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stellt sich der „Chor 2" in harmonischen Klängen zunächst gegenüber, bis auch er nach und nach ganz von ihm sortgerissen wird. Bei dem Mittelsatze ,,Wie sich ein Vat'r erbarmet" denkt man an die Worte Alb. Schweitzers: „Kier versinkt die Welt mit ihrer Unruhe, ihrer Sorge und ihrem Leid. Der Körer ist allein mit Bach, der seine Seele mit dem wunderbaren Frieden, den er im Kerzen trug, stille macht und ihn hinaushebt über alles, was war und ist und kommt." 3n dem Endteile „Lobet den Kerrn in seinen Taten" stellt Bach die zwei Chöre im Wechselgesang gegenüber. Zum Schlüsse treten sie zusammen und münden in die stürmisch dahinrollende Fuge ein: „Alles, was Odem hat". Glanzvoll entwickelt sich dieses herrliche Stück, das mit den hohen Iubelrufen der Soprane schließt. Die Motette „Singet!" gehört zu denjenigen Vokalwerken des Meisters, die auch in den Zeiten, wo Bach als Kirchenkomponist säst ganz vergessen war, bei den Kruzianern in Brauch geblieben sind. Dies geht aus den alten Stimmbüchern hervor, die sich in der Turmbibliothek unserer Kreuzkirche befinden. Von ihnen entstammen mehrere dem 18. Jahrhundert, während einige neuere von Julius Otto und dem Dresdner Kopisten Rich. Wagners, Mehnert, geschrieben sind. Nitwirkende: Der Kreuzchor. Solist: Herr Konzertmeister Prof. Georg Wille (Violoncello). Drgel: Herr Kirchenmusikdirektor Bernh. Pfannstie'yl. Leitung: Herr Prof. Dtto Richter. Morgen V2I0 Uhr im Gottesdienste: „Nicht so traurig" von Seb. Bach. Heute in 8 Tagen: Werke von Peter Cornelius un- Franz Liszt.