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Vesper in -er Sophienlrirche. Dresden, Sonnabend, den 17. Juni 1899, nachm. 2 Uhr. 1. Hrgelvorspiel. 2. „Konti viniies, gui tiinent voiniiiuin", Motette für einen hohen und einen tiefen Chor vonJ oh. Gabrieli 1613). Wohl dem, der den Herrn fürchtet und auf seinen Wegen geht. Du wirst dich nähren deiner Hände Arbeit; wohl dir, du hast es gut. Tein Weib wird sein wie ein fruchtbarer Wcin- stock um dein Haus herum, deine Kinder wie die Oelzweige um deinen Tisch her. Siehe, also wird gesegnet der Mann, der den Herrn fürchtet. Der Herr wird dich segnen aus Zion, daß du sehest das Glück Jerusalems dein Leben lang, und sehest deiner Kinder Kinder. Friede über Israel! 3. ll>'innu8 für Alt-Solo von M. Bruch, gesungen von Fräulein Marie Alberti. Dem, der von allen Mächten der Stern, dem König meines Herzens, den, Herrn, dem singe meine Seele ein Lied, das über alle, alle Lieder erblüht. Wenn drohend böse Mächte sich nnh'n, sich drängen an die Seele heran und wollen in das Dunkel sie zieh'n und lassen nimmer Frieden dem Sinn, so sprech' ich: Du alleine hast Ruh', du alleine hast Ruh', so gieb mir Herr die Gnade dazu, die hat derFcindeArm gelähmt, sie müssen schnell entflieh',: beschämt. O, sieh' zu deinen Füßen mich hier und laß die Müde ruhen bei dir! Dir füllet eine Milde das Herz, die macht zu lauter Wonne den Schmerz, dir hebet eine Liebe die Brust, die wandelt alle, alle Leiden in Lust. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 205, 1. Wach auf, du Geist der ersten Zeugen, die aus der Mauer treu als Wächter steh'n, die Tag und Nächte nimmer schweigen, und die getrost dem Feind entgegengeh'n; ja, deren Schall die ganze Welt durchdringt und aller Völker Schaaren zu dir bringt. Vorlesung. 5. Geistliches Lied für Alt-Solo von Hermann Ritter, gesungen von Fräulein M. Alberti. Herr, neige deine Ohren und erhöre mich, denn ich bin elend und arm. Bewahre meine Seele, denn ich bin heilig. Hilf du, mein Gott, deinen, Knechte, der sich auf dich verläßt. Herr, sei mir gnädig, denn ich rufe täglich zu dir. 6. Motette für zwei Chöre und Solostimmen von E. F. Richter. Kommet herzu, laßt uns dem Herrn frohlocken, und jauchzen dem Hort unseres Heils. Laßt uns mit Danken vor sein Angesicht kommen, ihm jauchzen mit Psalmen. Denn der Herr ist ein großer Gott und ein großer König über alle Götter. Denn in seiner Hand ist, was die Erde bringt: und die Höhen der Berge sind auch dein. Denn sein ist das Meer, und er hat es gemacht; und seine Hände haben das Trockne bereitet. Kommt, laßt uns anbeten, und knieen, und „Überfällen vor dem Herrn, der uns gemacht hat. Denn er ist unser Gott, und wir das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand. Heute, so ihr seine Stimme höret, so verstocket euer Herz nicht! Wie zu Meriba geschah, wie zu Masse, in der Wüste, da mich eure Väter versuchten, fühlten und sahen meine Werke. Daß ich vierzig Jahre Mühe hatte mit diesem Volk und sprach: es sind Leute, deren Herz immer den Irrweg will und die meine Wege nicht lernen wollen; daß ich schwur in meinem Zorn: Sie sollen nicht zu meiner Ruhe kommen! Heute, so ihr seine Stimme höret, so verstocket euer Herz nicht!