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Vesper in der MenMälk. Dresden, Sonnabend, den 22. Februar 1896, nachm. 2 Uhr. 1. 'Präludium für Orgel (^.-moll) von Alb. Becker. 2. Motette (aus den „0antione8 8aorao") von Heinrich Schütz (1586-1672). 8iout Ä086S 8orpoutoin in ä686ito oxaltavit, ita tilium üoinini8, opontst oxaltari, nt omnis qui orockit in ouin non poroat, 8vä liabout vitani aotornam. (Wie Moses in der Wüste eine Schlange erhöhet hat: also muß des Menschen Sohn erhöhet werden, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.) Ev. Joh. 14. 15. 3. Willis V«! für Alt-Solo und Orgelbegleitung von W. A. Mozart, gesungen von Fräulein Marie Alberti, Concertsängerin hier. .-VANN8 I)oi, qui tolim poecata mnncki, misöioro nodis. ^A-nu8 Uoi, gut tolli8 peooata innncki, ckona nobi8 paesm. (O Lamm Gottes, das die Sünde der Welt trägt, er barme dich unser. — O Lamm Gottes, das die Sünde der Welt trägt, gieb uns Frieden.) 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 105, 8. Ich danke dir von Herzen, v Jesu, liebster Freund, für deine Todesschmerzen, da du's so gut gemeint. Ach gieb, daß ich mich halte zu dir und deiner Treu, und wenn ich nun erkalte, in dir mein Ende sei. Vorlesung. 5. Geistliches Lied für Alt-Solo von Hermann Ritter, gesnngen von Fräulein M. Alberti. Herr, neige deine Ohren und erhöre mich, denn ich bin elend und arm. Bewahre meine Seele, denn ich bin heilig. Hilf du, mein Gott, deinem Knechte, der sich auf dich ver läßt. Herr, sei mir gnädig, denn ich rufe täglich zu dir. 6. Motette für zwei Ehöre (op. 99, Nr. 5) von Oskar Wer mann. O Liebe, die die blut'gen Hände vom Kreuz ausbreitet aller Welt, daß sie ihr Heil und Rettung spende, gequält, gelästert und entstellt; o Liebe, die sich selbst geboten für diese Welt, die sie erwürgt, zum Tode schritt, ach für die Todten und sterbend Leben noch verbürgt. O Liebe, die aus reinem Herzen die ganze Last der Sünde trägt, und deren Herz in Todesschmcrzen noch für die eignen Mörder schlägt, o Liebe, ich sinke überwunden vor deinem hohen Throne hin! Ich neige mich auf deine Wunden und fleh', o Liebe, nimm mich hin! Zn deinen Füßen laß mich weilen; durch deiner Liebes- thatcn Macht laß meiner Seele Wunden heilen, bis du mir lagst: Es ist vollbracht! Mit deinem Geist vom Krcuzes- stamme schwing auch den meinen himmelwärts; mit Fener- gluth, mit Gottesflammc belebe dies verarmte Herz. O laß aus den gdbrochnen Augen, womit du liebend auf mich siehst, mich Kraft, dir nachzuschreiten saugen, bis du mich gänzlich zu dir ziehst. Halt du mich fest an deiner Seite, ich flehe, Herr, gedenke mein, bis du auch mir sagst: du wirst heute mit mir im Paradiese sein. (Bikwr von Strauß) Trink von t.'iev!ch ^ Reichardt in Trc-Äc»