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Nummer 159 —39. Jahr» Mittwoch. 1». Juli 194» SchttstttU»,: U, S«n«4 WM L AL« »ch»Vch«ll«. vm» m» Veckv «mmM »chdwS«*t «d A«K, »». M «. «M, Wtt-i>«R «. »«««, »OIL Pechcheck M. U«, ««», S»»aaM veecke» Ke. N7N v«Ua,»»rt v«e«d«» dl, Isp-Wz« v »» di,I«, g,Il» I Ms sil« fsamINe^y«!,«, I Vs« AL, Platzwüniq, yivni „U kl« L-wit-r klß«. »Oekü , «1 «kmaMchk V«MV«» lUuch lrüsn «<«ichl. N WL kp»- « Pf,, rklgnl»-, 170; »«ch »1« Pch l.7» PoftIIb«mxIsi«-^«bII-r, pyLeNq » VfL V«st»v«ßUlg«». U VfL. 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Die italienischen und englischen Einheiten trafen um 14.8» Uhr südlich Kap Spartivento (der iiutzersten Südspitz« Kala briens) aus dem 38. Breitengrad und 18. Längengrad aufein- ander. An der »^stündigen Schlacht nahmen auch zahl reich« itallensche Bomberformationen teil, die in aufeinanderfolgenden Wellen die feindlichen Kriegsschiffe an griffen. Belm Einbruch der Dunkelheit zogen sich die englischen Einheiten nach Süden zurück, versolgt von den ttallenischen Seestreitkrästen. Italienischer Bomberangriff auf eng lisches Geschwader Ein Schlachtschiff und ein Flugzeugträger beschädigt — Ein Kreuzer versenkt Rom, 1». Juli. Einem Funkspruch des Kriegsberichterstatters der Agenzia Stefan! bei der italienischen Marine zufolge sichtete ein italie nisches Aufklärungsflugzeug am Montag in der Nähe der Insel Kreta ein englisches Meschwader, das aus einem Linienschiff, zwei Schweren Kreuzern, zwei Leichten Kreuzern, weiteren Einheiten und einem Flugzeugträger bestand. Auf seinen funkentelegraslschen Alarm hin stiegen sofort italie ¬ nische Bomberformationen auf, dl« nach 80» Kilo meter Flug über dem Meer den Feind erreichten und ungeachtet des lebhaften Feuers feiner Flak und trotz des Versuches, sich hinter künstlichem Nebel zu verbergen, mltschweren Bom ben belegten. Ein Schlachtschiff und ein Flugzeug träger wurden beschädigt, «In Kreuzer versenkt. Alle italienischen Bomber kehrten unbeschädigt zu ihrem Stütz punkt zurück. Dle englische Flotte muß neu verteilt werden Bern, 1». Juli. Wenn cs auch den Engländern gelungen ist, sich eines Teiles der franzäsiscl>en Flotte zu bemächtigen, so ist das Gleiä-gewickt zur See doch durch den Ausfall vor allem der kampfstarksten französischen Schiffe in einer für England sehr unangenehmen Weise verändert worden. Wie aus London gemeldet wird, sieht man sich dort zu einer völligen Neu disposition über die englischen De e st re i t k rä f t e gezwungen. Freilich erlaubt die Stärke der italienischen Marine gerade nach dem Fortfall der sranzösisäxm Flotte keine Schwä chung der englischen Mitlelmcerflotte, Andererseits hatte Frankreich bisher einen erheblichen Teil des Schutzes von Gc- leitzügen übernommen, und diese Entlastung Englands ist weg gefallen Man glaubt in London die besonders grotzen deut schen U-Boot-Erfolac der jüngsten Zeit mit dieser Beinträchti- gnng des Konnoisnstems erklären zu müssen und hält es des halb für erforderlich, weitere englische Krieasschisse dafür zur Verfügung zu stellen. Schliesslich sieht man sich vor der Notwen digkeit. rund um England an vielen wichtigen Punkten Flotten teile zu stationieren, um nötigenfalls über all einer deutschen Landunasaktion entgegenkreten zu können. Dies alles droht, die englische Flotte In einer für London be sorgniserregenden Weise zu zersplittern. Valkan und Türkei als Aufmarschgebiet Berlin, 1». «uli. Aus dem demnächst erscheinenden, vom Auswärtigen Amt herausgegebenen 8. Weihbuch verösfentlichen wir heute folgende Dokumente: Ookumeni Nr. 21 Bericht des Generals Weggand an den französischen Minister präsidenten Daladier vom 9. Dezember 1939 — Der Balkan als Abnutzungsfront für Deutschsind und Reservoir von Hilfstrup pen für die Alliierten — Weggand drängt aus schnelle Aktion Lin« Intervention der Alliierten ist unter zwei verschiede nen Gesichtspunkten zu betrachten, unter dem politischen und dem militärischen. 1. Frankreich und England haben Griechenland und Rumänien ihr« Garantie gegeben. Sie haben mit der Tür kei «inen Beistandsvertrag und «In Miiltärabkommen unter zeichnet. Ein deutscher Angriff aus den Balkan würde sie zum Eingreifen nötigen. 9. Deutschland kann sich wahrscheinlich sehr schnell ver« anlatzt sehen, auf dem valkan die Initiativ« zu ergreifen, ukd zwar wegen der Notwendigkeit, von dort her Oel und ander« Erzeagnisi« zu beziehen, an denen es ihm fehl», sowie auch um einen militärischen Erfolg zu erzielen, denn das Prestige des Regime» verlaiwt einen solchen Erfolg, da ihm die Behauptung der russischen Vorherrschaft im Nordosten von Europa und auherdem der Umstand abträglich ist, datz es für den Augenblick zur Ohnmacht verurteilt ist. 8. Deutschland und Westmächte stehen sich auf einem Schlachtfeld von begrenzter Ausdehnung gegenüber, das auf beiden Seiten mit guten Truppen dicht besetzt ist, deren Abwehr kraft aufs höchst« gesteigert wird durch die machtvolle Organisa tion, auf die sie sich stützen. Dies« Westfront bietet für sich allein, wenn sie nicht durch irgendein anderweltiaes Unternehmen er- weitert wird, wenig Aussichten auf entscheidend« Manöver oder Aktionen. Und doch ist zur Erreichung der Kriegs ziel« der Alliierten «in voller, unstreitiger militärisch« Sieg nötig. Bei dem gegenwärtigen Stand der Dinge kann in Europa nur der Balkan-Kriegsschauplatz die Möglichkeit günstiger Ereignisse bieten, sei es durch die Zermürbung, die die Eröffnung einer neuen Front für den Gegner bedeuten würde, sei es durch einen erfolgreichen Umgehungsangriff aus seine lebenswichtigen Produkte. ' 4. So kann es sein, datz ein Eingreifen der West« .Mächte auf dem Balkan sich auf kurze Sicht als unum- «änglich nötig erweist. Und andererseits kann ein solches Ein greifen «in bedeutender Erfolgsfaktor sein, wenn es rechtzeitig und kraftvoll vorbereitet und unternommen wird. Wir können also, indem wir die Verteidigung unserer Verbün deten auf dem Balkan sicherstellen und Deutschland den Weg zum Mittelmeer und zum Schwarzen Meer sperren, damit zugleich unserer Stategie neue Aussichten eröffnen. 5. Wegen der bedeutenden Fristen, die zur Vorbereitung und Durchführung einer militärischen Intervention der Alliier ten auf dem Balkan erforderlich sind, stellt sich eine solche In tervention ganz verschieden dar, je naäodem ob es eine vorbeu gende Massnahme darstellt oder nur einen Gegenschlag gegen eine Offensive des Gegners. Im letzteren Falle ist es unaus bleiblich, datz die Intervention nachhinkt, datz man uns zuvor kommt und datz wir ausserstande sind, unsere Verpflichtungen gegenüber Rumänien und Griechenland zu erfüllen, und datz wir Deutschland am Schivarzen Meer und am Acgäischen Meer auftaucl^n sehen. Gehen wir dagegen unsererseits mit der In tervention voran, so bringen mir damit zwei entscheidende Fak toren auf unsere Seite die Zelt und die Initiative. Das sind die entscheidenden Faktoren für den Entschlutz zu einer Intervention mvf dem Valkan. Es wäre aber verhängnisvoll zu glauben, -atz mit dem Entschlutz zu dem Unternehmen die Frage bereits gelöst sei. Im Gegenteil, dann beginnt eine Zeit intensiver diplomatischer und militärische Tätigkeit. Wir treten dann in das Stadium der Durchführung, und die Dualität dieser Durchführung ist allein ausschlaggebend für den Erfolg. Es ist deshalb zu prüfen, wle sich die politische und mili tärische Durchführung dieser Intervention darstellt. sEs folgen nun eingehende Ausführungen Weygands über die diplomatischen und militärischen Vorbereitungen der Aktion. Die Aufzeichnung schlietzt dann mit den Worten): Wenn Frankreich und Grotzbritannlen fortfahren, im Nahen Osten eine Politik der Enthaltung zu führen, so werden sie autzerstand« sein, ihren Verpflichtungen gegenüber denjenigen Nattonen nachzukommen, denen sie ihre Garantie gegeben haben. Sie werden mitansehen müssen, wie der Balkanblock, der «In« Macht von 9» Divisionen darstellt, Stein auf Stein auseinander, fäll». Sie setzen sich dem Wagnis aus, die Möglichkeit der Schaffung einer neuen Berteidigungsfront zu ver. li« ren, die voraussichtlich für Deutschland ein« sichere Aufreibung bedeutet und vielleicht Ausgangspunkt für entscheidend« Aktionen sein wird. Hieraus folgt -er Vorteil, den eine alliierte Intervention auf dem Balkan bietet, allerdings unter der ganz wesentlichen Bedingung, datz die Unternehmung ohne jedes Zögern und m,t allen erforderlichen Mitteln -urchgesührt wird. Ministerpräsident und Außenminister Llngarn- in München eingeiroffen Auf Einladung der Neichsregierung München, 1». Juli. Der Königlich Ungarische Minister präsident. Gras Teleki. und der Königlich Ungarische Minister des Aeutzern, Gras Csaky, trafen Mittwoch aus Einladung der Reichsregierung zu einem Besuch in München ein. Zur Begrützung war der Reichsminister des Auswärtigen von Rib bentrop auf dem Bahnhof erschienen und geleitete den unga rischen Ministerpräsidenten ins Hotel Regina, wo die ungarischen Gäste Wohnung genommen haben. In Begleitung -es ungarischen Ministerpräsidenten befin den sich neben -em ungarische» Autzenminister Gesandter von Nickel, Gesandter Jena von Ghyczy, -er Kabinettsches T bor von Blmrtcldy, der Pressechef des ungarische» Annenminislc- riums, Legationsrat Ullein Rcvitzky, u»d weitere Mitarbeiter des Ministerpräsidenten und des Autzenministers. Der Königlich Ungarische Gesandte in Berlin, 2 ztojay, war zur Begrützung auf dem Bahnha? erschienen. Von deut scher Seite waren anwesend Rcichsslalthalter Ritter von Epp, Ministerpräsident Siebert, Gauleiter Wagner, Oberbürgermeister Fiehler, General der Flieger Zcnetti, Generalleutnant von Gin- ckcl, Stellv, des Komm. Generals. Stadtkommandant General von Kicsser, Polizeipräsident SS-Obergruppenführer von Eber« stein, SA-Gruppenführer Helfer. Standortältester der SA. NA KK-Obergruppensührer von Städtler. Standortältester des NS- KK, von italienischer Seite Gesand'er Pittalis Königlich Italienischer Generalkonsul, Bizekonsul Alvers und Dr. Stan- zani, Leiter des Münchener Aascio. Der Italienische Außenminister in Mimten M ii n chen , IN. Juli. Am Mittwoch vormittag um 9 Uhr iros aus der Durchreise der Italienische Minister des Aeutzeren, Gras Ciano, in d§r Hauptstadt der Bewegung ein. In seiner Begleitung befanden sich der Königlich Italienische Botschasler in Berlin Aliiert sowie Botschafter Butt, Gesandter Gcitzer di Eelesia, die Jour nalisten Poverclli, Eomm. Ansaldo und Marotea mit anderen Herren. Zusammen mit dem italienischen Autzenminister kam der deutsche Botschafter In Rom, von Mackensen, und der Chef des Protokolls, Freiherr von Dörnberg, im Sonderzug an. Zum Empsang des Grafen Ciano und seiner Begleitung hatten sich auf dem mit einem Wald von Lorbeerbäumen und Fahnen geschmückten Bahnsteig des Münchener Hanptbahnhoies versammelt der Reichsminister des Auswärtigen von Ribben trop, Rcichsstatthalter Rcicksleiter General Ritter von Epp, Ministerpräsident Ludwig Siebert, Gauleiter und Staats minister Adolf Wagner. Oberbürgermeister Reichsleiter. Fiehler, von italienischer Seite der italienische Generalkonsul in Mün chen. Minister Pittalis, mit Vizekonsul Alvera und Vertretern des Fascio sowie von feiten -er Wehrmacht der Kommandierende General im Luflgau VII und der Kommandant von München. Vom Standpunkt der allgemeinen Kriegführung aus er geben sich aus -er Passivität lediglich Schäden moralischer im materieller Natur. Aus der Aktion aber alle Vorteile." gez. Weygand. Dokument Nr. 22 Telegramm des französischen Botschafters In Ankara, Massig», an Daladier vom 12. Februar 194» — Massig» interessiert sich für die alltürkisrt^ Idee im Kaukasus und sieht hier ein Mittel, um die türkisch-russischen Beziehungen zu stören T e l e g r a in in Ankara, den 12. Februar 194». Eingegangcn durch Kurier am 1ü. um 19 Uhr. Nr. 291. Vertraulich. Die fortschreitende Spannung, die sich in den Beziehungen zwischen der Sowjetunion und den Weltmächten offenbart, wird hier mit grötzter Aufmerksamkeit verfolgt. Das Fehlen jeder ernsthaften Reaktion von russischer Seite auf die Bemühungen, -Ic in -er sowjetrussischcn Handelsvertretung in Paris vor genommen wurden, ist von Herrn Saracoglu sehr bemerkt worden; dieser wurde in gleicher Weise durch den Ton der anti russischen Aeutzerungcn beeindruckt, welche die Agenturen Prä sident Roosevelt in den Mund legen. Im Publikum, insbesondere in militärischen Kreisen, aber nicht in diesen allein, spricht man immer mehr von -en Musel manen des Kaukasus und von Baku. Ich habe In meinem Telegramm Nr. 34 sEuropa) vom 26. Januar daraus hingcwiesen, datz diese Wiederausfrischung panturanischer Ideen in -en Regierunskreisen noch nicht sehr viel Widerhall findet; nichtsdestoweniger können diese Ideen in dem Matze an Boden gewinnen, in dem man die russische Schwäche weiter festzustcllen glaubt. Sie werden sich um so leich ter durchsetzen, je besser ihre Verfechter verstehen werden, ihre Argumente nach dem Gesprächspartner, mit -cm sie es jeweils zu tun haben, auszuwählcn, so datz sie einmal von „Pantura- »Ismus" und „Rasscnverbrüderung", ein anderes Mal von