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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 25.10.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190410257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19041025
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19041025
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-10
- Tag 1904-10-25
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Monat
1904-10
-
Jahr
1904
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stäbe tragen; Kuli« und Wagen mit Rollen dünnen Kupferdrahte« folgen ihnen. Di» spitzen Stäbe werden schnell in den Boden gesteckt, die Drähte rollen sich ab und werden befestigt, und da« Feldtelephon ist fertig. Diese japanischen Generäle »Wielen nicht für die Galerie.' Oft dürfen die Korrespondenten die Namen drr Führer in schweren und ersolgreichen Gesechten nicht er wähnen, weil die Namen dem Feind« einen Anhalt geben könnten für die Stärke der gegenüberftehenden Abteilungen. General Kuroki ist «in stiller, anspruchsloser Mann, nicht wie ein Theater general, der vor seinen Truppen hergaloppiert, sondern mehr vom Thpu« eine« Moltke, und dieser Thpu« ist vorherrschend bei den Japanern. Manchmal scheint e«, al« ob er seinen Schlachtplan vorher so vollkommen au«gearbeitet hat, daß er sich im Vertrauen aus die Au-führung hinsetzen kann und sich für den Vorgang nicht weiter zu interessieren braucht. Al« während der kritischen Stunden de« 31. Juli seine Infanterie quer über da« Tal vor rückte, um die russischen Verschanzungen auf den Höhen anzu greisen, saß General Kuroki im Hofe eine« chinesischen Tempel« und plauderte mit den Mitgliedern seine« Stabe«. General Kuroki« Streitmacht könnte man al« da« schweigende Heer be trachten. Die Russen haben ihre Militärkapellen, die nach Sonnenuntergang, auf dem Marsch und während der Schlacht spielen, und ihre Soldaten rücken unter Trommelklang vor. Abend« singen sie beim Suppenkessel ihr Abendlied, manchmal klingen die Klänge eine« patriotischen Liede« von den russischen Lagerfeuern herüber zu den japanischen Feldwachen. Aber ob gleich die japanische Infanterie Hörner trägt, bei deren Klange sie in Friedenszeilen marschiert, hört man in der Front niemals den Ton einer Trompete. Krieg«lieder werden nie gesungen, nur in Augenblicken de« Sieger macht sich di« Begeisterung in einem stolzen „Banzai" Lust. Auch findet man hier keine Restaurant«, die Champagner und Wulki verschänken, oder Frauen irgendwelcher Art, wie bei dem russischen Heere. Thee, Fächer und Zigaretten bilden den Luxu« der Soldaten, Fischen, Briesschreiben und Zeitunglesen sein einzige« Vergnügen. Bei einem Ritt durch da- Lager kann man die Soldaten zu Hunder ten mit untergeschlagenen Beinen unter Bäumen sitzen sehen, wie sie mit Pinseln auf Rollen dünnen Papiere« künstlerische Epistel an ihre Verwandten malen. Fächer erscheinen un« al« etwa» Sonderbare» in der Hand eine« Soldaten, und doch sieht man unter der fast tropischen Sonne jeden Mann mit einem Papierfächer marschieren. Eine andere Erinnerung an da« heimat liche Leben ist die Angel, die jeder japanische Soldat im Tornister trägt. Vom General Kuroki abwärts bi» zum einfachsten Kuli ist jeder ein Meister im Angeln. Eine Schilderung Le» japanischen Soldaten wäre aber unvollständig, wenn man nicht seine Höflichkeit und Ehrlichkeit erwähnte. Die Korrespondenten, die inmitten de« Heere« leben und manchen Luxu« entfalten, lasten ihre Sachen unbesorgt im Lager liegen. Nicht« wird ge stohlen, selbst nicht Tabak oder Leben-mittel. Zu Beginn de» Kriege«, al« die Fremden den Leuten noch unbekannt waren, kamen die Soldalm wohl zu Dutzenden, stellten sich im Kreise um die Zelte auf, so daß sie etwa« störten; die Bauernjungen, welche die Europäer nicht kannten, starrten mit offenem Munde auf die klappernden Schreibmaschinen und die rerzärtelten Menschen, die Tische und Stühle im Felde mit sich führen mußten, und mit großer Neugier befühlten sie Sattel, Revolver und Kleidungs stücke. Aber nicht» ging dabei verloren, und da» Benehmen der Soldaten blieb immer höflich. Anfang« boten die Fremden auch den japanischen Soldaten Geld für kleine Dienste an; jetzt werden sie diesen Fehler nicht mehr begehen. Der Kegerhans. Eine Erzählung aus dem Erzgebirge von Alexis Kolb. (6 Fortsetzung.) E« dauerte eine Weile, ehe sich der Alte ermunterte; ver wundert rieb er die Augen und schaute kopfschüttelnd um sich, aber aus den freundlichen Zuspruch seiner Tochter hin erhob er sich, ließ sich willig die Joppe zuknöpsen, den Hut auf den Kops drücken, ergriff den Stock und tastete sich, ohne mehr viel Worte zu machen, zur Türe hinaus. Nicht ohne Bangen folgte Regina ihrem unsicher vorau«- schreitenden Vater in die finstere Nacht hinein. Sie wollte ihn beim Arme führen, aber der Hegerhan« wies diese« Anerbieten stolz zurück. Im Anfänge ging auch alle« über Erwarten gut. Der Alte schritt rüstig au», freilich mußte er sich hierbei fest auf seinen Stock stützen, aber je weiter sic kamen, desto unliebsamer machten sich hier in der frischen Lust die Folgen de» übermäßigen Alkoholgenuste« bei dem Hegerhan« bemerkbar. Er begann öfter« zu straucheln und wäre gefallen, wenn ihn Regina nicht noch rechtzeitig ausgcfangen und geführt hätte. Wie ein Bleigewicht hing er nun an ihrem Arm, und sie mußte ihn fast fortziehen. Regina war, trotz ihrer schlanken Gestalt, ein gesunde«, kräftige« Mädchen, aber dieser Ausgabe war sie aus die Dauer nicht gewachsen. Sie fühlte, wie ihre Kräfte erlahmten, lange konnte sie ihr Samariterwcrk nicht mehr au«übcn. Auch der Regen wurde jetzt heftiger, der Weg schlüpfrig und da« Gehen immer schwieriger. Erschöpft blieh Regina stehen, um eine Weile au«zuruhen. Al» sie dann, all ihre Kräfte zusammenraffend, wieder mit dem Vater weiter wollte, da erklärte der Alte plötzlich ganz trocken und mit aller Bestimmtheit, daß er keinen Schritt Weiler gehen könne, da er todmüde und schläfrig sei, und daß er im Straßen graben übernachten wolle. Mit diesen Worten schickte er sich an, sein Vorhaben sofort au«zuführen. Er riß sich von der Tochter lo« und taumelte nach dem Graben; wie er aber vorsichtig den Rand hinabstcigen wollte, verlor er da» Gleichgewicht und fiel hinein, sodaß e« plätscherte. Regina war nicht imstande, den Vater zurückzuhalten, al« sie ihn aber jetzt im Graben liegen sah, da war e» um ihre Selbst beherrschung geschehen. Sic schlug die Hände vor da« Gesicht und begann bitterlich zu weinen. Ihr gute«, alte« Valerie konnte sie doch nicht über Nacht in dem nassen Graben liegen lasten! So stieg sie denn selbst zu dem Alten hinab und versuchte den Halbschlafenden empor zu richten. Doch dem Hegerhan« war c« ganz wohl in seinem feuchten Bette, und auf da« Bitten und Zureden seiner Tochter lachte er nur vergnügt in den Bart. »Laß mich in Ruh und stör mich nicht in meinem Schlaf!' antwortete er lallend, »geh heim und begieb dich zu Bett, um mich brauchst du dich nicht zu kümmern, ich liege längst gut.' Da näherten sich Schritte auf der Straße. Aengstlich und doch wieder erfreut, horchte da« Mädchen aus. Vielleicht kam Hilfe. Und e« kam wirklich ein Reiter au« der Not. Der junge Oberaufseher. Al« er bei der seltenen Gruppe im Graben an gelangt war, blieb er verdutzt stehen. »Sic sind e«, Fräulein!' rief er endlich freudig überrascht, nachdem er Regina, die sich schamerfüllt abgewendet hatte, erkannte. Jetzt hatte er auch schon die ganze Sachlage erfaßt. Ohne sich lange zu besinnen, sprang er in den Graben, hob den Hegerhan« mit starken Armen aus die Straße und mit den Worten: »Nicht« für ungut, Fräulein, aber jetzt müssen Sie mir schon erlauben, daß ich meine Unbeachtsamkeit von heute nach mittag wieder gut mache,' nahm er den Hegerhan« unter die Arme und indem er ihn beinahe ganz trug, schritt er rüstig Vorau«. Befangen folgte Regina. So angenehm ihr auch die Hilfeleistung de« jungen Riese» war, so peinlich war e« ihr wieder, gerade diesem Manne, der" sie vor wenigen Stunden so schmerzlich verletzt Halle, zum Danke verpflichtet zu sein. Kein einzige« Wort wurde gewechselt zwischen den beiden jungen Leuten während de« ganzen langen Wege«. Endlich war der Wald durchquert und die Lichtung erreicht. Torkelnd betrat der Hegerhan« sein Häuschen. Zögernd war Regina noch unter der Türe stehen geblieben. „ Gute Nacht, Herr Oberaufseher,' begann sie mit unsicherer Stimme, »mein Vater wird Ihnen seinen Dank selbst abstatten für da gute Werk, daß Sie heute an ihm getan haben.' »Ihr Vater,' ries der junge Mann überrascht und belustigt zugleich. »Nein, so billig tun wir e« schon nicht," und bei diesen Worten drückte er da« schöne Mädchen leidenschaftlich an sich und preßte einen glühenden Kuß auf ihre vollen roten Lippen. Zu Tobe erschrocken schrie da« Mädchen auf und stieß den Kühnen zurück, aber der Oberaufscher lachte nur übermütig. »Morgen bring' ich den Kuß wieder zurück!' rief er noch, dann verschwand er in der Dunkelheit. So müde sie auch war, in dieser Nacht konnte Regina keinen Schlaf finden. Vierte« Kapitel. Dem fidelen LöhnungSIage war für den Hegerhan« eine Zeit de« unbehaglichsten Katzenjammers gefolgt. Dafür tat er nun auch wieder gut. Selbst heute war er daheim geblieben, und in Hirschenstand feierte man doch da« Kirchweihfest; da« hatte der Alte, so lange er sich zu erinnern wußte, noch kein einzige« Mal verpaßt. Er selbst hatte sich diese harte Buße auferlegt. Stillvergnügt stand er in seinem bescheidenen Kämmerlein neben der Küche. Er hatte ein kleine« Stäblein in der Hand und pfiff seinem gelehrigen Gimpel ein Liedchen vor, welches der Vogel auswendig lernen sollte. Aufgeregt hüpfte da« muntere, lernlustige Tierchen auf der Stange in seinem Bauer hin und her; seine klugen, blitzenden Aeuglein hingen gespannt an den Lippen de« Meister«, und dabei neigte e« lauschend da« Köpfchen bald aus die eine, bald auf die andere Seite. Jetzt probierte e« schüchtern die Melodie und nach einigen Versuchen hatte der trauliche Sänger die Arie wirklich ausgefaßt. »So leb' denn wohl du stille« Hau« . . .' Der Hegerhan« lächelte beglückt ; er hatte alle Ursache, mit den Leistungen seine« gefiederten Zögling« zufrieden zu sein. Die lärmende Singstunde in der Kammer de« Hegerhan« störte inde« nicht da« stille Mädchen in der Küche in ihren Träumereien und ein gar süßer Traum war c«, dem die Kleine nachhing. Au» den großen dunklen Augen, au» den schönen, weichen Zügen sprach die Glückseligkeit eine« heiß liebenden und sich heiß geliebt wissenden Weibe«. Wie war doch alle« so ganz ander« gekommen, al« e« sich Regina noch vor wenigen Wochen vorgestellt hatte. Ein einziger Augenblick hatte genügt, um da« fix und fertige Programm ihrer Zukunft umzuwerfen, ihrem jungen Leben eine neue, ganz andere Richtung zu geben. All die schönen Pläne, die da« Valerie für ihr Wohl geschmiedet, waren mit einem Schlage vernichtet. Sie hatte sich al« Braut de« Respizienten Hauser nicht gerade unglücklich gefühlt. Wa« konnte da« arme, in weltfremder Ein schichte ausgewachsene Mädchen auch für Ansprüche an da« Leben stellen. An der Seite de» zukünftigen Zolleinnehmer« von Rentsch nahm sie die geachtete und beneidenswerte Stellung einer Be amtensrau ein. Ein ruhiges, gesicherte«, für ihre derweiligen Verhältnisse selbst vornehme« und sorgenlose« Leben lag vor ihr. Ja! der Vater hatte recht, sie konnte täglich Gott auf den Knieen danken für da» Glück, da« er ihr beschert hatte. Und ihr zu künftiger Gatte. Nun, sie wollte sich nicht selbst belügen, jung und schön war er nicht und auch sonst glich er in keiner Weise dem Ideal ihrer Jugendträume, aber er war gesetzt, brav und beliebt bei seinen Vorgesetzten, und vor allem liebte er sie un sinnig. Da war ihr der schlanke Hüne in den Weg getreten und hatte sie angeblickt mit seinen grauen, seelenvollen Augen, erst ganz verwundert, dann mit verzehrender Glut und durch den Körper Regina« ging ein Beben, da« Blut drängte nach den Schläfen und der Atem stockte. Sie wußte e«, daß sie diesem schönen Mann angehört mit Leib und Seele. Und wenn noch etwa» imstande gewesen wäre, sie von der Echtheit ihrer leidenschaftlichen Liebe zu überzeugen, so war e« da» Grauen, welche« sie jetzt empfand, so bald sie ihre« bisherigen Bräutigam» gedachte. E« war, al» wenn ein Schleier von ihren Augen gefallen wäre, und mit erschreckender Deutlichkeit sah sie die schlotternde Gestalt de« alternden Respizienten, seine wellen Züge, da« schüttere Haar und die mangelhaften Zähne, und daneben die in Jugendkraft prangende Männlichkeit de« jungen Oberaufscher«. An die« alle« dachte Regina, während ihre Blicke durch da« Fensterlein schweiften, hinüber nach dem Wald, al» müsse jeden Augenblick eine geliebte Gestalt herau« in die Lichtung treten. Aber nicht« ließ sich sehen und Regina träumte weiter. Mit geheimem Schaudern gedachte sie jetzt der Stunde, in welcher sie dem Respizienten freiwillig eröffnet, daß sie niemal» sein Weib werden könne. Regina hatte diesen Augenblick gefürchtet und war aus einen heftigen Auftritt vorbereitet, aber auf eine Szene, so furchtbar, wahnwitzig und toll, wie sie der bcdauern«werte Mann nach seiner Abweisung aufführte, war sie nicht gefaßt. Al« hätte man ihm soeben unvermittelt sein Todesurteil vorgelesen, wie von einem schweren Schlage betäubt, stand der Respizient da und starrte verständnislos in da« ernste Gesicht de« Mädchen«. Erst nach und nach schien er den Sinn der Worte Regina« zu »erstehen, so überraschend und niederschmetternd kam ihm die Absage. (Fortsetzung folgt.) Vermischte Hlachrichlen. — Der Spion im Sarge. Ueber eine eigenartige Spionengeschichte, die fast wie ein Abschnitt au« einem der be rüchtigten Hintertreppenromane anmutet, wird au« Petersburg geschrieben: Hiesige Blätter erzählen al« ständige Rubrik täglich die drolligsten Gcschichlchen, wie die Japaner die russische Wach samkeit zu täuschen, sich in da« russische Lager cinzuschleichen und dort zu spionieren suchen. Eine der eigenartigsten Geschichten ist die folgende, die heute ausgetischt wird: Bor einiger Zeit sah ein russischer Grenzwächter, der nahe am Sungari-Flusse zum Schutze der großen Brücke ausgestellt war, einen langen chinesischen Leichen zug, der au« dem benachbarten Orte kam und sich anscheinend nach dem ganz nahe an der Grenze gelegenen Kirchhof begeben wollte. Der Russe ließ, durch den etwa« eigenartigen Zug auf merksam geworden, die ganze Prozession anhalten und fragte nach dem Namen de» Toten, den man da beerdigen wolle. Man gab irgend eine ausweichende Antwort, die nur noch die Neugier de« Russen mehr reizte. Er befahl darauf die Oeffnung de« Sarge«. Bei diesem Befehl stürzte plötzlich die ganze Trauergcsellschaft wie von der Tarantel gestochen nach allen Seiten in Windeseile von dannen und ließ den Sarg allein zurück. Der Russe öffnete nun den Sarg und sand darin zu seinem Erstaunen einen, keineswegs toten, Japaner, der zweifellos die Absicht hatte, die Sungari-Brücke in die Luft zu sprengen. Der aufmerksame Grenzwächter wurde natürlich belohnt, der ertappte Spion aber sofort standrechtlich erschossen und nun in dem gleichen Sarge, in dem er zu den Russen kam, aber ohne chinesische« Gefolge, begraben. — Da« RechtSanwaltSkinv. »Mama, gib mir ein Stück Kuchen!" — »Nur, wenn du mir versprichst, ganz brav zu sein." — „Aber Mama! Da» ist ja Ausbeutung meiner Notlage." — Er kennt sich au«. Bezirksbaumeister: »Noch ein«, Löwenwirt, die Türen an Eurem Saalneubau müssen der Sicher heit wegen nach außen aufgeh'n." — »Woaß scho', damit ma' die Leit' besser 'nausschmeiß'n ka'." Standesamtliche Nachrichten von Schönheide vom IS. bis mit SS. Oktober 1804. Geburtssälle: SIS) Dem Waldarbeiter Albert Bruno Lenk hier I S. SSV) Dem Wirtschaftibesitzcr Friedrich Ottomar Sippach hier I S. SSI) Dem Eisengießer Friedrich Albin Unger hier I S. SSL) Dem Bürsten macher Maximilian Ewald Manuel in Neuheide 1 T. 323) Dem Former Emil Richard Wunderlich hier I T. 324) Dem Bürstenfabrikarbeiter Gustav Emil Seidel hier I T. 325) Dem Bürstenfabrikarbeiter Friedrich Hermann Ficker hier l S. 326) Der ledigen Slickereiarbeiterin Mari« Mild» Blech- fchmidt in Schönheiderhammer I S. Aufgebot»: a. hiesige: 74) Eisengießer Adolf Richard Preiß hier mit Tambouriererin Wanda Euaenie Mühlmann in Schönheiderhammer. 75) Maschinenputzer Max Adolf König hier mit Anna Helene Mehlhorn hier. d. auswärtige: Vakat. Eheschließungen: 71) Tischler Emil Alwin MotheS hier mit Schneiderin Minna Auguste Hahn hier. Llerbesälle: 168) Der Bürstensabrikarbeiter Friedrich August Löscher hier, ein Ehemann, 51 I. II M. 170) Der Bürstensabrikarbeiter Friedrich Hermann Häcker hier, «in Ehemann, 55 I. 6 M. 21 T. I7>) Der Kauf- mann Gustav Emst Leistner hier, Gemeindeältester und Ritter des Albrechts- ordenS S. Klasse, ein Ehemann, 77 I. 5 M 28 T. 172) Max Rudolf, S. des Eisengießers Friedrich Albin Unger hier, 3 T. 173) Erna Marie, T. LeS Zimmermanns Karl Emil Dressel hier, II. 2 M. 15 T. 174) Martha, T. des BürstensabrilarbeilerS Friedrich Hermann Ficker hier, II M. SV T. Kirchliche Nachricht« «ns der Narochie Kiieukock. Mittwoch, abends '/,S Uhr: Bibelbesprechung für Männer und Jünglinge im Diakonate, Herr Pastor Rudolph. Neueste Nachrichten. (Wolff'S Telegraphische« Bureau.) — Dresden, 23. Oktober. Se. Maj. der König besuchte heute vormittag die Messe in der Kapelle der Villa zu Wachwitz. Um 2 Uhr fand beim König Familicntafel statt, an der die Königin-Witwe, die Prinzen und Prinzessin Mathilde teilnahmen. — Berlin, 24. Oktober. Prediger Lange sank gestern ohnmächtig um, während er in der ZwSlfapostclkirchc predigte. Er wurde von der Kanzel getragen und der Gottesdienst ab gebrochen. — Riga, 23. Oktober. Die deutschen Dampfer »Palla«', »Arkadia", »Elisabeth' und „Marie", welche mit Kohlen beladen sind, ankern im hiesigen Hafen. Da« baltische Geschwader wird in dieser Woche hier erwartet. — Bialh stock, 23. Oktober. Am letzten Mittwoch abend kam ein 20jähriger Mensch, anscheinend ein Arbeiter, in die Kanzlei de« Polizeiamte« und warf ein Geschoß, wo raus eine heftige Explosion erfolgte. Der Täter wurde getötet, 3 Beamte und 2 dort befindliche Pridatpersonen erlitten schwere Verletzungen, ein anderer Beamter kam leicht verletzt davon. Die Kanzlei und mehrere benachbarte Häuser wurden beschädigt. — Aalborg, 23. Oktober. Heute gegen mittag wurde hier eine ziemlich starke, eine halbe Minute andauernde Erd erschütterung verspürt. Auch in FrederikShavn, in Hjörring und anderen Orlen Nordjütland» wurden Erderschütterungen wahrgenommen. — Christians«, 23. Oktober. Infolge der Erder schütterungen, welche überall im südlichen Norwegen, südlich von Namso« bemerkt wurden, entstanden in mehreren Gegenden Paniken. Mehrere Häuser erhielten Riffe. — Christian ia, 23. Oktober. Gegen 11'/, Uhr vor mittag« wurden auch hier Erderschütterungcn verspürt. Einige Schornsteine stürzten ein, andere wurden derart beschädigt, daß sie nicdergerissen werden müssen. Auch au« Ortschaften am Christianiafjord sowie au« Arendal, Christiansand und Elverum werden Erdbeben gemeldet, die sich ebenfalls in Malmö und ganz Südschweden bemerkbar machten. — Stockholm, 23. Oktober. Die Erderschütterungen wurden auch in Solcftea (Nordschweden) wahrgenommen. In mehreren Kirchen von Schoonen und Bleking« kam e« zu Paniken. In Strömstad sind mehrere Schornsteine eingestürzt. In Hjo wurde ein Kirchgicbel beschädigt. — London, 23. Oktober. Ein Telegramm au« Hüll meldet, die russische Ostseeslotte habe zwei Fischer boot e au« Hüll angerannt und zum Sinken gebracht. Achtzehn Fischer seien ertrunken. E« verlaute, da« russische Geschwader habe auf die Fischerflotte gefeuert. Ein englischer Kapitän sei getötet worden. — London, 23. Oktober. Die Anwälte der Reeder von 50 Fischerbooten au« Hüll haben da« Au«wärtige Amt und die Admiralität von dem Angriff de« baltischen Ge schwader» in Kenntni« gesetzt. Die erste Abteilung der russischen Flotte passierte die Fischerboote um Mitternacht vom 21. zum 22. Oktober. Der Rest de« Geschwader«, welcher später folgte, richtete Scheinwerfer auf die englische Fischerflotte und eröffnete zugleich ein Feuer. Da» Boot .Crena' wurde zu« Sinken gebracht. Die Leichen de« Kapitän« und de« ersten Offizier«, welch letzterem der Kops abgerissen worden ist, wurden
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