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Preise für Lebensmittel in Eibenstock. -Letterie 7«4«9 idtverord- ichaelis rn 1904 hiesigen ür Tertia S Stadt- tern 1904 bei. uf dessen mbucbeS zusammen 477 Personen. ng zur itgegm- n Ueber- Lng de- r einver- ngungen r. Kändler !ehrerstelle 19011 33638 49404 64865 zu dem <ung der »stimmig ,gen der >er Herr Namen trag zu n Kaffen ^gesehene iathauS» gspunkte en und izuführen. sich die >99 26732 176 30970 «3 83587 ,104 5452 795 29186 155 72997 stürzenden die rechte inung-lo- stortemon- erwundete 857 2508 950 85174 if Nr. 412 884 54247 712 79541 Schätzung und für 50 Mark, >ar leider stellungen im- fürs Leistungen Dienstag gegebene welches ben wird. die An» olkSschule. 7. Kändler r Sprach- zanisation >ie Her« lostplatz Stellung e Stadt, gefaßt. tivS, auf i können, ststraßen- «r. 1018 ru-Mi- Betrag id 1905 «ug des 04. nete. Der hat Herr sung über ehandlung »73 )81 >56 152 t16 83921 >03. 954 22961 879 46745 862 64338 496 85714 813. 383 16548 701 35991 037 59642 384 77314 865 91590 7895 9675 153 17510 !90 48992 X)6 Man legt nur die Ergebnifse der vertraulichen Besprechung der Stadtverordneten in der Sache alS Beschlüsse wie folgt fest: a. „Da- Kollegium erklärt sich au- den vom Rate dargelegten Gründen gegen den Umbau de- alten Rathauses". 1). „Die Hotelwirtschaft soll im alten Rathausgrundstücke nicht auf gegeben werden". Die weitere Beratung der Angelegenheit behält man einer späteren Sitzung vor. 15) Herr Bürgermeister Hesse erstattet darnach Bericht über s. den Verlauf de- Gnteignung-termin- für die neue Bahn, d. die Verhandlungen und deren Ergebnisse in Sachen, die Auflösung der Bergbegnadigungsfonds betreffend. Zu d erklärt man sich einverstanden, daß die Ablösungs gelder dem städtischen Pension-fond- zugeführt werden. 16) Herr Hertel bringt den verbesserung-bedürftigen Zustand der Schulstraße, Herr Hirschberg den de- oberen Teil- der Bahnhos-straße zur Sprache. Beide Herren wünschen baldige Abhilfe. Die Anregungen empfiehlt man dem Rate zur Berücksichtigung. rngen zur isschusses. 58 Fremde, 89 „ 80 " in der Herberge bez. Gasthaus zur Garküche 21S Im Einwohnermeldeamte der Stadt Eibenstock sind im Monate März 1904 77 Anmeldungen, 72 Abmeldungen, 44 Ummeldungen be wirkt worden. Während dieser Zeit sind im ganzen 109 Personen zugezogen, 83 abgezogen, 98 umaezogen. In der Stadt Eibenstock sind im Monate Mär- 1904 insgesamt 5 neuerrichtete Wohnungen erstmalig bezogen worden. ES haben in diesen Wohnungen zusammen 26 Personen Unterkommen gefunden. Uebernachtet haben in der Stadt Eibenstock im Monate März 1904 im Hotel Rathaus . . „ Stadt Leipzig. „ Englischer Hof „ Stadt Dresden Nach dem Stande vom 1. April 1904. »reis e Benennung der Preise I Benennung der Höch-' nied rigste Höch. I Leben-mittel. siir ! Lebensmittel. für st« rigst« Psg. I Psg. - Psg. Psg. I Kolonialwaren. Zander 7, Ke 80 60 I Kaffee, geröstet V, kx 200 100 Hechte 80 60 > Kaffee, üngeröslct 160 75 Schellfisch 35 15 D Kakao 240 140 Dorsch I Tee, Haushalt » Tee, feinerer 500 600 350 Kabliau Rotzunge 35 80 15 30 I Zucker, ganzer 30 Weißfisch« 25 I Zucker, Würfel 28 27 c) geräucherte u. W -tucker, gemahlen 24 22 eingemachte. I Reis 27 20 Kistenpöklinge Stück 10 8 I Graupen 24 15 Kieler Sprotten '/, IN 100 80 I Linsen 30 24 Elbsprotten 50 40 I Erbsen « 24 20 Lachs 300 180 I Bohnen « 20 16 Aale 200 100 W GrieS 24 20 Bratheringe Büchse 300 250 D Hirse - 20 Oelsardinen 125 40 I Sago 60 16 Ruff. Sardinen « 200 170 D HauSmachernudl. 60 40 Heringe in Gelee 50 45 I Fadennudeln 50 Rollmöpse Stück 8 D Maccaroni » 56 45 <I) gesalz. Heringe 10 4 D Korinthen 40 20 Sardellen 7, l>« 120 80 > Rosinen 42 30 BrieSlinge « 20 12 D Sultaninen 70 40 Schnittheringe I Mandeln, süß » 105 50 Gemüse. I Mandeln, bitter 110 95 Zwiebeln, inländ. 10 Butter. Zwiebeln, auSld. 12 , Tafelbutter 7«k8 120 60 Schwarzwurzel Bund H Koch-u. Backbutter 80 50 Radieschen 8 5 > Margarine 100 55 Grüne Bohnen 7, Quark 18 Rabinschen Liter 25 Milch. Krauskohl 7- >-e 15 D Rahm Liter 100 60 Rosenkohl 30 I Vollmilch 20 Spinat 20 I Magermilch 10 Sauerkraut Petersilie * 10 100 I Landeier D Kisteneier Stück 8 6 7 Petersilienwurzel Porren Blumenkohl Stück 40 35 15 Käse. Kohlrabi 8 5 , Bauernkäse » 30 5 Welschkohl 30 20 , Kümmelkäse 35 Rotkraut 30 20 I Harzer Käs- 5 Weißkraut i ^8 5 I Altenb. Ziegenkäse 50 35 2V D Schweizerkäse, 120 110 Meerrettich M 25 15 Emmenthaler 7. i-u Kohlrüben 8 I Schweizers., bayr. I Limburgerkäse 100 Rote Rüben 10 50 48 Möbren - 8 Ft-'sck». Kartoffeln Ztr. 350 I L) frisches. I Rindfleisch Karotten 10 80 Salat, inländ. 15 I Kalbfleisch 70 Salat, ausländ. 15 D Schweinefleisch 80 Gurken (zu Salat) Stück D Schöpsenfleisch 70 Gurken (z. Einleg.) Mdl. I Speck 80 Pfeffergurken Stück 10 8 I Schweinsknochen 50 40 Senfgurken ' -k« 60 W Schmer 80 Sauergurken Stück 8 7 I Talg, frischer 40 Qbst-, Süd- und D Talg, ausgelass. » 40 Gartensrüchte. I Leberwurst 80 Aepfel, inländ. Ke 30 25 I Mettwurst » 90 80 Aepfel, ausländ. 40 I I>) geräuchert., ge- Birnen pökeltes. Pflaumen I Schinken I 90 Preißelbeeren 35 I Rauchfleisch » 90 80 Heidelbeeren 35 s Speck « 90 80 Erdbeeren 140 D Leber wurst 80 Datteln 30 Cervelatwurst « 90 80 Tomaten 65 I Salamiwurst 140 Feigen Weintrauben Wallnüffe 80 30 I Wild u. Geflügel. Wild. - 100 Rot- u. Damwild. Haselnüffe B 60 I Kochfleisch Aprikosen 100 I Keule Apfelsinen Stück 10 3 I Rehwild, Keule Zitronen 8 5 Hasen im Fell V Kaninchen Stück Maronen Honig 7.1-8 150 140 Geflügel. Backobst. I Rebhühner Aepfel 60 48 I Tauben 70 Birnen 80 Hühner, alte - 150 100 Pflaumen 80 32 I Hühner, junge 100 ko Kirschen I Gänse, ausgewog. 7->-8 Mischobst 60 40 I Gänse, im Ganzen 140 130 Prün-ll-n 80 I Enten Stück 400 300 Aprikosen 80 I Poularden 300 200 Pilze. I Truthühner 7. K« 120 110 a) frische. I Fische und Schal- Steinpilze liere. Birkenpilze I a) lebende. Gelbschwämmchen I Spiegelkarpfen 100 Champignons I Schuppenkarpfen Schleie 95 Morcheln - 170 160 b) getrocknete. I Hechte 140 130 Steinpilze 250 I Aale 20« 180 Mehl, Brot. 1») frische in EiS- Weizenmehl 00 - 18 Packung. Kaiserauszug 20 18 Lachs (Weser) » 200 150 Roggenmehl 15 I Steinbutt 200 100 Gerstenmehl Schollen » 50 30 Roggenbrot, I S. 11 I Seezungen I Schleie 290 110 Roggenbrot, US. Landbrot 10 Aach langen Jahren. Roman von Fritz von Wickede. (3. Fortsetzung.) »Aha, da lebt also die Frau noch! Na gewiß, weibliche Pflege muß er haben, der kleine, arme Teufel — wie heißt er denn eigentlich?' .Er hat einen fremdländischen Namen — ich dächte, er wird Harry gerufen.' .Ja, aber hat man denn gar nicht Nachforschungen an- gestellt? Vielleicht sind Verwandte da, denen man die Fürsorge für dal Sind überlassen kann.' »Dal weiß ich nicht zu berichten,' erklärte der Totengräber. »Da ist wohl schließlich keine ordnungsmäßige Nachforschung nach hinterlassenen Familicnpapieren oder dergleichen gehalten worden?' fragte der Fremde. .Der Geigenfriedel ist in der Nacht zu ihr gerufen worden. Der kleine Vagabund hat ihn zur Mutter holen müssen, wie sie im Sterben gelegen hat, und hier bin ich zu Hause, bester Herr!' Der Alte blieb vor einem kleinen Häuschen in der Nähe de« Kirchhof« stehen und zog seinen Amt-Hut. .Ah — schon zu Hause?' fragte ter Fremde, „haben so nett geplaudert, Zeit verging zu rasch. Da muß ich wohl den Weg wieder zurück — ich bin beim Lindenwirt, dort hab' ich meinen Wagen stch'n. — Sehr dumme Geschichte! Muß hier aus einen Bekannten warten, will sich ein Gut hier in der Nähe ansehen; können zwei Tage «ergehen, und aus Fremde sind Eure Wirts häuser nicht eingerichtet.' Der Fremde grüßte und ging den Weg zurück, nachdenklich vor sich hin blickend. »Tolle Geschichte da«!' murmelte er und fuchtelte mit seinem Spazierstöckchcn zur Seite nach den Blumen am Wege, um sie mit raschem Hiebe zu Fall zu bringen, »hab' dar ewige Herum ziehen satt, in allen Spelunken muß man übernachten. Nur noch die Papiere, den Brief, wenn er überhaupt noch da ist, nachher, Herr Baron, immer heraus mit Euren Goldfüchsen! Und dann geht'« fort — mir fängt der Boden an unter den Füßen zu brennen. Sech» Jahre meine» Leben«, ich meine, die sind schon etwa« wert — sollen mir wa« einbringen." Und das glatte Gesicht de» Manne» verzog sich zu einem hämischen Grinsen und die kleinen schwarzen Augen leuchteten unheimlich. Er war vor dem Gasthaus zur Linde angelangt. Die Schauspielertruppe war mit ihren wenigen Habseligkeiten sofort am Tage nach der letzten Vorstellung fortgezogen, der Direktor in Heller Verzweiflung, da er seine einzige Schauspielerin, die er noch besaß, tot hier zurllckließ, nachdem die andere, die An- standSmutter, vor einigen Tagen sich mit ihm entzweit und ihn böswillig, Knall und Fall, verlassen hatte. Der Fremde setzte sich auf die Bank unter der großen, weit ästigen Linde, malte mit seinem Stäbchen Figuren in den Sand und verwischte sie mit dem Fuße wieder. Bei dieser Beschäftigung traf ihn der langsam und gemächlich herantretende Wirt. .Schöne« Wetter heute!" sagte er. „Hm," brummte der Fremde, „bringen Sic Bier, vom besten, da» Sie haben!" .Kann geschehen!" antwortete der Lindenwirt und bewegte sich langsam seinem Hause wieder zu. „Und zwei Gläser!" rief der Fremde noch nach. Nach einiger Zeit erschien der Wirt wieder, eine Flasche und zwei Gläser vor den Gast hinstellend. .Schenken Sie sich auch ein Gla« ein!' „Mit Vergnügen!" meinte der Wirt, tat nach Wunsch, nahm dann auf der Bank gegenüber Platz und faltete die dicken Hände. „Habt heute ein Begräbnis im Dorf gehabt?" begann der Gast. „Ja," antwortete der Wirt, „die Theaterleni haben wir begraben; hat bei mir gewohnt die Zeit über, eine kreuzbrave Person — sie ruhe in Frieden — hinten in der Scheune ist sie gestorben." „Und einen Jungen hat sie hinterlassen, wie ich höre?" „Einen Jungen," bestätigte der Wirt; „er ist jetzt beim Geigenfricdel drüben." „So, so, dort in dem Hause mit den gelben Wänden?" Der Wirt nickte. „Ist wohl in ganz guten Verhältnissen, der Mann, daß er so ein fremde» Kind von der Straße aufnimmt?" „I nu, da» Häusel ist sein», aber viel übrig wird wohl nicht da sein." Der Fremde zog seine Uhr. „Schon so spät? Ich muß noch etwa« schreiben. Haben Sie Tinte und Feder?" „Ich denke, e» wird »och wa» da sein von dem Komödien spielen her. Wollen Sie da» Schreiben hier machen? 'S ist von wegen den Vögeln, die kleinen Racker haben kein Plieh gelernt," gab der Wirt zu bedenken. „Lassen Sie nur! Ich schreibe in der Stube, stellen Sie mir'« zurecht!" .Ihr Wohl!" sagte der Wirt aufstehend und sein Glas au«- trinkend. Dann verschwand er in der Tür seine« Hause«. Nach einiger Zeit folgte der Fremde. Auf einem Tische nahe am Fenster fand er ein kleine» Fläschchen mit Halbvertrockneier Tinte und eine Feder, die nur schwer ihren Dienst tun wollte, doch der Schreiber, der seinem Koffer in dem dunklen Zimmer nebenan Papier entnommen hatte, schien zum Glück keine Eile zu haben. Nur langsam erschien Wort auf Wort und die Augen blickten oft nachdenklich durch die kleinen Fenster hinau» auf die menschenleere Straße. „Geehrter Herr Baron! Ich habe Ihnen wichtige Mitteilungen zu machen. Ich erwarte Sie am 17. d. M. im Städtchen Röllhausen, im Gafthau» zur Goldenen Traube. Versehen Sie sich; ich bin in der Lage und willen», Abrechnung zu halten. Vergessen Sie nicht — sech» Jahre! Schreiben Sie nicht an mich, da ich meine Adresse nicht mit Sicherheit -»geben kann. Ihr ergebener F. S." Der Brief wurde sorgfältig gefaltet, versiegelt und mit der Aufschrift versehen. .Wie werden Briefe von hier au» befördert?" fragte der Fremde den einlrctenden Wirt. .Zweimal in der Woche kommt der Briefträger und nimmt alle« mit." .Wann ist da»?' fragte der Fremde den Wirt. .Mittwoch und Sam»tag. .Also heute!' „Ich werde da« Schreiben besorgen, beim Schulzen ist die Niederlage," sagte der Wirt. .Nein! Schicken Sie den Briefträger zu mir, er kommt doch hier vorbei?" .Jede«mal.' .Gut. — Ich gehe in den Garten durch den Hof, nicht wahr?" .Sehr wohl!" .Also dort bin ich.' Er ergriff seinen Hut, schob den Bries in die Brusttasche und verließ die dumpfe Wirt-stube. 5. E» war am Abend derselben Tage«. Geigenfriedel — mit seinem eigentlichen Namen Friedrich Harden -- saß in einem Lehnstuhl in der Nähe de» Fenster», faltete die mageren Hände und blickte mit zu Seite geneigtem Kopf aus den immer mehr verblassenden Schimmer, der durch da» kleine Fenster in da» Stübchen fiel. Ihm zu Füßen auf einer Fußbank saß der kleine Harry; er verließ seinen alten Freund, den Friedel, garnicht mehr. Aus die breite Bank, die den stattlichen Ofen umgab, hatte sich Mutter Harden niedergelassen. Keiner sprach; jeder hatte seine eigenen Gedanken. Da klopfte e» leise an die Tür. .Wer soll denn da» sein?" fragte Friedel hinüber zu seiner Gattin, die sich erstaunt erhob, um die Tür selbst zu öffnen. Die Dämmerung ließ ein Erkennen de» Eitttretenden nicht zu. .Schön'» guten Abend!" hörte man eine fremde Stimme: .Ich bitte sehr um Entschuldigung, daß ich um die Zeit zu Ihnen komme . . ." .Mutter mach' Licht!" befahl Friedel. „O, damit hat c« ja keine Eile," wehrte der Fremde ab. Geigenfricdel konnte, da der Eintretcnde sich dem Fenster näherte, eine hohe, schlanke, ihm aber völlig unbekannte Gestalt erkennen, auch die Stimme halte Friedel noch nie gehört. »Man muß doch wissen, mit wem man zu tun hat," sagte Friedel; .wer seid Ihr denn?" .Guter Freund," erwiderte mit süßlicher Stimme der An geredete, .ich will gleich mit der Sprache heraus, da« ist immer da« beste — meinen Sie nicht auch? Und wa« wir zu tun haben miteinander, brauchen die Leute auf der Straße nicht gerade zu sehen. Sie werden mich verstehen!" «Nun — nein!" erwiderte der Musikant gedehnt, „aber Sic werden nicht» dagegen haben, mach' Licht, Mutter!" wiederholte er und zu gleicher Zeit trat er an die Fenster, um die leichten, blumigen Kattunvorhänge zusammenzuziehen. Indessen halte seine Frau die kleine Lampe ange;ündet und stellte sie aus den Tisch zwischen den beiden Eckfenstern der Stube. Dann betrachteten beide den Fremden. Es war derselbe, den die Leser schon kennen gelernt haben, und der sich nach Eintritt der Dunkelheit — um kein Aufsehen zu erregen — in da« Hau» de» Musikanten begeben hatte, um eine ihm sehr am Herzen liegende Mission au»zusühren. Mit Erstaunen betrachteten die beiden Alten den feinen Herrn, dessen Augen in süßlicher Freundlichkeit bald auf dem Friedel, bald auf seiner Gattin, bald auf dem neugierig zu ihm ausschauenden Harry ruhten. „Wenn e» Ihnen recht ist," begann er, dann bringe ich meine Angelegenheit gleich vor, mein lieber Herr Harden." „Na kenn'n Sie mich denn schon?" fragte der Musikant, aus den der Fremde keinen guten Eindruck zu machen schien, „ich habe Sic aber in meinem Leben noch nicht gesehen." „Erklärlich, erklärlich, lieber Freund, will Ihnen auch gleich alle» nötige zur Aufklärung sagen, aber wenn c» möglich ist," fügte er hinzu, und die kleinen stechenden Augen glitten unruhig im Zimmer hin und her und blieben dann auf dem Kleinen haften, der sich zu seiner Pflegemutter begeben hatte und sich mit seinen Händchen in den dicken Röcken derselben sestklammerte, „ja, wenn e» möglich wäre — es ist eine subtile Angelegenheit — Sie verstehen — daß wir allein sein könnten?" Kopfschüttelnd hörte der alte Haiden zu. (Fortsetzung solgt.) Vermischte Nachrichten. — Die Uhr de» japanischen Schauspieler« Ka wakami. Al» die Nachricht von den ersten japanischen Seesiegen im Lande der ausgehenden Sonne bekannt wurde, feierte man die Bravour der japanischen Panzer überall mit Fackelzügcn. An dieser Huldigung nahm in der Handelsstadt Osaka auch der be rühmte japanische Schauspieler Kawakami begcisterungSvollen An teil. Während er aber au« voller Lunge seine „Banzai!" schrie, wurde ihm von einem geschickten Langfinger seine Uhr abgenom men. Diese Uhr war da« Geschenk de« Zaren an den Schau spieler, der einst auf seiner europäischen Tournee am Petersburger Hose gespielt hat. Ihr Wert wird auf 1000 Den geschätzt. Kawakami erklärte, er verschmerze den Verlust leicht, ja, er sei froh, daß er da» russische Andenken lo» sei. Drei Tage später erschien ein Japaner im Osaka-Hotel und gab ein Paket an Ka wakami ab. Al» man e« öffnete, sand sich die Uhr vor. Der Unbekannte hatte einige Worte dazu geschrieben, er könne mit einer Uhr, auf der sich da» Bild de» Zaren befinde, nicht» an fangen. „Sogar die Taschendiebe schämen sich, etwa» Russische« in ihrem Besitze zu haben", fügen die japanischen Blätter der Geschichte hinzu. — Ein männlicher Entschluß. In der „Greifswalder Zeitung" vom 8. d. M. finden wir folgende Anzeige, die tief blicken läßt: .Gläubiger gesucht. Alle meine Gläubiger werden aufgefordert, sich binnen dreimal 24 Stunden mit ihren paar Forderungen hauptpostlagernd Stettin zu melden, da ich den ganzen Bettel in einem Aufwasch durch meinen Bevollmächtigten erledigen lassen will, denn ich habe die alberne Treterei satt. W... M..., ennci. piiii". — HeiratS-Gcsuch von der Kanzel herab. Merk würdige Bemühungen, eine Frau zu finden, hat der Millionär Jame» Sncll, der eine große Viehfarm in Nebraska besitzt, gemacht. James Snell hatte lange Jahre in wcltentlegenen Gegenden zu gebracht und dort nur wenig Gelegenheit gehabt, Frauen kennen zu lernen. Unter diesen Umständen ist e» auch für einen Millionär nicht ganz leicht, eine Frau zu finden. Schließlich wandte sich der heiratslustige Millionär an einen Geistlichen in Omaha, den Re», vr. Ravidge, mit der Bitte, ihm ein gute», verständige«, christliche« Weib zu suchen. 1>r. Ravidge war zuerst über diese Bitte etwa« verblüfft, aber da er sah, daß k« dem Millionär ernst damit sei, versprach er ihm zu helfen. Am Sonntage darauf predigte er über den Ehestand und erwähnte nebenbei die Bitte de» Millionär«. Die Nachricht wurde natürlich nach allen Gegen den der Bereinigten Staaten gedrahtet ; viele Zeitungen veröffent lichten die Geschichte. Nach 24 Stunden kamen Hunderte von Briesen von Frauen, die die großen Viehherden de« Millionär« lockten. Einige zwanzig Heiratsvermittler schickten ihre Vertreter zu Snell und ließen um seine Kundschaft bitten. E« treffen noch jetzt täglich etwa IbO Briefe ein. Der vielumworbene Millionär hat indessen noch keine Entscheidung getroffen.