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b) „Ich brach drei dürre Reiselein Ich brach drei dürre Reiselein vom harten Haselstrauch und tat sie in ein Tonkrrüglein, warm war das Wasser auch. Das war am Tag sankt Barbara, da ich die Reislein brach, und als es nah' an Weihnacht war, da ward das Wunder wach. c) „Dittlied" Nun bitten wir dich, Herrgott, komm und segne unsre Taten; der Abend geht am Hügel um, wir liegen still, wir liegen stumm, der Mond steht in den Saaten. Du gabst uns einen reichen Tag, versag ihm nicht den Segen; Da blühten bald zwei Zweigeletn, und in der Heilgen Nacht brach auf das dritte Reiselein und hat das Herz entfacht. Ich brach drei dürre Reiseletn vom harten Haselstrauch, Gott läßt sie grünen und gedeihn, wie unser Leben auch die Sonne brannte heiß im Hag, und über unsre Felder zog im Wechsel Wind und Regen. Wir bitten dich, laß deine Hand ob unserm Tagwerk walten; in unserm Herzen brennt ein Brand, bis in dem letzten brachen Land die Frucht sich wird entfalten. Kurt von Wolfurt (1936): „rant>;klieltlt;>ieü" (Text um 1600) — für 4 —6 stimmigen Thor Fuchswild bin ich, drum sehn ich mich so gar in fremde Land, auf wilder Heid' such ich mein Weid', das tut mir schwerlich and. Tag und Pacht Hab ich kein Ruh', wie ich ihm tu, allzeit es gilt: ich bin fuchswild I Ich bin nicht zahm, sie sind mir gram die Bauern, wo sie stahn; sie meinen allzeit, ihr Haß und Neid soll großen Fürgang Han. Sie stecken voller arger Tück, ich wünsch' mir Glück zu einem Schild, ich bin fuchswild! Ich armer Knecht bin viel zu schlecht, ich kann mich nimmer ernähr'n. In aller Welt fragt man nach Geld, wo ich beim Wirt tu' zehr'n. Dann an dem Met Hab' ich kein Steu'r, der Wein ist teu'r, ist süß und mild, ich bin fuchswild! Wohl auf, wohl hin! ein andrer Sinn, der leit mir schwerlich an: so wollen wir, ob Gott will, schier ziehen ins Niederland. Der Winter hat mich gar verschneit, des Maien Zeit Herwider gilt, ich bin suchswild!