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Gott lebet noch! Seele, was verzagst -u -och? Bist -u Z schwer mit Kreuz bela-en, nimm zu ihm nur -einen Lauf; 8 Gott ist groß un- reich an Gna-en, Hilst -en Seinen gnä-ig 8 auf. Gottes Gna-e währet immer, seine Treu' vergehet 8 nimmer; Seele, so be-enke -och: Lebt -och unser Herrgott noch! Z 2. F. Zihn, Schleusingen 1632 Z b. „Nun lob, mein Seel, öen Herren", Thor mit Orchester un- D Orgel aus -er Kantate „Gottlob, nun geht üas Sahr 8 zu Gnöe" Z (Ausgabe Arnold Mendelssohn) Nun lob. mein Seel, -en Herren, was in mir ist, -en Namen 8 sein! Sein Wohltat tut er mehren, vergiß es nicht, o Herze 8 mein. Hat -ir -ein Sün-' vergeben un- heilt -ein Schwach- 8 heit groß, errett' -ein armes Leben, nimmt -ich in seinen Schoß. 8 Mit reichem Trost beschüttet, verjüngt -em A-ler gleich. Der 8 König schafft Recht, behütet, -ie leiü'n in seinem Reich. Ioh. Gramann, Augsburg 1540 Zur Kantate „Ach wie stachlig". Dieses düstere Werk ist von großer V D und ergreifender Schönheit. Zugrunde liegt ihm (in den Ecksätzen) die bekannte V D Lhoralmelodie. Diese und der Text entstammen (letzterer in den Arien D Z von Bach umgebildet, in den Rezitativen zusammengerafft bezw. erweitert) dem U I Büchlein: „Die Eitelkeit, Falschheit und Unbeständigkeit der Welt hergegen das D standhafte Gut der himmlischen Gemüter in drei Liedern mit vier Stimmen von D ^ Mich. Franck (Koburg 1652)." Die Stimmung, die nach dem Menschenalter des V ^ 30jährigen Krieges unser Volk erfüllte, findet hier schlagenden Ausdruck. Im D D Eingangschor der Kantate zeichnet Bach ein Gemälde, das er schon vorher in D Z einem Lhoralvorspiele über dieselbe Melodie (Peters, Bd. V, Nr. 1) skizziert hatte. Z D Schnelle, hin- und herhuschende Tonleitern in den Orchester-Instrumenten malen D D -ie Unbeständigkeit des Lebens. Auch die Baß-Arie „An irdische Schätze das Herze I 8 zu hängen" ist ein Stück hohen Ranges, von jenem lebendigen, fast fanatischen V Z Ausdrucke, den Bach zuweilen anwendet und der das Bild eines ernsten Buß- Z D Predigers in der Phantasie erstehen läßt. — Der Kantaten-Lhor „Nun lob, mein Seel", mit dem csntu; kirmv8 im V Z Sopran, ist ein Bach'sches Meisterstück. Alle Stimmen dieses großmächtig figurierten D 8 Lhorals entwickeln sich organisch aus dem Sopran. Don Len Worten „Nimmt V V dich in seinen Schoß" an entwickelt sich eine ununterbrochene Steigerung bis zu D 8 dem überschwenglichen Schluß. Auf der Partitur bemerkt Bach: „174 Takte lang!" D