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phone i können gescheut möahn cf- m. «bd. 9,00 9,48 10,28 10,88 10H0 10^9 11,14 11,22 11,26 11,86 11,48 11,83 11,89 12,04 n. «bd. 6,48 6HS 7,28 7,80 8,08 8,18 8^4 8,88 8,48 8^4 9,08 9,08 9,16 9,29 9^9 10,14 10,29 10,89 11^8 n All« rhrende d. 9,1« 9,2« »ZS 9,42 9Z2 w.as statt: 4- 4- 4- rden, MM ig»n> Amts- ils Aizeizeillltt für deu Wrk des Amtsgerichts Cibmßock und dessen Umgebung LLS LS«4 Abonnement Viertels. 1 M. 20 Ps. einschließl. de» »Jllustr. UnterhaltungSbl.' ». der Humor. Beilage .Seifen blasen' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Lelrgr.-Adrrssk: Amtsblatt. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Ps. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. ^erilsprecher tlr. 210. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. —- 51. Jahrgang. n7 >— : r- Donnerstag, den 29. Dezember Bekanntmachung, Statistik der Todesursachen betreffend. Unter Hinweis auf die unter dem 15. Dezember 1904 im Gesetz- und Verordnungs blatt S. 472 veröffentlichte Verordnung, Statistik der Todesursachen betreffend, wird hier mit bekannt gegeben, dah den Aerzten Abdrücke des .Ausführlichen Verzeichnisses von Krankheiten und Todesursachen' unentgeltlich zur Verfügung stehen und daß diese Abdrücke von den Bezirksärzten zu beziehen sind. Die Bezirksärzte haben den benötigten Bedarf bei der II. Abteilung des Ministeriums des Innern anzuzeigen. Dresden, den 16. Dezember 1904. Ministerium des Innern. v. Mrtzsch. Im Konkursverfahren über das Vermögen der „Union", Glashüttenwerke in Weitersglashütte bei Carlsfeld, e. G. m. b. H. wird Termin zur Erklärung über die Berechnung der Beträge, welche die Genossen zur Deckung des in der Bilanz bezeichneten Fehlbetrags vorschußweise beizutragen haben, auf den Iahresrundschau für das Königreich Sachsen. Das nun zu Ende gehende Jahr 1904 brachte in seinem Lause für unser Sachscnland einen überaus herben Verlust: In den ersten Morgenstunden de« 15. Oktober verschied zu Schloß Pillnitz König Georg, im 73. Jahre seines Leben« und im 3. Jahre seiner Regierung stehend. Bereit« im Mai und Juni war der greise Herrscher nicht unbedenklich erkrankt, eine Kur in Em« und ein nachgefolgter Bateaufenthalt in Gastein brachten ihm zwar Besserung, aber sie war leider nicht von Dauer, im Sep tember erkrankte König Georg von neuem, und diesmal sollte ihm da« Krankenlager zum Sterbelager werken. Aufrichtig trauerte dar ganze Sachsenvolk um seinen allverehrten Monarchen und auch im übrigen Deutschland bekundete man lebhafte Teil nahme am Hinscheidcn König Georgs, war doch mit ihm der letzte Heerführer aus dem großen Kriege Deutschlands gegen Frankreich heimgegangen! — Den erledigten Thron der Wettiner bestieg der älteste Sohn des Verblichenen, der bisherige Kron prinz Friedrich August, begrüßt vom Vertrauen de« sächsischen Volke», daß er da» Szepter zum Segen und zur Wohlfahrt de« Lande« und Volke» führen werde, und sicherlich wird König Friedrich August diese» Vertrauen zu rechtfertigen wissen! Noch einen weiteren schmerzlichen Verlust für Sachsen« Könighau« und Volk zeitigte da« Jahr 1904: Am 24. Mai ver schied zu Dresden die Prinzessin Johann Georg infolge eine» Frauenleidens. Tief betrauerte Sachsen« Volk im Verein mit dem Prinzen Johann Georg und dem gesamten Königshause da« Htnschctden dieser edlen Fürstin, die durch reiche Gaben des Geiste» und de» Herzens gleich ausgezeichnet und in weiten BolkSkrcisen wegen ihrer großen Mildtätigkeit ungemein beliebt war. Die hie und da erwarteten Veränderungen im Staats ministerium infolge de» Thronwechsel« traten nicht ein, vielmehr bestätigte König Friedrich August die Mitglieder de« Ministerium Metzsch in ihren Aemtern. Dagegen hatte jenes Ereignis Ver änderungen in den höchsten Posten der Armee zur Folge; König Friedrich August legte da» von ihm bislang geführte Kommando über da» 12. Armeekorps nieder. Letztere« erhielt in der Person de« General» von Broizem einen neuen Kommandeur, zum Nach folger v. Broizem« im Kommando der ersten Division Nr. 23 wurde der bisherige Brigadcgeneral Gras Vitzthum v. Eckstädt ernannt, während den hierdurch erledigten Posten eine» Brigade kommandeur« Prinz Johann Georg übernahm. Ferner trat der kommandierende General de» 19. Armeekorps, v. Treilschke, von seinem Posten zurück, welche Absicht er schon nach den Kaiser- manövern de« vorigen Jahre», an denen bekanntlich die beiden sächsischen Armeekorps mit beteiligt waren, ausgesprochen hatte. Zum neuen Befehlshaber de« >9. Armeekorps wurde General leutnant Graf Vitzthum von Eckstädt, bisher Kommandeur der Chemnitzer Division, ernannt. Die im Herbst 1903 begonnene und nach den Weihnachts ferien am 7. Januar 1904 fortgesetzte Landtagssession wurde hauptsächlich durch die Wahlreformfragc beherrscht. Trotz aller langen Debatten hierüber gelangte man indessen in der Zweiten Kammer schließlich zu einem negativen Ergebnisse und so ist denn da» Projekt der Landtagswahlreform einstweilen in« Wasser ge fallen. Auch die Erörterung der vorgeschlagenen Reform der Gemeindesteuer führte nur zu einem unbefriedigenden Ergebnisse. Am 29. November trat in Dresden der außerordentliche Landtag zusammen, welcher infolge de« Thronwechsel« notwendig geworden war. Die Session war nur von kurzer Dauer, denn sie endete bereit« am 7. Dezember; am letzteren Tage wurden die Zivilliste und die Apanagen nach den neuen Festsetzungen vom Landtage endgiltig genehmigt. — Durch den Tod verlor die Zweite Kammer zwei ihrer Mitglieder, die konservativen Abgeordneten Matthe« und Rößner; erster vertrat den 6. ländlichen Wahlfrei« Neu salza—Schirgi«walde, letzterer den 2b. ländlichen Wahlkrei« Borna, Lauflgk usw. Da« Jahr 1904 brachte für unser engere« Vater land drei Reich«tag«ersatzwahlen: In den Wahlkreisen Reichen bach i. V., Mittweida und Zschopau—Marienberg. Alle drei waren birlang sozialdemokratisch vertreten gewesen, und von 2. Januar 1905, vormittags 10 Mr bestimmt. Die Vorschußberechnung ist zur Einsicht der Beteiligten aus der Gerichtsschreiberei niedergelegt. Eibenstock, den 23. Dezember 1904. Königliches Amtsgericht. 1. öffentliche Sitzung des Stadtverordneten - Kollegiums Wontag, den 2. Januar 1905, vormittags 1t Mr im Sitzungssaal» deS Rathauses. Eibenstock, den 28. Dezember 1904. Der Stad trgt. Hesse. M. 1) Einweisung der wieder- bez. neugcwählten Stadtverordneten. 2) Wahl des Sladtverordneten-Vorstehers und dessen Stellvertreters. 3) Wahl der Stadtverordneten in die gemischten ständigen Ausschüsse. ihnen behauplelc denn auch die Umsturzpartei die beiden ersteren Wahlkreise gleich im ersten Wahlgange. Um so erfreulicher war der Au«gang der Ersatzwahl im Reichstagswahlkreise Zschopau — Marienberg, der sich bislang ebenfalls in sozialdemokrarischem Besitz befunden hatte. Allerdings machte sich eine Stichwahl nötig, da die bürgerlichen Parteien bei der Hauptwahl zwei Kandidaten aufgestellt hatten. Aber im Slichwahlkampfe hielten die bürgerlichen Parteien fest zusammen und so gelang es ihnen, diesen Wahlkrei» den Sozialdemokraten wieder zu entreißen, denn eS wurde der Reformer Zimmermann mit nicht unbedeutender Mehrheit gegenüber dem sozialdemokratischen Kandidaten gewählt. Im sozialdemokratischen Lager hatte dieser unerwartete Sieg de» Bürgertum» heftige Auseinandersetzungen zur Folge, unter der könig-treuen Bevölkerung aber rief er berechtigte Genugtuung hervor. Von Veränderungen, die in hohen Bcamtenstellen staltfanden, seien folgende zu erwähnen: Der Geh. Oberpostrat Oberxoftdirektor Röhrig in Leipzig wurde zum Oberpoftdirekior in Berlin ernannt. Zu seinem Nachfolger wuide der bisherige Oberpoftrat Domizlasf in Erfurt ernannt. Der Polizeipräsident in Dresden, Lemaitcr, trat nach 40jähriger Amtszeit am I. April in den wohlverdienten Ruhestand; der Oberregierungsrat Köitig folgte ihm in seinem Posten nach. Weiterhin trat der Bischof Wahl in Dresden, apostolischer Vikar für da» Königreich Sachsen, von seinem geist lichen Amte zurück, da ihn andauernde Krankheit an fernerer er sprießlicher Amtsführung verhinderte. Domkapitular WuschanSky in Bautzen wurde neuer apostolischer Vikar für Sachsen. — Bon bemerkenswerteren Festlichkeiten leien genannt: Die Einweihung de« Neubaue» de« Vchthumschen Gymnasium« in Dresden am 7. Januar, wobei König Georg persönlich anwesend war. Ferner die hundertjährige Jubelfeier der I. Bürgerschule und der I. Be zirksschule in Leipzig im Januar, welche Festlichkeit unter leb hafter Teilnahme weiterer Bevölkerungskreise vor sich ging. Dann die 250 jährige Jubelfeier der erzgebirgischen Stadt Johann georgenstadt, die bekanntlich von vertriebenen Protestanten ge gründet und von ihnen nach dem damaligen Kurfürsten Johann Georg genannt wurde. Weiler da« 6. Wcttin-BundeSschießen in Chemnitz und da« 13. Bundesfest de» sächsischen Radfahrerbunde» in Plauen i. V. — Von größeren Versammlungen usw. seien aufgesührt u. a. die sozialdemokratische Landeskonferenz in Chem nitz, die Jahresversammlung de» deutschen Floktenverein» in Dresden, die 13. Bundesversammlung de« sächsischen Radfahrer bunde« in Plauen und der in Chemnitz abgehaltene BerbandS- tag der deutschen Kriegervereine. — Ein schwerer und langer Machtkampf auf industriellem Gebiete wurde in der Stadt Crimmitschau in Gestalt de» großen Textilarbeiters»«!» au«- gesochten, der bereit» am 21. August 1903 seinen Anfang ge nommen hatte. Erst am !9. Januar l9O4 fand diese« erbitterte Ringen zwischen den unter sozialdemokratischer Leitung stehenden streikenden Textilarbeitern und den Fabrikanten, welche« weil über Sachsen« Grenzen hinaus seine Kreise zog, sein Ende, indem an diesem Tage die Streikenden die Arbeit zu den bisherigen Bedingungen wieder aufnahmen. Wenn den Crimmitschauer Textilarbeitern durch diesen halbjährigen Lohnkamps Hundert tausende von Mark an Lohn und Verdienst entgangen sind, so mögen sie sich dafür bei der Sozialdemokratie bedanken. Dem Netze der sächsischen Staaisbahnen erwuchs durch den Uebergang der Linien der Zittau Reichcnberger Bahn in da« Eigentum de» sächsischen Staate» ein neuer Zuwach«; der Uebergang erfolgte auf Grund eine« Staat-Vertrages zwischen Sachsen und Oesterreich. Ferner wurde dem Staatsbahnnetze durch den Neubau der Strecke Sebnitz-Nixdorf i. B. noch eine weilerc Masche hinzugefügt. Sin größerer Eisenbahnunsall ereignete sich bei BertSdorf in der Lausitz infolge de« Zusammenstöße« eine« Leerzüge« mit einem Personenzuge. E« wurden hierbei 10 Reisende erheblich, mehrere andere leichter verletzt, außerdem trugen auch drei Bahn beamte Verwundungen davon. Besondere« Aufsehen erregte eine Skandalangelegenheit, welche in den Kreisen der Pirnaer Garnison spielte, indem die Gattin eine» Offizier« zu anderen Offizieren unerlaubte Be ziehungen unterhielt. E« kam schließlich zu Zweikämpfen de« in seiner Familienehre gekränkten Offizier», de« Oberleutnants Krohm, mit den betreffenden Offizieren; die letzteren selbst mußten au« der Armee ausscheiden. Auch eine andere Affäre, die indessen eine« gewissen humoristischen Beigeschmäcke« nicht entbehrte, erregte Aussehen, nämlich die Flucht der Prinzessin Louise von Koburg. Dieselbe war in einem bekannten Sanatorium bei Dresden untergebracht, halte sich aber allmählich eine größere Bewegungsfreiheit zu erringen gewußt, die sie zu einem Ausfluge nach Bad Elster benutzte. Dort jedoch entfloh die Prinzessin nacht« heimlich aus dem Hotel, außerhalb der Stadt nahm sie dann ein Automobil auf, in welchem sich der österreichische Hauptmann a. D. Mattasich mit einem anderen Herrn und einer Dame befanden. Die Prinzessin wurde in dem Automobil nach Hof gebracht, wo sie mit ihren Begleitern den Bahnzug bestieg, glücklich entkam auch die Prinzessin nach Frankreich. Werfen wir zum Schluß noch einen Blick auf da» wirtschaftliche Leben in unserem engeren Vaterlande während de« abgelaufenen Jahres, so kann mit Befriedigung konstatiert weiden, da« sich in Handel und Wandel allenthalb ein erfreulicher Wiederaufschwung nach der Krisis der letzten Jahre kundgab. In den meisten Branchen der vielverzwcigten Industrie Sachsen« zeigte sich gegenüber den Vorjahren eine erhöhte Tätigkeit, die befruchtend auch auf die kommerziellen und gewerblichen Kreise wirkte, und l« darf wohl gehofft werden, daß dieser regere Pulrschlag de» wirtschaftlichen Leben» Sachsen« keine vorübergehende Erscheinung sein werde. Tagesgeschichte. — Deutschland. Da» Kaiserliche Generalkonsulat in Kapstadt hat nach Mitteilung von amtlicher Stelle dort bestätigt, daß Samuel Maharero nach Betschuanaland übergetreten ist. Der Ucberlritt desselben ist schon vor drei Monaten erfolgt. Nach der Einnahme des Waterberge» und aus der Verfolgung der zersprengten Herero wurde festgestcllt, daß Samuel und andere Kapitäne der Masse Vorau» allein nach Osten hin entflohen waren, wie General von Trotha am 6. Oktober meldete. Am 3l. Oktober berichtete er weiter, daß diese Kapitäne aus da britische Gebiet gelangt seien. Da« nachgesuchte Verbleiben Samuels im britischen Gebiete ist zugesagt worden, wie au« den amtlichen Mitteilungen jetzt bestimmt hervorgeht. An eine Aus lieferung der Leute denken Vie Briten nicht, daher war e» gut, daß von Berlin au« in richtiger Voraussicht ein solche« Verlangen gar nicht ausgesprochen worden ist. Die Flüchtlinge sollen in genügender Entfernung von der Grenze gehalten werden. Diese Zusage ist aber von geringem Werte, da die britische Polizei in jenen Grenzbezirken viel zu schwach ist, um wirksam überall auf- zutreten. Die Herero Kapitäne werden sich von selbst wohl hüten, da» deutsche Schutzgebiet zu berühren; sie sind in ihrer völligen Verarmung auch von der Unterstützung der Betschuanen abhängig. Wir müssen endgültig darauf verzichten, die Urheber de« Ausstande« in unsere Gewalt zu bekommen. — Berlin, 24. Dezember. (Amtliche Mitteilung.) General v. Trotha meldet unterm 23. Dezbr. au» Windhuk: Von der Abteilung Kleist griff Oberleutnant Ritter mit der zweiten Kompanie und einer halben Batterie am 21. Dezember auf ständische Nordbethanier, Kamadam» und Witboi» überraschend an und zersprengte den 150 bi» 200 Mann starken Feind, der in verschanzter Stellung am Hudup südlich Aub hartnäckigen Widerstand leistete, nach 10 Stunden langem Geseiht vollständig. Zwölf beladene Ochsenwagen, sünszig Pferde, gegen 1000 Stück Großvieh, mehrere 1000 Stück Kleinvieh, mehrere Gewehre, zahl reiche Munition wurden erbeutet. IO tote Hottentotten gefunden. — Nach Meldung Lengerke» sind die Veldschoendrager, die am 15. Dezember bei Koe« geschlagen und nach allen Richtungen zersprengt waren, mil dem Hauptteil in südlicher Richtung nach den KarraSbergen panikartig entflohen. Die Verfolgung wurde am 18. Dezember abend« abgebrochen. Der Feind hat bei