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war ein derartiger Vertrag, wie ihn die »Hamburger Nachrichten" als abgeschlossen erklärten, mit Rußland thalsächlich in Vorbereitung. Ob die betreffenden Verhandlungen noch von CriSpi selbst eingeleitet und nach seinem Rücktritte von der Regierung von Rudini übernommen und sortgesührt worden sind, oder ob dieser allein den Plan gefaßt hatte, ferner wie cS ge kommen, daß die deutsche Reichskanzlei von dem Zwischenspiele erfuhr und wodurch eS ihr gelang, Ru dini zur vorzeitigen Erneuerung des Dreibundvertrages zu bewegen — diese und noch eine Reihe anderer wichtiger Fragen harren vorerst noch der Aufklärung. Man begreift aber auch nach dem jetzigen Stande der Angelegenheit immer mehr, weshalb v. Caprivi so großen Nachdruck darauf gelegt hat, daß Deutschland nur aus eigener Kraft, ohne Rücksicht auf den Drei bund sich seiner Feinde zu erwehren im Stande sei. Locale und sächsisch« Nachrichten. — Eibenstock, 17. Ian. Der frühere Post schaffner Herr Carl Heinrich Leopold Schlegel hier, Pcststraße 8 wohnhaft, feierte heute in aller körper lichen Frische sein bOjährigeS Bürgerjubiläum, aus welchem Anlaß ibm Herr Bürgermeister l)r. Körner im Beisein deS Herrn Stadtverorvnetcn-Vor- steher Wilhelm Dörffel die Glückwünsche Namens der Stadtgemeinde überbrachte. — Eibenstock. Wir wollen nicht verfehlen, hiermit auf das für Freitag Abend angesetzte Militär- Co ncert besonders aufmerksam zu machen, zumal die betreffende Capelle sich allerorts großen Beifall» zu erfreuen hat. Man schreibt z. B. aus Leipzig: Eine unserer tüchtigsten Kavallerie-Kapellen ist und bleibt die Oschatzer Ulanen-Kapelle unter Stabstrom peter Herrn Otto Linke'S umsichtiger Leitung. So ost die schneidigen Reiter in Leipzig ein Concert geben, dürfen sie sich eines guten Willkommens in Form zahlreichen Besuches versichert hallen. Dies wird auch morgen wieder der Fall sein, wo die Genannten Nachmittags und Abends im großen Saale Batten berg concertircn. — Dann heißt eS ferner aus Plauen: Herr Stabstrompeter Linke hat am Sonntag gezeigt, daß das gegen die Kavallerie-Kapellen herrschende Vorurtheil hier nicht am Platze ist. Sowohl die Wahl der Musikstücke, als auch die Ausführung der selben war eine so sichere, dabei war die Besetzung eine so verständlich gute, daß außer den Märschen auf Feldtrompcten, die ja stets mit großem Beifall ausgenommen werden, diese Concerte denjenigen jeder Kapelle 1. Ranges gleichgehalten werden müssen. — Schönheide, 16. Januar. Am Montag Abend in der neunten Stunde brach in einer dem Hof lieferanten Herrn Flemming gehörigen Scheune, die zur Aufbewahrung der Feuerspritzen der Fabrik feuerwehr diente, auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weise Feuer aus. Obgleich die Feuerwehr in kür zester Zeit an der Brandstelle erschienen war, so gelang eS doch nur, die Spritzen zu retten; die Scheune brannte vollständig nieder. Zwei in fast unmittelbarer Nähe der Scheune gelegene ältere ein stöckige Wohnhäuser, auch Herrn Flemming gehörig, wurden, trotz der angestrengtesten Bemühungen der Feuerwehr, ebenfalls ein Raub der Flammen. Die beiden Häuser waren z. Z. unbewohnt, sodaß Mobiliar nicht mit verbrannt ist. Nur einige in den oberen Räumen der abgebrannten Scheune untergebrachte Heuvorräthe gingen zu Grunde. — Dresden. Das herzliche Familienleben, wie die Leutseligkeit des Prinzen Friedrich August und seiner hohen Gemahlin sind durch viele einzelne Züge im sächsischen Volke bereits so bekannt geworden, daß man die Vorgänge in der prinzlichen Familie mit freudiger Theilnahme verfolgt. Namentlich hat die frische Natürlichkeit angenehm berührt, mit welcher Prinzessin Luise ihrem Mutterglück und ihrer Freude über die gesunde Entwickelung ihres Erstgeborenen Ausdruck zu verleihen pflegte. Daß aber auch Prinz Friedrich August ein gemüihvoller Vater ist, möge folgender kleine Vorfall zeigen. Unlängst erschien der Prinz gelegentlich eine« Distanzrittes, welchen derselbe mit 12 Offizieren des Schützenregiments nach Königswartha unternommen hatte, in dem Dorfe Malschwitz bei Bautzen und überbrachte der dort wohnenden Amme seines ersten Sohnes persönlich die Schuhe, die der kleine Prinz zuerst getragen hatte. ES ist ja eine alte Sitte, daß die Amme diese Erst- lingSschuhe erhält, um sie dann in späteren Jahren, gewöhnlich bei der Verehelichung ihres Pflegling», als Erinnerungsgabe wieder zu überreichen. Die Dorfbewohner waren selbstverständlich von diesem Beweis freundlicher Leutseligkeit des Prinzen freudig überrascht. — In eine recht „schenirlicke" Lage gerielh letzter Tage in Meißen eine junge Dame, al« sie stolz und schön über die Eisenbahnbrücke schritt. Eine ihr eni- gegenkommcnre Frau, welche runde Stöcke quer über den Tragkord gebunden hatte, kam mit diesen Stöcken ihrer hohen Frisur zu nabe und plötzlich hingen die schönen, starken, blonden Zöpfe an den veiwünschten Stöcken, und die Dame stand entblößten Haupte» da neben I Da« Gelächter der Vorübergehenden brachte die Beschädigte so in Verwirrung, daß sie mit den Zöpfen in der Hand schleunigst au« dem Gesichtskreis der vergnügten Zuschauer verschwand. — OclSnttz i. V. Der hiesige Hausbesitzer verein hat in einer zahlreich besuchten Vereinssitzung am Donnerstag Abend beschlossen, an die königl. Kreishauptmannschaft Zwickau eine Petition zu richten, in welcher um UngiltigkeitSerklärung der am II. Dezember v. I. gefälschten und am 3. Januar d. IS. revidirten Stadtverordnetenwahl ge beten wird. — Sebnitz, 13. Januar. Durch die hiesige Grenzbehörde wurde am Donnerstag ein Schmuggler auS dem benachbarten Böhmisch-Einsiedel angehalten. Bei Durchsuchung der Kleider fiel der Behörde ein Verzcichniß der von dem Pascher ausgefllhrten Zoll hinterziehungen in die Hände. Dasselbe reicht auf einen Zeitraum von 3 Jahren zurück; dadurch wird das Strafmaaß so groß, daß der Schmuggler sofort in Haft genommen wurde. — Bärenwalde. In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend kurz vor 12 Uhr brach in dem Dach boden des dem Bürstenhändler Traugott Baumann hier gehörigen Wohnhause Feuer aus und wurde dasselbe, sowie auch das nur wenige Meter davon ent fernt stehende Wohnhaus des Schneidermstr. Gustav Dörfel von dem verheerenden Element eingeäschert. Es sind durch diesen Brand 5 Familien ihrer Wohn ungen und eines großen Theile« ihrer zwar versicher ten Habe beraubt worden. Es wird vermuthet, daß der Brand des Baumann'schen Hauses durch die sprühenden Funken einer Lokomotive, der in einer Ent fernung von nur 4 Meter vor dem Hause vorüber führenden Eisenbahn entstanden sein könnte. — Ein beherzigenswerthes Wort an die Krieger- und Militärvereine richtet das Aus schußmitglied der deutschen Turnerschaft, Herr Or. F. A. Schmidt-Bonn in der „Deutschen Turnzeitung". Derselbe wünscht, daß riese Vereine ihren Mitgliedern durch Einführung von Hebungen einfachster Art und gemeinsamen Märschen die Felddienst- u. Marsch- thäti g keit zu erhalten suchen. Denn daß ein großer Theil unserer Landwehrleute im bürgerlichen Berus an der Fähigkeit, Kriegsstrapazen zu ertragen, starke Einbuße leidet, sieht ganz außer Zweifel. Daß diese Fähigkeit für manchen sich bald wieder gewinnt, wenn er nur einmal wieder etliche Tage im Soldatenrock steckt, ist ja ganz richtig. Im Ganzen und Großen steht aber die Marschsahigkeit der Landwehr gegen die der Linientruppcn ost sehr erheblich zurück. Bei einem strengeren Marsche bleiben manchmal mehr Fußkranke und Marode zurück, als in einem blutigen Treffen Leute vor dem Feinde gefallen wären. So haben sich die Reihen der Truppen schon gelichtet, bevor sic überhaupt an den Feind herangekommen sind. Bei spiele liegen in der Geschichte der letzten Feldzüge genug vor. Die bei unseren Manöver» gemachten Erfahrungen hängt aber Niemand an die große Glocke. Solchergestalt den deutschen Kriegervereinen den Be trieb entsprechender Leibesübungen an's Herz zu legen, ist jedem deutschen Mann unbenommen. (Kin gesandt.) Tausende von Menschen hungern jetzt in Sachsen, weil die Industrie zu einem guten Theile darnieder- liegt. Viele der Darbenden sind aber nicht zu be dauern, denn, wer nicht hört, muß fühlen. Seit Jahren erklingen schon die Klagen der Landwirthschaft, daß es ihr an Arbeitskräften fehle. Alles läuft der Industrie zu, obwohl doch Jeder weiß, welchem Wechsel die Beschäftigung dort unterworfen ist, daß die Jahre guten Verdienstes reichlich ausgewogen werden durch die Zeiten der Arbeitslosigkeit. Warum Alles auf eine Karte setzen? Warum suchen in Tausenden von Familien Vater, Mutter und sämmtliche erwachsene Kinder ausschließlich Beschäftigung in der Industrie? Warum wenden sich nicht einige der meist in größerer Anzahl vorhandenen Kinder der Landwirthschaft zu? Wie sehr hier die Arbeitskräfte gesucht, wie gut sie hier bezahlt werden, hat wieder der letzte Dresdner Gesindcmarkt gezeigt. Früher sind zu diesen Märkten regelmäßig 400 - 600 männliche und 60—100 weib liche dienstsuchende Personen erschienen. Diesmal dagegen haben sich nur etwa 300 männliche und 8, sage acht weibliche Dienstboten eingcfunden. Trotz der hohen Löhne. Es sind zugebilligt worden: bei völlig freier Station den Schirrmeistern 320—360, den Großknechten 240- 300, den Mittelknechten 150—210 und den Kleinknechten 120 — 150 Mark JahreSlohn und den weiblichen Dienstboten 150—170 Mark neben ansehnlichen Weihnachtsgeschenken. Gleich wohl läuft Alles in die Fabriken. Warum? Die Antwort liegt nahe. Nun, wem nicht zu rathen ist, dem ist nicht zu helfen. Aus »ergangener Sei« — kür unsere Zeit. t8. Januar. lNacddruck verboten) Man muß zugeben, daß der Fortschritt in den Staaten de« Orient« in den letzten Jahrzehnten ein recht merklicher, be deutender ist, insbesondere in dem jungen griechischen Staate. Bor 2d Jahren sah es da noch böse genug au«, wie die De klaration beweist, welche den Schluß der Pariser Conserenz in der griechisch-türkischen Streitsrage bildet. In dieser am 18. Januar 1888 abgegebenen Deklaration heißt es, daß Griechen land „sich der Bildung uon Banden und der Ausrüstung von Schiffen zum Angriff aus türkische« Gebiet zu enthalten habe." Da- neue junge Staatswesen stand eben noch nicht aus festen Füßen, es war noch zu sehr vom altgewohnten Brigantenihum durchsetzt. Heute ist das wesentlich ander« geworden; Cultur und Sitte haben mehr und mehr Platz gegriffen und wenn schon noch lange nicht Alle« im rechte» Gleise, so kann man doch Griechenland bereits zu den modernen Culturstaaten rechnen. IS. Januar. Am IS. Januar 1738 ist der berühmte Erfinder und Me chaniker James Watt zu Greenock in Schottland geboren. Watt- Name ist für ewige Zeiten mit der Dampfmaschine verknüpft; denn seine Verbesserungen, insbesondere die Erfindung de« vom Dampfchlinder getrennten Condensators, machten die Dampf maschine erst leistungsfähig und verhalfen ihr zu der ihr ge bührenden Bedeutung im industriellen und gewerblichen Leben. Watt ist auch der Erfinder der allgemein cingeführten Brief- kopirpresse. Antwerpener Ausstellung 1894. Zollen die deutschen Indukriellen und Lrporteure die Antwcrpncr Ausstellung von 1894 beschicken? Ein Vergleich der muthmaßlichen Vortheile zwi schen Chicago und Antwerpen. Die vorjährige Weltausstellung in Chicago hat den deut schen Ausstellern viel Ruhm eingebracht. Die bei Weitem größte Zahl von Anerkennungen in Form von Medaillen ic. sind in Chicago dcn Deutschen zugefallen. Der deutschen Leistungs fähigkeit ist das denkbar beste Zeugniß daselbst ausgestellt worden. — Und doch ist der größte Theil der deutschen Aus steller mit ihrem materiellen Erfolge dieser Ausstellung nicht zufrieden. Wie konnte dies aber auch anders sein? Jeder Aussteller, der nach Chicago ging, wußte, daß nur sür die wenigsten Industriezweige Nordamerika überhaupt noch als Absatzgebiet gelten kann, denn die chinesische Mauer, welche dieses so consuinsähige große Land mit feinem Mac Kinley-Zolltarif um sich errichtet hat, verbietet oder er schwert jede Einfuhr von Belang. Das wissen die Jndustrie-Centren, deren Hauptabsatzgcbiet vormals Nord amerika war, zu ihrem Schmerze ganz genau. Wer aber von den deutschen Ausstellern in Chicago gehofft hat, daß der an gekündigte neue (Wilson-)Tarif, welcher den Mac Kinley-Taris ersetzen soll, nennenswerlhe Erleichterungen für den deutschen Exporteur bringen würde, hat sich seit dem Bekannlwerden desselben gewiß arg enttäuscht. Auch dieser jetzt in Washington zur Berathung vorliegende Wilson-Tarif wird die Einführung von Maaren nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika nicht wesentlich erleichtern, da die Zollsätze desselben immer noch enorm hoch sind. Der Erfolg der deutschen Aussteller in Chicago war also und konnte auch gar nichts Anderes als ein rein platonischer sein. Damit ist aber der deutsche» Industrie nicht gedient. Eine Ausstellung wird doch gewiß hauptsächlich in der Er wartung beschickt, daß aus derselben dauernde Geschäftsver bindungen mit bisher noch unbekannten Abnehmer» angeknüpft werden. Dieses Resultat thatsächlich herbeizuführen, ist die Antwerpener Weltausstellung in diesem Jahre sehr Wohl geeignet, und zwar aus verschiedenen Gründen. Belgien hat am 8. Dezember I8SI mit dem deutschen Reich einen Handelsvertrag abgeschlossen, welcher bis zum 31. Dezember IS03 in Kraft bleibt. Dieser Tarif ist sür die Aus fuhr deutscher Fabrikate nach Belgien sehr Vortheilhast, da di« angesetzte» Zölle im Vergleiche mit denjenigen, welche Nord amerika erhebt, als außerordentlich niedrige bezeichnet werden müssen. Die belgischen Zölle variiren in der Haupt sache zwischen 5 bis 10 Proc. aä vnlorsm. Dahingegen hat Frankreich durch seinen am I. Februar I8SL in Kraft getre tenen wesentlich erhöhten Zolltarif der Ausfuhr belgischer Fa brikate nach Frankreich ein fast unüberwindliches Hinderniß in den Weg gelegt. Die Folge davon ist, daß man in Bel gien zur Zeit wenig geneigt ist, französische Fa brikate zu beziehen. Wie groß aber der Absatz Frank reichs in Belgien war, beweist die Thatsache, daß Frankreich in Belgien im Jahre I8S1 sür rund 327 Millionen Francs Waare einführte, ohne den Transitverkehr, der in der Haupt sache wohl nach Südamerika ging. Rechnet man diesen durch Belgien gegangenen französischen Transitverkehr hinzu, so be lief sich Frankreichs Gesammtaussuhr nach Belgien im Jahre I8S1 auf rund 600 Millionen Francs. Dagegen betrug der deutsche Export nach Belgien in dem selben Jahre nur 151 Millionen Mark, also kaum ein Drittel des französischen. Zahlen beweisen. Klarer kann nicht gezeigt werden, wo der deutsche Industrielle suchen muß, seinen Absatz zu ver größern. Freilich, Anstrengungen muß er deswegen machen. Der ausländische Kunde kommt nicht selbst, er will ausgesucht sein; und so lange er nicht erfährt, daß er von einer anderen Bezugsquelle ebensogut und vielleicht weit besser und billiger seinen Bedarf decken kann, kauft er von seiner alten Bezugs quelle, selbst wenn er höhere Preise für gleichwerthige Waare bezahlen muß. Die Antwerpener Ausstellung von 18S4 wird sicher von jedem Belgier besucht werden, da ist der Platz für den deutschen Fabrikanten, seine Adreßkarte abzugeben, und den Besuchern den Beweis zu liefern, daß er den, französischen Concurrenten in nichts nachsteht. Antwerpen liegt aber weiter so günstig, daß auch ganz Holland diese Ausstellung besuchen wird. Wer aber wollte in Abrede stellen, daß Holland ein ebenso wichtiges Absatzgebiet für deutsche Fabrikate sei wie Belgien? Holland mit seinen Colonien kann vier Mal so viel deutsche Maaren consumiren, als jetzt eingesührt werden. Die Antwerpener Ausstellung giebt also gleichzeitig die Möglichkeit, den holländische» Markt besser zu bearbeiten. Dann kommt noch dazu, daß Antwerpen der Haupthasen für Verschiffungen nach ganz Südamerika ist. Die großen Jmporthäuser Südamerikas werden sicher ihre Repräsentanten und Einkäufer wie alle Jahre auch Heuer nach Europa schicken, und werden dieselben die Gelegenheit, aus der Antwerpener Ausstellung neue Verbindungen anzuknüpsen, im eigensten In teresse benutzen. Die Absatzsähigkeit in Südamerika wird aber vielseitig noch sehr unterschätzt, da eben auch hier Frankreich und Eng land den Hauptantheil an der Ausfuhr haben. Während Nordamerika in sehr kurzer Zeit nicht nur nicht« mehr importiren wird (seine eigene Industrie verbunden mit dem jetzt schon auch in den Vereinigten Staaten von Nord amerika fühlbaren Ueberfluß an Arbeitskräften muß sich in wenig Jahren zu einem schwer sühlbaren Concurrenten sür Europas Industrien herausbilden), ist ganz Südamerika noch auf lange Zeit hinaus unfähig, seinen eigenen Bedarf herzu stellen, vielmehr daraus angewiesen, dens-Iben von außen zu decken. Wenn Deutschland von diesem Bedarf Südamerikas nicht einen guten Theil an sich zieht, so find gewiß nicht die Ver hältnisse daran schuld, vielleicht aber der mangelnde Unter nehmungsgeist Derjenigen, die sich über zurückgehenden Ge- schästsumsatz beklagen. Antwerpen ist kein Chicago. Antwerpen liegt an der AuSgangSpsorte von Deutschland, Antwerpen ist vom ent ferntesten Orte Deutschland« in 24 Stunden zu erreichen. Man