Suche löschen...
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 11.10.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190410112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19041011
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19041011
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-10
- Tag 1904-10-11
-
Monat
1904-10
-
Jahr
1904
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
richlung eingeleitet worden sind, die jedoch wegen umfangreichen statistischen Material«, da« hierbei zu bearbeiten war, noch nicht zum Abschluß gelangt waren, al« die Konferenz in Heidelberg zusammentrat. Zu der Annahme, daß die sächsische Verwaltung weiteren Verhandlungen über die Aurführung eine« Beschlüsse«, der in Heidelberg gefaßt sein soll, fernbleiben werde, liegt lein Grund vor. Z)er Kegeryans. Eine Erzählung au« dem Erzgebirge von Alexis Kolb. (I. Fortsetzung.) Während der Hegerhan« hier heraußen aus dem Holzplatze sein Herz auSschütlete und dem Kommissär die tiefsten Geheim nisse seine« Leben« enthüllte, Geheimnisse, die jede« Kind kannte im ganzen Gebirge, bot da» nette Stübchen drinnen im Hause ein idyllische« Bild von Glück und Frieden. Dort saß der Respizient Hauser und seine Blicke hingen in wahrer Verzückung an einer prächtigen Mädchengestalt, welche beim Fenster stand und emsig an einem Tuche stickte. Und diese Bewunderung war gerechtfertigt, denn da« wohlgeformte, etwa« «olle Gesichtchen mit dem südlich angehauchten Teint, den blitzenden Braunaugen, den vollen Lippen und den schön geschwungenen Brauen — hätte wohl auch in einer Großstadt Aussehen erregt. Der Respizient zog einen gestempelten Bogen au« der Tasche und reichte ihn, mit vor Erregung zitternder Hand, dem Mäd chen hin. „Regine! Schau, meine Ernennung zum Zolleinnehmer von Reusch." Seine Stimme bebte vor innerer Bewegung. Langsam schlug da« Mädchen die Augen auf und betrachtete nachdenklich da« Schriftstück. .Und du freust dich nicht über diese frohe Nachricht?" Ent täuscht und vorwurfsvoll zugleich klangen die Worte de» Respi zienten. .Aber ganz gewiß freue ich mich über Ihre Ernennung," antwortete Regina in herzlichem Tone, .ich freue mich doch stet« über da« Glück eine« Nebenmenschen." .Und weiter bin ich dir nicht«? Soll mein Glück nicht auch da« deine sein?" Düster blickte der Respizient auf da» Mädchen und leidenschaftlich fuhr er fort: .Und du findest kein liebe» Wort der Anerkennung? Habe ich nicht getan, wa» in meinen Kräften stand, um die schweren Prüfungen zu bestehen, habe ich nicht gelernt Tage und Nächte lang, um mir eine Stellung zu erringen, die e» mir gestaltet, meinem Weibe ein traute«, sichere« Nestchen zu bereiten?" Da trat, wie von Mitleid erfaßt, da» schöne Mädchen an den alternden Mann heran und reichte ihm die kleine weiche Hand. Und der Respizient ergriff aufjubelnd die warme, mollige Rechte seiner Braut und bedeckte sie mit heißen Küssen. Aller Trübsinn war in diesem Augenblicke au« seinem Herzen verschwunden. „Nun merke auf, Regina, meine liebe, kleine MauS l" rief er glückstrahlend, .in drei Monaten trete ich meine neue Stellung an und bis dorthin bist du mein Weib." Ein leises Nicken de« schönen, kleinen Kopfe« war die Ant wort. Doch dieses einfache Zeichen de« Einverständnisse« genügte dem Respizienten vollkommen und erfüllte sein Herz mit seliger Wonne. Viel hätte er noch zu sagen gehabt, aber da klopfte es an die Scheiben; der Kommissär mahnte zum Aufbruch. Nur mit schwerem Herzen riß sich der Respizient lo« von der Geliebten. Auch der Hegerhan« war jetzt in da« Stübchen getreten, aber nur um seine Joppe anzuziehen, denn er war gar ein höf licher Mann und gab seinen Gästen ein Stück de« Wege« da« Geleite. Eben, al« er sich von ihnen verabschiedet hatte und gemäch lich seinem Heim zuschlendern wollte, rief eine Helle Mädchen stimme hinter ihm seinen Namen und im nächsten Augenblicke stand die kleine Berta, de« Birkhahnwirt« von Schwarzbach munterer Töchterlein, lachend neben ihm. .Ja, wohin denn so eilig, Bertl?" ries der Hegerhan« erstaunt. „Geradenwegs zu Euch — Vetter Hegerhan«, der Vater schickt mich her, Ihr sollt sofort zu ihm kommen, «'muß wa« ganz Besondere» vorgesallen sein, denn er ist rein au« dem Häu«l. Also geht nur sofort zu ihm; — ich mach' einstweilen einen kleinen Plausch bei Regerle —" Mit einem fröhlichen „Grüß' Gott" eilte da« Mädchen davon. Brummend und kopfschüttelnd machte sich der Hegerhan« auf den Weg nach Schwarzbach Nach einer viertelstündigen Wanderung zwischen den finsteren Fichten stand er am Rande de« Walde«. Von hier au« konnte er einen Teil de« Tale« überblicken. Die steilen Abhänge boten da« Bild einer Krippe. Zerstreut lagen die kleinen, hölzernen, von Gärten und Wiesen umgebenen Häuschen der armen Gebirgler an den schroffen Lehnen. Auf einem schmalen Fußpfade stieg der Hegerhan« hinunter in« Tal, wo der mächtige Schwarzbach wild dahin rauschte. Jetzt stand er auf der Landstraße, und bald halte er auch den Birkhahn, ein anheimelnde« Einkchrhau», erreicht. Der Hegerhan» trocknete sich den Schweiß vom Gesichte, denn er war rasch gegangen, und c« war ihm warm geworden, dann betrat er da« geräumige, niedere Schankzimmer. Hier be fand sich der Wirt, ein baumstarker Mann, mit einem eckigen, glattrasierten Gesicht und entschlossenen, finsteren Zügen, welcher aufgeregt, mit langen Schritten da« Lokal durchmaß, so daß die mit weißem Sande bestreuten Dielen unter seinen wuchtigen Tritten knirschten und ächzten. Er schien mit der größten Ungeduld de« Heger« zu harren. Der Hegerhan» hatte kaum Zeit gesunden, ein erstaunte« und ängstliches „Schön guten Tag!" zu sagen, so war der Wirt auch schon mit zornglühendem Antlitz an ihn herangetreicn. Ohne ein Wort zu verlieren, erfaßte er seinen Gast bei der Schulter und versetzte ihm einen Schlag in« Gesicht, daß der Hegerhan« mit einem Wehruf einige Schritte zur Seite taumelte. Der ganze Vorgang hatte sich so blitzschnell abgespielt und war so überraschend gekommen, daß der Hegerhan» eine ganze Weile brauchte, ehe er sich sammeln und besinnen konnte, wa« eigentlich mit ihm geschehen war. Endlich kam er wieder zu sich. Drohend hob er die Faust: .Wirt! da« ist dein Untergang!" rief er kreischend, .der «schlag ist dir nicht geschenkt, den bekommst du zurück." Und nun folgte eine Flut von Beschimpfungen und Schmähungen, und dabei rieb er sich die linke Wange, welche stark gerötet war und anzu schwellen begann. .Toll bist du und gehörst in die Zwangsjacke und in« Irren hau«," zeterte der Hegerhan« fort. .Leb' da mit diesem Menschen in bestem Frieden und Freundschaft, bin sein treuer Gast und aufrichtiger Nachbar, und heute schlägt er mich ohne allen Anlaß in« Gesicht, daß ich meine, ein wilde« Pferd habe mich mit dem Hufe getroffen; wenn'« gut geht, muß ich noch heute in« Spital." Ruhig ließ der Wirt den Alten au-tvben, und al» er sich schon ganz heiser geschrieen Halle, nahm er gelassen da« Wort: .Nicht ich bin toll geworden, Nachbar, sondern du, und nicht ich gehöre in die Zwangsjacke und in« Jrrenhau«, sondern du, denn du bist .gemeingefährlich; schau her, wa« du heute angerichtet hast, oder besser, anrichten konntest." Der Wirt hatte seinen Hut von der Wand gelangt und deutete auf einen kleinen Riß. .Siehst du, Han«! hier ist die Kugel durchgegangen, die du heute in frevelhaftem Leichtsinn auf mich abschossest, eben gl ich dich besuchen wollte. Einen Zoll tiefer, und ich läge jetzt draußen im Walde, al« ein toler Mann, und du wärst mein Mörder!" Der Hegerhan« war bei den Worten de» Wirte» aschfahl geworden. Da» Unglück, da« er hätte anrichten können, er schütterte ihn tief, und er schaute nun mit einer solchen Jammer und Armensündermiene zu dem Wirte empor, daß diesen Mitleid mit dem unglücklichen Schützen überkam. Treuherzig reichte er ihm deshalb die Hand hin. .Laß gut sein, Han», die Geschichte ist abgetan, wollen Golt danken, daß e« nicht schlimmer ausgefallen ist, und ein andere» Mal laß' solch' dumme Streiche," sprach er jetzt wieder gut gelaunt. Aber der Hegerhan» konnte sich noch immer nicht beruhigen, zweifelnd schüttelte er da« Haupt. .Da« ist ja gar nicht möglich!" wiederholte er immer wieder, .ich hab' ja eine halbe Klafter über dich in die Lust geschossen; doch so sind schon einmal die Grenzwächter-Flinten, die schießen überall hin, nur dort nicht, wo man hin will." (Fortsetzung folgt.) Vermischte Kachrichten. — Siegburg, 8. Oktober. Die „Sieg-Zeitung" meldet: Heute vormittag 10'/^ Uhr explodierte in einem Gebäude der Ge schoß fabrik, in welchem die Geschosse gefüllt und ausbewahrt werden, ein Kessel mit Explosivstoffen. 8 in der Nähe beschäftigte Arbeiter erlitten teil« schwere, teil« leichte Ver letzungen. Einer derselben ist bereit« gestorben. Einige Arbeiter werden vermißt. Da« Gebäude stand in kurzer Zeit in Flammen. Taufende von Geschossen explodierten unter furchtbarem Knall, mächtige Rauchwolken emporsendend. An ein Löschen konnte nicht gedacht werden wegen der Gefährlichkeit. Gegen 1 Uhr hörte man weitere Explosionen. Da« Gebäude brennt weiter, doch scheint die größte Gefahr vorüber zu sein. — Eine weitere Meldung besagt noch: In dem Raume der Gcschoßfabrik, in welchem die Explosion erfolgte, wurden die Geschosse auf elek trischem Wege mit Sprengstoff gefüllt. Man nimmt an, daß die Explosion durch Kurzschluß in der elektrischen Leitung entstanden ist. Oie Detonationen dauerten bi» 2 Uhr nachmittag«. Vor Ablauf von 24 Stunden ist eine nähere Untersuchung wegen der damit verbundenen Gefahr nicht möglich. Wie verlautet, lagerten in dem betreffenden Raum 60000 Schrapnell». In dem Raum waren lOl) Arbeiter tätig. Von den Arbeitern, die sich in un mittelbarer Nähe de« Kessel« aushielten, wurde I sofort getötet, 3 schwer und ö leicht verletzt. Von den Vermißten wurden nach mittags 6 Uhr 2 mit zerschmetterten Gliedern tot ausgefunden. — Helgoländisch verheiratet, türkisch geschieden. Ein merkwürdiger Ehescheidung-Prozeß schwebt zurzeit in der ersten Instanz beim Königlichen Landgericht München. Die be kannte Dichterin Helene Böhlau ist an einen deutschen Gelehrten und türkischen Untertan Ared al Raschid Bey seit 18 Jahren glücklich verheiratet, und die Gültigkeit dieser Ehe bestreitet nun plötzlich die erste Gattin de« Gelehrten, von welcher dieser, aller dings nach türkischem Recht, vor 18 Jahren geschieden wurde. Der Sachverhalt ist kurz folgender: Im Jahre 1863 lernte ein junger Gelehrter in Berlin eine junge Dame au« Dresden kennen und lieben. Da einer Ehe in Deutschland verschiedene Hinder nisse entgcgenstanden, so ließ er sich mit der Sächsin auf der damals noch englischen Insel Helgoland trauen. Später traten Mißhelligkciten zwischen dem jungen Ehepaar ein, und 1886 reiste der Gelehrte nach Konstantinopel, trat dort, nachdem alle Ritualien an ihm vollzogen wurden, zum Islam über, nahm den Namen Ared al Raschid Bey an und ließ die Ehe mit seiner Frau nach türkischem Rechte durch einen sog. „Scheidebrief" trennen. Nach dem Ared al Raschid Bey den Scheidebrief in der Tasche hatte, ging er nach Deutschland und schloß mit der Schriftstellerin Helene Böhlau eine neue Ehe und nahm dann seinen ständigen Wohn sitz in München. Bi« hierher ging die Sache programmgemäß. Da» junge Paar lebte glücklich zehn Jahre in München. Die Ehegattin Nr. I, obwohl sie den Aufenthalt von Frau Helene Böhlau und ihre« Gatten kannte und öfter nach München kam, gönnte offenbar dem Paare La« Glück der Ehe, bi« sie vor zirka acht Jahren in Geldkalamitätcn kam und sich erinnerte, daß sie eigentlich noch die Gattin ihre« ersten Manne«, und dieser ver pflichtet sei, sie zu unterstützen. Sie irrte sich nicht, die pekuniären Forderungen der Gattin Nr. 1 wurden immer prompt von Ared al Raschid Bey erfüllt — bi« sie endlich unerfüllbar wurden. Dann erst bestritt die erste Frau die RechtSgültigkeit der zweiten Ehe ihre» vormaligen Gatten und stellte Klage auf Herstellung der ehelichen Gemeinschaft. Nun soll ein Rechtsgutachten eingeholt werden, ob die nach türkischem Recht vollzogene Scheidung der ersten Ehe in Deutschland gültig sei, ferner, ob die Ehe Ared al Raschid Bey mit der Schriftstellerin Helene Böhlau, und ob die auf Helgoland geschlossene Ehe mit Sir. 1 gültig sei. E» kann sein, daß sowohl die Ehe Nr. 1 und 2 al« in Deutschland un gültig erklärt wird. — Die Bedauernswerte. „Gnädige Frau, waren schon sehr lange nicht krank?" — „Ja, verehrter Herr Doktor, aber bei mir ist die Gesundheit nahezu krankhaft geworden." Standesamtliche Nachrichte» »»» Schönheide vom 2. bis mit 8. Oktober lass. Geburtställe: 309) Dem Former Ernst Richard Arnold hier l T. 3l0) Dem Maurer Eduard Emst Fuch» hier I S. 3ll) Dem Lokomotiv führer Franz Hermann Freitag hier l T. 312) Dem Straßenarbeiter Loui« Adolf Götz hier l S. 313) Der ledigen WirtschastSgehstfin Louise August- Klara Geister hier 1 S. 314) Dem Bürstenfabrikarbeiter Gustav Heinrich Tauscher hier 1 S. 318) Der ledigen Bürstenfabrikarbeiterin Marie Helene Unger hier 1 T. Aufgebote: ». hiesig«: 89) Kaufmann Paul Arno Fuch« hier mit Anna Lina Wittig hier. d. auswärtige: Vakat. Eheschließung«». 83) Bürstensabrikarbeiler Emil Alberl Thön hier mit Minna Elisabeth Just hier. 84) Bürstenfabrikarbeiter Ernst Albin Pampel hier mit Bürstensabrilarbeiterin Rosa Linda Brelschneider hier. 88) Bürsten- fabrikarbeiler Max Hermann Trommer in Oderstützeugrün mit AuSschneiderin Elsa Amalie Unger in Schönheiderhammer. 88) Bürflenfabrikarbeiter Friedrich Häcker hier mit Bürstenfabrikardeiterin Milda Emma Schneider hier. 87) Buchbinder Han« Georg Staab in Eidenstock mit Tambouriererin Anna Marie Trützfchler hier. 68) Schneider Ernst Otto Arthur Strauch hier mit Tambouriererin Emma August« Richter hier. 89) Maurer Friedrich Eduard Heini hier mit Bürstensabrikarbeiteri» Linna Elis« Krauß hier. Sterdefälle: 189) Elsa, T. des Steppers Bruno Fickel hier, 2 M. 180) Italia Lider», T. des Maurer« Joseph Marmai in Schönhnder- hammer, 8 M. Kirchlich« N-chricht« aus »er Nar.chie Ki»«»Ii»ch. Mittwoch, abend« '„9 Uhr: Bibeldesprechung im Diakonate, Herr Pastor Rudolph. lkhemnttzer Marktpreise am 8. Oktober 1904. 8 8 6 7 8 8 8 , sächsischer. Roggen, niedl. sächs,, - »reuß., LZß Braugerste, fremde, . sächsische. Kuttergerste Hafer, inländischer « neuer. Kocherbsen Mahl« u. Futtererbsen Heu, neue-, alte-, Stroh, Flegeldrusch, 2 » Maschinendrusch, 1 Kartoffeln, 3 Butter 2 Weizen, fremde Sorten, S Mk. 80 Pf. bi- 10 Ml. 2K Pf. pro 30 Kilo 8 « 75 ' ' 8a90«>a» 7 « 35 « « 7 « 45 ' « » » 7» 33« 7 « 45 » > « « 7» 10«« 7«23«»»»i , 73 - . 8 » SO « » » « « 35 . , 7 « 45 » « « » , 35 « « 7 , 45 » « « » , 10 . « 7 , 25 « «» » M « M — A « A « B » —— « « 11 ' — , , , , « , » 8 » 50 « - - . ' 40 ' . 6 , 60 « * » « . 13 . . 7 . 30 » , , , , 73 . « 8 . 05 » » » * , 75 , - s , 75 « » » « , — » « 8 . 75 , « , » ck M « M — » « L » . 25 , , 5 . 50 » » » » . 20 . . 3 . — » » » « , 25 - « 2 . 30 » » » » . 50 - « 3 * 75 «,. , « 50 , - 2 « 80 « , 1 - Neueste Nachrichten. (Wolff'« Telegraphischer Bureau.) — Dresden, 10. Oktober. Die heutigen Nachrichten über da« Befinden Sr. Maj. de« Königs lauten: Die Nacht vom Sonnabend zum Sonntag war ebenso wie die letzt vergangene durch Hustenreiz weniger gkstört. Der König Hal besonder« nach Mitternacht mehrere Stunden ruhig geschlafen. Die Ausfahrten im Garten sind in seitheriger Weise fortgesetzt worden. Die Nahrungsaufnahme ist recht befriedigend. Am gestrigen Sonntag fand königliche Familientasel im Schlosse zu Pillnitz statt. Da da« Befinden de« König« in der letztver gangenen Zeit ziemlich beständig geblieben ist, auch in der Tages einteilung AllcrhöchstdeSselben sich nicht« geändert hat, so wird von jetzt ab über da» Ergehen de» König« nicht mehr alltäglich Bericht erstattet werden. — Ancona, 10. Oktober. Infolge eine« an der Küste herrschenden, sehr heftigen Sturme« ist hier Hochflut ein getreten. Da« Wasser drang in eine Reihe niedrig gelegener Häuser. Die Bewohner derselben flüchteten in die oberen Stadt teile. Stellenweise ist da« Straßenpflaster aufgerissen. Durch den Einsturz einer 10 Meter hohen Mauer wurden mehrere Häuser beschädigt. Da« Unwetter dauert fort. — Wien, 9. Oktober. Heute vormittag veranstalteten die Sozialdemokraten in Prag und Brünn Straßen kundgebungen zu Gunsten de« allgemeinen Wahlrecht«. Sie durchzogen die Hauptstraßen unter Hochrufen aus da« allgemeine Wahlrecht und Schmährusen auf die Gegner derselben. Mittag» ging die Versammlung auseinander. Zu ernsten Ruhestörungen ist c» nirgend« gekommen. — Budapest, 9. Oktober. Die Unabhängigkeitspartei beschloß in einer heute abgehaltenen Konferenz, sich jedem Versuch, durch Abänderung der Hausordnung die Redefreiheit und Wider standsfähigkeit de« Parlament« zu beeinträchtigen, auf« nach drücklichste zu widersetzen. — Petersburg, 9. Oktober. Wie der „RegierungSbote" unter dem gestrigen Dalum au» Mukden meldet, hat General Kuropatkin am 2. d. M. einen Tagesbefehl erlassen, in dem er die Truppen aus die Schwierigkeiten hinweist, die Armee auf die nötige Stärke zu bringen, und die Notwendigkeit de« bis herigen Zurückweichens betont. Er habe den Rückzug nach Mulden kummervollen Herzen« befohlen; er habe ihn aber befohlen in der unerschütterlichen Ueberzeugung, daß der Rückzug nötig war, um schließlich einen entscheidenden Sieg zu erringen. Der Kaiser sende jetzt ausreichende Streitkräfte und werde weitere Truppen massen nach Ostasien kommandieren, wenn auch diese nicht au«- reichten. E« sei der unbeugsame Wille de« Kaiser-, den Feind zu besiegen, und dieser Wille werde unbeugsam durchgesetzt werden. Jetzt breche die von der Armee längst erwartete Zeit an, wo man vorrücken und dem Feinde seinen Willen aufzwingen könne; denn die Mandschureiarmee sei nunmehr stark genug, um zum Angriff überzugehen. Schließlich fordert der Befehl die Armee auf, sich von dem Bewußtsein der Wichtigkeit de« Siege«, besonder« im Hinblick auf die Entsetzung Port Ar thurs, durchdringen zu lassen. — Reval, 9. Oktober. Kaiser Nikolaus und Kaiserin Alexandra begaben sich nach ihrer Ankunft an Bord der kaiserlichen Dacht „Stanbart". Nachmittag« be sichtigte der Kaiser mehrere Panzerschiffe. Die Besichtigung dau erte 2 Stunden. — Lissabon, 9. Oktober. Ueber den Zeitpunkt der Abfahrt der nach Süd-Angola zu entsendenden Ver stärkungen ist noch keine Entscheidung getroffen. Wahr scheinlich wird der Feldzug erst nach der Zeit der Rcgenfälle, welche in jener Gegend sehr stark sind, wieder ausgenommen werden, und e« werden dann neue Verstärkungen au« Europa abgehen. Die Regierung verfügt über alle dazu nötigen Mittel, auch über die erforderlichen Kredite. Nach den letzten Berichten ist die Niederlage jenseits de« Kuncnefluß noch bedeutsamer gewesen und die Zahl der Toten noch größer al- anfänglich bekannt geworden ist. E« verlautet, der Ministerrat werde zu einer besonderen Beratung zusammentretcn, welche die Vorbereitung einer großen, au» regulären Truppen bestehenden Expedition gellen soll. — New-Dork, 9. Oktober. Die Vereinigung alter deutscher Studenten gab heute in der Arion- Halle den deutschen und englischen Gelehrten, die von dem in St. Loui» abgehaltenen Kongresse kamen, einen Festkommer«. vr. Beck hieß die Gäste willkommen und Verla« einen Brief de« Präsidenten Roosevelt, der sein Bedauern aussprach, daß er, selbst ein alter deutscher Student, nicht persönlich teilnehmen könne und allen seine Grüße übermittelte. Redner schloß mit einem Hoch aus Amerika und die Nationen, welche zu seiner Entwickelung beitrugen. Professor Harnack - Berlin widmete einen Trinkspruch seinem alten Freunde, dem früheren Botschafter White. Ferner sprachen Professor Lamprecht-Leipzig, der dem Gedanken Ausdruck gab, die amerikanische Kultur werde einstmals diejenige Europa überflügeln und Professor Sombarl-Bre«lau, der den amerika nischen Jdealismu« rühmte. — Tokio, 8. Oktober Heute erscheinen eine Reihe amt licher Berichte über die Operationen gegen Port Arthur von der Schlacht bei Nanschan an bi« zur tatsäch lichen Einschließung von Port Arthur, die am 30. Juli ihren Anfang nahm. Au« den Berichten geht hervor, daß die Ruffen die Vollendung der Einschließung durch die Errichtung von Befestigungen zwei Monate lang unmöglich machten und auch im Juli angriff-weise gegen die Japaner vorgingen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)