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Vesper in der Kreuzkirche. Dresden, Sonnabend, den 1 d. November 1912, nachm. 2 Uhr. Werke von Gögar Trnel (s 28. Oktober 1912 in Brüssel). 1. Sonate für Orgel, 6-moI>; Werk 29. Satz l. 2. Zwei geistliche Gesänge für Lhor: a) „Allmächtiger, der die Welt erschuf", aus Len „Adventliedern", mit Klavierbegleitung, Werk 35. (Originalfassung.) Allmächt'ger, der die Welt erschuf. Der Wahrheit, Weg und Leben ist, O du, der Licht und Dasein uns gespendet. Hör', hör' aus unser §leh'n. Du hast für unsre Sündenschuld, Sanftmütig Lamm, den Tod erwählt, Nit deinem reinen Opserblut Am Kreuz gesühnt und abgebüßt! i Drum bitten wir dich, Herr, ach wend' i Kein zürnen- Aug' auf unsre Sünd', ! Verschon' uns, mildes Daterherz, Und sprich uns aller Schulden los! i (Deutsch von AlberLingk Thijm.) b) „Sesu mild", Werk 33, Nr. 1. a cappella. 2esu mild und wundermächtig, Sei du, Herre, mein gedächtig Ob des süßen Namens dein; Jesu, ach! vergiß der Sünden, Würd'ge mich, dein Lob zu künden, Deiner Ehr' mein Lied zu weih'n. 3. „Grabesblume"» Lied für eine Singstimme, Werk 22. Da blüht auf dem Grab ein Vergißmeinnicht, Tief zwischen den seufzenden Halmen. Da flüstert's wie Klagen im Grase dicht. Der Wind murmelt Totenpsalmen. Lin hölzernes Kreuz sich am Hügel streckt. Verwittert, bemoost, verlassen. Die Lfeuranke liebreich es deckt . . . Was frommt es im Grabe dem Blassen! Ls webt der Lüfte Hauch über dem Grab, Als wollt' er das „Requiem" singen; Vom Laub küsset leise den Tau er ab. Wir- nicht zu dem Schlummernden dringen! Da blüht auf dem Grab ein Vergißmeinnicht, Der Wind singt die Totenpsalmen: Und ach! bei dem Liede erbebt, der da liegt Und seufzt tief unter den Halmen. Bitte rvenüen!