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Saale >W. ide und »Ä. ltZ. mb. 12, mpsen? Reine, blischen ststr. 4, m»»r. m, !yras, «8. bestens O. tck. n früh inder- cohrm iS. ,»fahrt Ak«»- r»s. abends nhalle. rer. «ach- ir: en. men. z. .4Uhr Amts- Wd AmBlatt für deu Abonnement oiertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. de» »Jllustr. Unterhaltungsbl.' u. der Humor. Beilage »Seifen blasen' in der Expedition, bei unsern Bolen sowie bei allen Reichspostanstalten. Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. - S1. Jahrgang. - Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: tue kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Ps. Dienstag, den 10. Mai Mittwoch, den 11. Mai 1SV4, vormittags 11 Uhr soll im Hotel „t«m Kagkischeu Kaf" hier ein daselbst eingestelltes Bertikow an den Meist bietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Eibenstock, am 9. Mai 1904. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Im Handelsregister des Königlichen Amtsgerichts Eibenstock ist heute auf Blatt 271 (Firma: Llkooatwolror »»ok, ckss Oksnuritssr Sankvsrsiu in Eibenstock betr.) eingetragen worden in Abteilung III unter Nr. 3: Prokura ist erteilt a dem Kaufmann Llsirrriotr I-ippurnnrr in Aue, b. dem Kaufmann Llußo in Aakkeullein. Ein jeder von ihnen darf die Gesellschaft nur in Gemeinschaft mit einem Vorstands- mitgliede, einem zioeiten Prokuristen oder einem Handlungsbevollmächtigten vertreten. Eibenstock, am 5. Mai 1904. Königliches Amtsgericht. Tagesgefchichte. — Deutschland. Generalleutnant v. Trotha wird am 2V. Mai die Ausreise nach Dcutsch-Südwcstafrika antrcien, also dort Mitte Juni ankommen. — Berlin, 7. Mai. Dem ,L.-A.' wird von seinem nach Dculsch-Südwestasrika entsandten 0. l>.-Korrespondenten au» Windhuk, 6. Mai, gemeldet: In der Nacht zum 6. Mai lief im Hauptquartier eine Meldung des Majors v. Estorfs ein, au« der hervorgehl, daß seine Abteilung anscheinend nordöstlich von Katapia steht; die Ortsangabe war in dem über Otjosasu hergelangten Heliogramm nicht enthalten. Nach Aussagen von Ueberläufern, sowie nach persönlich beobachteten Staubwolken glaubt Major von Estorfs, daß der Feind die Gegend um Onjatu möglicherweise stark besetzt hat. Der Major beabsichtigt daher zunächst, unter sorgfältiger Aufklärung bi» Otjkuoko vorzugehen; leine weiteren Maßnahmen werden von dem Ergebnis dieser Er kundung abhängen. Da die Ostabtcilung de» Major« von Glasenapp noch täglich ThphuSzugänge hat, bleibt sie einstweilen weiter in Quarantäne in Otjihaenena. Die Hauptabteilung unter Oberst Leutwein dürste voraussichtlich Ende Mai marsch bereit sein. — Frankreich. Pari», 7. Mai. Da« sozialistische Blatt »Action' berichtet, daß aus Ansuchen des russischen Bot schafter» 2 Revolutionäre mit Namen Burtsew und Vorakow von der französischen Regierung auSgewiescn worden seien, weil sie die Anstifter eines Anschlages gegen da» Leben de» Kaisers Nikolaus wären. Bor einigen Wochen waren sie wegen Ver öffentlichung zahlreicher Schriften, welche gegen den Zaren gerichtet sind, au« der Schweiz auSgewicsen worden. — Afrika. Wie die .Tribuna' meldet, suchte der Mullah bei der italienischen Regierung um Frieden nach und erklärte, sich unterwerfen und die Oberhoheit Italien» anerkennen zu wollen. Ferner erbat er die Vermittelung Italien» zwischen sich und England. E« bleibe nur noch die Frage de» Waffen handel» zu lösen, der hauptsächlich über Dschibuti geht. — Vom russisch-japanischen Krieg. Durch den japanischen Uebergang über den Jalu ist offenbar der russisch japanische Krieg in ein zweite« Stadium getreten, da» dadurch gekennzeichnet wird, daß die beiderseitigen Streitkräfte ernste Fühlung miteinander bekommen haben und der weitere Gang der Ereignisse unter dem Gesichtspunkte einer unmittelbaren Vorbereitung für entscheidende Landschlachten zu betrachten sein wird. E« werden denn auch bereit« jetzt die verschiedensten Vermutungen darüber ausgestellt, wo General Kuropalkin dem Feinde zum erstenmal eine Schlacht anbieten wird. Solche Vermutungen entbehren jedoch allzusehr der tatsächlichen Grundlage, die nur au« einer viel genaueren Kenntnis der militärischen Lage in der Südmand- ichurei zu gewinnen wäre, al« wir sie tatsächlich besitzen. Ins besondere befinden wir un» über die bisherige Durchführung der befohlenen Kriegsgliederung der mandschurischen Armee in einer Unklarheit, die auch durch die Berichte über die Gefechte am Jalu nicht behoben worden ist. E« läßt sich schlechterdings nicht sagen, wo auf der Linie zwischen Mukden und Fönghwangtschöng die russische Hauptmacht zusammengezogcn wird. Um so mehr gewinnen daher die Nachrichten an Interesse, die die Landung der zweiten japanischen Armee aus der Liaotunghalbinsel bestätigen. Ein Telegramm de« Generals Pflug au» Port Arthur an den Kriegsminister besagt hierüber: Eingegangcnen Nachrichten zufolge zeigten sich gegen Abend de» 4. Mai bei Pitzewo zuerst 7 und daraus gegen 40 feindliche Transportschiffe. Am Morgen de» 5. Mai landeten die Japaner bei Pitzewo und an der Küste beim Kap Terminal Truppen; sie unterstützten die Landungen durch Artilleriefeuer. Gleichzeitig wurden auf der ganzen Linie gegen 60 Transportschiffe gesichtet. Die russischen Posten zogen sich vom User zurück. Die Akten de« Post- und Telegraphenamt» in Pitzewo sind weggeschafft worden. Die russischen Einwohner haben die Stadt verlassen. Aussagen der Chinesen zufolge waren gegen Abend de« 5. Mai bereit« etwa IOOOO Mann feindlicher Truppen gelandet, die in den chinesischen Dörfern in der Nähe der LandungSpunkte untergebracht wurden. Der Feind sandte zwei Abteilungen au», jede etwa ein Regiment stark, die eine in westlicher, die andere in südwestlicher Richtung. Heute wurde ein Perionenzug, der au» Port Arthur abgegangen war, zwei Werft vor Wafandtan von einer japanischen gegen 100 Mann starken Jnfanterieabteilung beschaffen, die eine Höhe aus der Ostseite der Bahn besetzt hatte. Im Zuge befanden sich viele Reisende und gegen 200 Kranke in Sanitätswagen, welche die Flagge de» Roten Kreuze» führten; zwei Kranke wurden verwundet. Der Zug fuhr mit beschleunigter Fahrt nach Wafan- dian weiter. — Im Küstengebiet und in Niutschwang ist alle» ruhig. Auch der amerikanische Gesandte in Tokio GriScom über mittelte dem Staat-departement ein Telegramm, in dem er die Landung der Japaner auf der Halbinsel Liaotung ungefähr 40 Meilen oberhalb von Port Arthur bestätigte. Infolgedessen sei der Betrieb auf der Osteisenbahn eingestellt und die Belagerung von Port Arthur nehme ihren Anfang. Port Arthur, 6. Mai. (Meldung der »Russischen Telegraphen-Agentur'.) General Stössel hat heute nachmittag folgenden Tagesbefehl erlassen: Am 30. April und am >. Mai überschritt der Feind den Jalu in großer Stärke; die unsrigen zogen sich aus vorher auSgcwähltc Stellungen zurück. Gestern bewerkstelligte der Feind eine Landung in großem Maßstabe süd lich Pi lje-wo und in der Nähe der Kin-tshou-bucht. Nun be ginnt für un» die Arbeit. Natürlich wird der Gegner den Bahn verkehr unterbrechen und sich bemühen, unsere Truppen bis Port Arthur zurückzudrängen und diese Festung, Rußland» Sldutz- wchr im fernen Osten, zu belagern. Verteidigt sie bi« zum Ein treffen der Truppen, welche uns entsetzen. Ich halte e» für meine Pflicht, darauf hinzuwcisen, daß Ihr unablässig wachsam, umsichtig und bereit sein müßt, dein Gegner überall in einer der ruhmvollen russischen Truppen würdigen Ordnung cntgegenzutreten und welche Zwischenfälle auch eintreten, den Kopf nicht verlieren dürst. Seid eingedenk, daß im Kriege alles möglich ist und daß wir mit Gottes Hilfe imstande sein werden, die un« auferlegte schwierige Ausgabe zu erfüllen. Tokio, 7. Mai. (Meldung des „Reuterschen Bureau».') Admiral Togo berichtet: Die Einfahrt in den Hafen von Port Arthur ist vollständig gesperrt, ausgenommen für kleine Schiffe, die Japaner verloren keine Kriegsschiffe, obwohl der Angriff viel Leute kostete. Tokio, 6. Mai. Eine Depesche des General« Kuroki berichtet über einen Zusammenstoß zwischen zwei russischen Ab teilungen: Nach der Aussage von Eingeborenen hielt eine 2000 Mann starke russische Infanterie-Abteilung, die einen Hügel bei Teng-schang Hong besetzt hatte, eine andere russische Infanterie- Abteilung von 200 Mann, die auf dem Rückzüge vor den an dringenden Japanern begriffen war, für eine japanische Truppe und eröffnete da» Feuer auf dieselbe. Die kleinere Abteilung erwiderte da« Feuer. Dabei wurden 110 Mann getötet und 70 verwundet. Der russische Train geriet in völlige Unordnung. Die Ladungen wurden im Stich gelassen. Söul, 6. Mai. Nach einer Depesche au« Antung geht dort da« Gerücht, daß Föngwangtschöng am 4. Mai nach einem heftigen Kampfe gefallen sei. Beide Parteien hätten schwere Verluste erlitten. — Sachlich wäre dieser Erfolg der Japaner, dessen Bestätigung immerhin amtlichen Nachrichten vor- zubehaltcn ist, nicht unmöglich, da Föngwangtschöng aus breiter Heerstraße, die allerdings durch GebirgSland führt, nur 50 Kilo meter nordwestlich de« Schauplatzes der Jalu-Kämpfc vom I. Mai liegt, eine Strecke, die in den drei Tagen bi« zum 4. Mai von einer größeren Truppe sehr wohl zurückgelegt sein könnte. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 9. Mai. Da« gestern abend im .Feld schlößchen' veranstaltete Konzert de« Männergesangverein« .Orpheu«' erfreute sich eine« recht zahlreichen Besuche«. Da« abwechselungsvolle Programm gelangte gut zur Ausführung, so daß die Bemühungen der Vortragenden durch lebhafte Beifalls bezeugungen gelohnt wurden. Besondere Anerkennung verdient, daß der Verein sich, wie schon früher, in den Dienst der Allgemein heit gestellt hatte, indem er einen Teil de« Reinertrag« dem hiesigen Erzgebirg«;weigverein überweisen wird. Der Verein, welcher übrigen« in 3 Jahren sein 50jährige« Bestehen feiern kann, verfügt über eine recht beachtliche Anzahl von Sängern. — Eibenstock. Wie au« dem Inserat in vorliegender Nummer d. Bl. hervorgeht, trifft in den nächsten Tagen mit Extrazug Barum« große Menagerie hier ein und gibt aus dem Neumarkt mehrere Tage Vorstellungen. — Schönheide. Am Sonntag hielt der Heizer- und Maschiniftenvcrein von hier und Umgegend im Centralrestaurant .Gambrtnu»' sein Stiftungsfest ab. Da« Programm bestand au« verschiedenen humoristischen Borträgen, welche mit Sicherheit und deutlicher Aussprache zum Gehör gebracht wurden, au- musikalischen Darbietungen feiten« der Unger'schen Kapelle und einem gemütlichen Ball. Der Vorsitzende, Herr Steinert, hieß die autwärtigen Kollegen, solche waren au« Auerbach erschienen, herzlich willkommen und dankte den Ehrengästen für ihr Erscheinen. Au» den übrigen Ausführungen entnehmen wir, daß der Verein seit 6'/, Jahren besteht. Von den 22 Gründern sind jetzt noch II Mitglieder im Verein. Derselbe zählt jetzt 32 Mitglieder. Auch ist der Anfang zu einer Bibliothek gemacht. Nachvcm ver Vorstand noch Hrn. ElektrizitätSwerkoirektor Alberti für Abhaltung eine« Lehrkursu« gedankt, wurde letzterer in Anerkennung seiner Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt uno ihm ein kunstvolles Diplom überreicht. Dasselbe ist von Herrn Lehrer Flath ent worfen und von Herrn Zeichner Höhne auSgesührt. Herr Alberti dankte für die Ehrung und da« bei dem Lehrkursu« entgegen gebrachte Interesse, und überreichte den Beteiligten Zeugnisse. Die Ansprache hatte Herr Lehrer Flath übernommen. Derselbe verbreitete sich über die Verantwortlichkeit de« Berufs der Heizer und Maschinisten, übergehend auf die Petition, die Einführung und Regelung de« gesetzlichen Befähigungsnachweise« betreffend, sorderte aus, fest zusammen zu halten und gab sich der Hoffnung hin, daß die berechtigten Wünsche an maßgebender Stelle noch Berücksichtigung finden würden. — Sosa. Aus zweimalige Bitte von der Kanzel um frei willige Gaben für die gefährdete Kirche zu Turn in Böhmen wurden in die im Pfarrhaus zu Sosa ausgestellte Büchse 65 Mk. eingelegt. Die Gemeinde Sosa hat durch diese überaus reichliche Spende wiederum gezeigt, welch opferfreudiges Herz und welch warme Teilnahme sic für die Brüder in Oesterreich hat, trotz aller sonstigen öfteren Forderungen, welche durch Kollekten an sie gestellt werden. So ist die Gemeinde Sosa gewiß für manche Gemeinde ein gute«, nachahmenswerte» Beispiel! — Leipzig. Die Meldung, daß die Aushebung der ärzt lichen Behandlung der Familienangehörigen bei der Ortskranken kasse abgelehnt worden sei, bestätigt sich nicht. Die KreiShaupt- mannschaft Leipzig hat vielmehr jenem Beschlüsse der Ortskranken kasse die behördliche Genehmigung erteilt. — Leipzig, 7. Mai. Der Aerztestreik bei der hiesigen Ortskrankenkasse ist beendet, und zwar zugunsten der Aerzte. Zwischen der KreiShauptmannschaft und dem ärztlichen Bezirks verein Leipzig-Stadt und Leipzig-Land ist ein Vertrag geschlossen worden. Die KreiShauptmannschaft genehmigte die Vorschläge der früheren Kassenärzte: freie Arztwahl, zulassen aller Leipziger Aerzte bi» zur Höchstzahl 375 zur Kassenpraxis, ein Honorar von 5 Mark pro Jahr und Mitglied, bezw. 3 Mark pro Kops nach Wiedereinführung der Familienbehandlung. Die Kassenärzte über nehmen da« Gehalt der neuangestellten Distrikt«ärzte aus ihr Pauschale, die DistriktSärzteftellen werden in Kassenarzlstellen umgewandelt, den widerstrebenden DistriktSärzten wird eventuell gekündigt. — Chemnitz, 7. Mai. Wie dem »Chemn. Tgbl.' mit geteilt wird, ist hier ein Fall von Pocken-Erkrankung vorgckommen. Die betreffende Person wurde sofort in« Kranken hau« gebracht, und c» sind alle erforderlichen Sicherheitsmaßregeln getroffen worden. — Freiberg, 4. Mai. Wie e« kam, daß in die Kollektion von Gustav Froh« hier bei der am Dienstag beendeten Ziehung der 145. Königl. Sächs. Landeslotterie ein zweite« Mal da« »große Lo«' fiel — bereit« im Jahre 1891 wurde genannte Kollektion damit beglückt —, darüber wird nun folgende« Ge- schichtchen erzählt: »Die Kollektion von Froh» ist eine alte. Ende der 80er Jahre wollte da« Glück nun gar nicht Einkehr halten, bi« Herr Froh» dann im Jahre 1891 sich entschloß, sein Gebäude einmal neu anstreichen zu lassen. Kaum war die« geschehen, so meldete auch schon der Telegraph die frohe Kunde, daß da« große Lo« in die Kollektion gefallen sei. Jahre sind nun darüber hin gegangen mit wechselndem Glücke; in letzter Zeit aber wollte sich gar kein hoher Gewinn mehr in die Kollektion verirren. Ge sprächsweise beschäftigten sich die Frohsschen Eheleute mit dieser unliebsamen Wandlung, al« Frau Froh» scherzend äußerte: »Ja, Alterchen, du mußt da« Hau« wieder einmal anstreichen lassen!' Papa Froh« kraute sich hinter den Ohren, denn so etwa« ist leichter gesagt al« getan. Aber der Gedanke verläßt ihn nicht mehr, und plötzlich kam der Maler mit Karren und Leitern an gerückt, um die VerschönerungSarbeitcn zu beginnen. Im neuen Glanze erstrahlte nun da« Hau«, und da zog auch da« Glück wieder über die Schwelle ein: zum zweiten Male kam die frohe Botschaft von dem großen Treffer!" — Für Anstreicher und Maler wird e« nun wohl Aufträge regnen. — Reichenbach i. B., 5. Mai. Eine« anonymen Briefe wegen hat der in einer Reichenbacher Weberei angestelll gewesene Faktor Wölfel au« Selb i. B. den Tod durch Ertränken in einem