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Vesper in öer Kreuzkirche. Dresden, Sonnabend, den 5. Oktober 1912, nachm. 2 Uhr. ! Herbstferer. /geb. 23. März 1834 zu Hausneindorf,X . Vgest. 3. Juni 1858 in Pillnitz / » 1. Julius Reubke Grgelsonate in L-moII über den 94. Psalm. 2. Andr. Peter Berggreen „Lehr', Wald, mich sterben!" dänisches Volkslied. Lhorsatz von Otto Richter. Lehr', Wal-, mich scheiden aus der Welt, Froh, wie im Herbst dein Laub abfällt; Ein schöner Lenz wird tagen. Dann wird mein Baum mit frischem Grün Und ew'gem Sommer fröhlich blühn Und tiefe Wurzeln schlagen. Zugvogel du, das lehre mich: Hinaus mich schwingen freudiglich In Fernen, ungesehen. Wenn alles Winter hier und Eis, Dann wird ein ewig Paradeis Mir droben offen stehen. Du leichter Schmetterling, mich lehr'. Wie ich zerspreng' die Fesseln schwer. Die hier mich noch bezwingen. Ein Wurm auf Erden bin ich noch, Bald tragen aufwärts, frei vom Ioch, Mich goldne Purpurschwingen! (Aus dem Dänischen nach Gehlenschläger, übersetzt von K. Schumacher.) 3. Felix Mendelssohn-Bartholdp „Der du die Menschen lässest sterben", Sopran-Arie, ursprünglich zum Oratorium „Paulus" komponiert. Werk l 12, Nr. 2. Der du die Menschen lässest sterben und sprichst: kommt wieder, Menschenkinder! Du lässest sie dahin zieh'n wie einen Strom, und sind wie im Schlaf: gleich wie ein Gras, das frühe blühet und doch bald welk wird. 4. Wechselgesang. Gesangbuch Nr. 496, Vers 1, 5 UN- 8 Melodie: vorreformatorisch). Mel.: Kommt her zu mir, spricht — Gemeinde: Des Jahres schöner Schmuck entweicht. Die Flur wird kahl, -er Wald erbleicht. Der Döglein Lieder schweigen. Ihr Gotteskinder, schweiget nicht Und laßt hinauf zum ew'gen Licht Des Herzens Opfer steigen.