnte. Nicht zufällig gaben sich in der ersten Zeit die Deutschen in den von den sowjetischen und alliierten Truppen besetzten Gebieten als Tschechen, Polen u. a. aus. Allein diese Tat sache ist der schlagendste Beweis dafür, welche .Schande und Erniedrigung Hitler über Deutsch land gebracht hat. Soll dqs deutsche Volk darauf stolz sein? Das deutsche Volk hätte Grund zum Stolz, wenn es aus eigenem Antrieb mit Hitler und dem Krieg Schluß gemacht hätte. Wenn es in sich die Kraft und den Mut zur Abrechnüng mit dem Faschismus gefunden hätte. Doch dies ist ■ nicht geschehen. Hitlerdeutschland wurde auf rein militärischem Wege besiegt und in die Knie gezwungen. Das „Gericht der Geschichte hat gerecht gerichtet. Jetzt steht vor den Deutschen eine Aufgabe — den Schandfleck des Hitieris- mus abzuwaschen. Das kann man nur durch zähe, ehrliche Wiederaufbauarbeit und Entschä digung für den von Deutschland in den euro päischen Ländern angerichteten Schaden er reichen, nur durch Mithilfe an der Bestrafung der Hitlerverbrecher, die Deutschland und die ganze Welt in den Schrecken des Krieges Stürzten. General Delattre de Tassigny mit dem Suworow-Orden 1. Klasse ausgezeichnet Für die erfolgreiche Durchführung der Kampfhandlungen der französischen Streit kräfte gegen den gemeinsamen Feind der Vereinten Nationen — Hitlerdeutschland hat das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR den General Delattre de Tassigny mit dem Suworow-Orden ' 1. Klasse ausgezeichnet. « Verleihung des „Rote-Fahnen“-Ordens an Divisionsgeneral Petit Für seine erfolgreiche Tätigkeit und Verdienste in der Organisation des Kampfes gegen den gemeinsamen Feind der Sowjetunion und Frankreichs •— Hitler deutschland — hat das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR den Chef der Fran zösischen Militärmission in der UdSSR, Divisionsgeneral E. Petit, mit dem „Rote- Fahnen“-Orden ausgezeichnet. Aushändigung von Sowjetorden und der Medaille „Für den Sieg über Deutschland“ an die Offiziere des Truppenteils des Kämpfenden Frankreichs „Normandie“ Am 5. Juni händigte der Hauptmarschall der Luftwaffe A. A. N o w i k o w im Zentralhaus der Roten Armee namens M. W. Frunse in Moskau im Namen des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR den Offizieren des Truppenteils des Kämpfenden Frankreichs „Normandie", die für vorbildliche Erfüllung der Aufgaben des Kom mandos an der Kampffront mit den deutschen Eindringlingen und der dabei erwiesenen Kühn heit und Tapferkeit ausgezeichnet wurden, Sowjetorden aus. 1942 traf in der Sowjetunion eine Gruppe französischer Flieger ein, um zusammen mit 'der Roten Armee gegen den gemeinsamen Feind, das faschistische Deutschland, zu kämpfen. Die französischen Patrioten ließen sich von dem selben tiefen Haß gegen den Hitlerismus leiten, der alle Menschen der Sowjetunion erfaßt hatte. Die französischen Flieger gingen an die sowjetisch-deutsche Front, um Schulter an Schulter mit den Sowjetfliegern gegen Hitler deutschland zu kämpfen. Das Kommando der Roten Armee kam den Fliegern Frankreichs weitgehendst entgegen und stellte ihnen Flug zeuge, erstklassige technische Bedienung und Versorgung zur Verfügung. In fast ununterbrochenen Kämpfen hat das Regiment „Normandie" eine ungeheure Erfah rung gesammelt und sich zu einem großen Luft- waffen-Truppenteil entwickelt, der den Deut schen gewaltige Schläge aus der Luft versetzte. Einige französische Flieger haben den ruhm reichen Kampfesweg von Stalingrad bis nach Berlin zurückgelegt und hunderte feindliche Flugzeuge vernichtet. Zur Begrüßung der Ausgezeichneten waren der Außerordentliche und Bevollmächtigte Bot schafter der Französischen Republik in der UdSSR, General G. Catrod, das Haupt der französischen Militärmissiön in der UdSSR, Divisionsgeneral, Unterleutnant J. Andre E. Petit mit Gemahlin und Tochter, der stell- Oberleutnant M. Lefevre, vertretende .Volkskommissar für Auswärtige An gelegenheiten S. A. Losowski, der Generaloberst der Luftwaffe, zweifacher Heid der Sowjetunion, T. T. Chrjukin, Generaloberst der Luftwaffe N. S. Schimanow und A. W. Nikitin, der Chef der Auswärtigen Abteilung des Volkskommissariats für Verteidigung, Generalmajor M. P. Kutusow, der Chef des Protokolls des Volkskommissariats für Auswärtige Angelegenheiten, F. F. Molotsch- kow, der .stellvertretende Chef der 1. euro päischen Abteilung des Volkskommissariats für Auswärtige Angelegenheiten, A. G. Kulashenkow, u. a. anwesend. Hauptmarschall der Luftwaffe A. A. Nowikow wandte sich mit einer Rede an die Ausgezeich neten. „Vor allem", sagte er, „gestatten Sie mir, den heldenhaften Fliegern des ruhmreichen Regi ments „Normandie" zu gratulieren. Für seine Heldentaten wurde das Regiment „Normandie" schon 1944 mit dem „Rote-Fahnen"-Orden aus gezeichnet. Jetzt zeichnet die Sowjetregierung das Regiment mit einem -zweiten Orden, dem Alexander-Newski-Orden. aus. Diese Kampfauszeichnung haben die franzö sischen Flieger und das Regiment im ganzen im Kampf gegen unseren gemeinsamen Feind, das faschistische Deutschland, verdient. Ich freue mich auch, allen hier anwesenden Fliegern, die alle von der Sowjetregierung mit einer hohen Auszeichnung bedacht wurden, gratulieren zu können." * Als erster wird der Rote-Fahnen-Orden dem Chef der französischen Mission in der UdSSR, Divisionsgeneral E. Petitf überreicht. Gleichzei tig wird ihm die Medaille „Für den Sieg über Deutschland" ausgehändigt. Der Leninörden und die Medaille „Goldner Stern" sowie die Urkunde über die Verleihung des Titels „Held der Sowjetunion" werden dem überreicht. Für den der nach seinem Tode mit dem Leninorden und der Medaille „Goldner Stern" ausgezeichnet wurde und den Titel „Held der Sowjetunion" erhielt, übernimmt die Aus zeichnungen der Divisionsgeneral Petit. Danach werden die Orden der „Roten Fahne", „Alexander Newski", „Vaterländischer Krieg" erster und zweiter Klasse einer großen Gruppe von Offizieren der „Normandie" ausgehändigt. Gleichzeitig erhielten sie die Medaillen „Für den Sieg über Deutschland" Nach der Aushändigung der Orden gratu lierte der Hauptmar.schall Nowikow den Aus gezeichneten. Danach hielt der Botschafter der Französischen Republik in der UdSSR, G. Catrou, eine Ant wortrede: „Im Namen Frankreichs, im Namen unseres Volkes spreche ich Ihnen, den französischen Fliegern, den heißen Dank für Ihren ausgezeich neten Kampf an der sowjetisch-deutschen Front aus. Insbesondere möchte ich dem Söwjetkom- mando und persönlich Marschall Stalin für die große Aufmerksamkeit und Fürsorge danken, mit der das Regiment „Normandie" an der Front umgeben wurde, sowie für die hohen Auszeich nungen." Nach der Aushändigung der Auszeichnungen veranstaltete der Hauptmarschall der Luftwaffe A. A. Nowikow für die Ausgezeichneten und die Gäste einen Empfang, in dessen Verlauf ein großes Konzert stattfand. Sowjetisch-amerikanische Freundschalt Die amerikanische Oeffentlichkeit legt ein großes Interesse für das Leben in der Sowjet" union an den Tag. In der amerikanischen Presse werden Artikel und Kommentare über das Leben und die Politik im Sowjetstaate veröffentlicht. Die Zeitungen bringen oft Auszüge aus Artikeln der Sowjetpresse, vorwiegend der Moskauer Presse. Den amerikanischen Lesern sind die Namen der Sowjetjournalisten, die in .der „Prawda", „Iswestija", „Roter Stern" und der Leitung „Trud" schreiben sowie die Namen der Moskauer Radiokommentatoren bekannt. Die amerikanische Intelligenz schätzt die Er rungenschaften der Sowjetkultur hoch ein. Die Sowjetwissenschaft erfreut sich eines wohlver dienten hohen Ansehens in der amerikanischen Gelehrtenwelt. Hier ist zu erwähnen, daß sich unter den Mitgliedern der Delegationen der Sowjetunion, der Sowjet-Ukraine und Sowjet- Bjelorußlands auf der Konferenz in San Fran cisco eine Reihe hervorragender sowjetischer Wissenschaftler befinden: Das Mitglied der Aka demie der Wissenschaften der UdSSR Palladin, die Mitglieder der Bjelorussischen Akademie der- Wissenschaften Shebrak und Perzew, das korre spondierende Mitglied der Ukrainischen Aka demie der Wissenschaften Petrowski, das korre spondierende Mitglied der Akademie der Wissen schaften der UdSSR Gofrunski, der Rektor der Kiewer Universität Professor Bondartschuk, das korrespondierende Mitglied der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften Pogrebnjak und Professor Krylow. Vorige Woche hielt der Akademiker Palladin einen wissenschaftlichen Vortrag über Biochemie in der Stanfor-Universität. An der Kalifor nischen Universität wurde auf einem agro nomischen Seminar als Thema die Analyse der Arbeit des Professors Shebrak über Amphi- biploiden behandelt. In den wissenschaftlichen Bibliotheken der örtlichen Universitäten macht sich eine immer anwachsende Nachfrage nach den Werken der Sowjetwissenschaftler be merkbar. Leider sind die letzten sowjetischen Ver öffentlichungen nicht vorhanden, da der Aus tausch der wissenschaftlichen Literatur in den Jahren des Krieges spürbar nachgelassen hat- In Unterredungen mit Vertreten der amerika nischen Intellektuellen wurde der Wunsch eines öfteren Austausches von Gelehrten, Schau spielern und Musikern zwischen den beiden Län dern zum Ausdruck gebracht. , In der „New York Times" ist ein Brief einer Gruppe Mitarbeiter der Yell-Universität an die Redaktion veröffentlicht worden. Der Brief behandelt die Frage , der sowjetisch-amerikanischen Beziehungen. Die Vorschläge der Verfasser laufen darauf hinaus, einen engeren persönlichen Köntakt zwischen den Sowjetmenschen und Amerikanern durch persönliche Reisen in die UdSSR und die USA zu schaffen. Die überwiegende Mehrheit der Sowjet menschen glaubt an die Festigkeit der sowjetisch- amerikanischen Freundschaft und glaubt deshalb daran, weil diese Freundschaft nicht das Pro dukt irgendwelcher Sentimente ist, sondern die wirklich bestehende Interessengemeinschaft beider Länder zum Ausdruck bringt. Diese Freundschaft ist praktisch für die Sowjetunion ebenso nötig, und, günstig wie für die Ver einigten Staaten. Das sowjetische und das amerikanische Volk hegen die wärmsten Gefühle füreinander, obwohl jedes dieser Völker seine besonderen Gewohnheiten, seinen besonderen Geschmack und besondere Lebensnormen hat. Die Sowjetmenschen wollen niemanden ihren Geschmack aufdrängen, ebenso wie sie nicht zu lassen werden, daß ihnen andere ihre Gewohn heiten aufzwingen. Die Freundschaft zwischen der UdSSR und der USA wird um so fester sein, je klarer unsere transozeanischen Freunde sehen werden, daß wir einander gegenseitig brauchen, je klarer sie er kennen werden, worin wir uns ähnlich sind und worin sich unser Land von der großen sozia listischen Demokratie unterscheidet. Vertreter des Slowakischen Nationalrates in Prag Prag (TASS). Auf Einladung der tschecho slowakischen Regierung trafen in Prag Ver treter des Slowakische^ Nationalrates ein. Die Gäste wurden auf dem Flughafen von Premierminister Firlinger, der von Mit gliedern der slowakischen Regierung begleitet wurde, begrüßt. Auf dem Souper zu Ehren der Mitglieder des Slowakischen Nationalrates hielt der Premierminister eine Rede über, die Be deutung der engsten brüderlichen Zusammen- aibeit der Tschechen und Slowaken. Der Vor sitzende des Slowakischen Nationalrates ant wortete ihm im gleichen Geiste. Die Zeitung' „Prawo Lidu" unterstreicht die historisch^ Bedeutung der Ankunft der slowaki schen Delegation in Prag. Das slowakische Volk ist in seiner überwiegenden Mehrheit überzeugt, daß es nur in einem Staat zusammen mit den Tschechen seine Freiheit sicherstellen kann. Die Väter und Vorfahren lehrten die Slowaken in Rußland ihren Verteidiger zu sehen. Doch ihre Hoffnungen wurden nur von Sowjetrußland und dem Führer des Sowjetstaates, Marschall Stalin, verwirklicht. Durch seinen Aufstand im August vorigen Jahres gab das slowakische Volk zu verstehen, daß . es bestrebt ist, in ewiger Freundschaft mit der großen Sowjetunion und den anderen slawischen Völkern zu leben. Dänemark zur Konferenz der Ver einten Nationen eingeladen San Francisco (TASS). Der Exekutivausschuß der Konferenz gab offiziell den einstimmigen Entschluß bekannt, Dänemark zur Teilnahme an der Konferenz der Vereinten Nationen einzu laden. Norwegischer König in die Heimat abgereist London. Wie die Reuteragentur meldet, ist der norwegische König Hakon gestern aus Eng land nach Norwegen abgereist. Beschlagnahme der faschistischen Lehrbücher in Bulgarien Sofia (TASS). Auf Beschluß des bulgari schen Ministerrates werden in Monatsfrist alle Lehrbücher u4d Lehrmittel, die in den Grund schulen, Gymnasien sowie in den allgemeinen und spezialen privaten Lehranstalten bis zum 9. September 1944 Verwendung fanden, be schlagnahmt. Im neuen Schuljahr werden an Stelle der beschlagnahmten Lehrmittel neue ein geführt werden. Brasilien erklärt Japan den Krieg London (TASS). Wie die Reuteragentur meldet, Unterzeichnete der Präsident Brasiliens einen Erlaß, der den Kriegszustand zwischen Brasilien-und Japan verkündet. Chef des Todeslagers Maidanek festgenommen Warschau (TASS). Der Warschauer Rund funk meldet, daß die Sicherheitsorgane der Pol nischen Republik den ehemaligen Chef des Todeslagers in Maidanek, Paul Hoff mann, ent deckt und verhaftet haben Deutscher Großindustrieller verhaftet London (TASS). Wie die Reuteragentur meldet, haben die Alliierten Militärbehörden Fritz Winterhof, den Betriebsführer eines Werkes in Mülheim (Ruhr), einen engen Freund des Nazihäuptlings Robert Ley, in Haft genommen. Winterhqf hat sich der Mißhandlung ausländis scher Arbeiter schuldig gemacht