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32 2 7 a. Elasticität. eine geringere Durchbiegung hervor; die Elasticitätsgrenze nimmt also mit der Dauer des Versuches zu. Die Bruchflächen sind, wenn bei höherer Temperatur erhalten, faserig, dagegen von nie derer Temperatur stammend, feinkörnig und krystallinisch. Scheel. J. Ivüssner. Ueber die Abhängigkeit der Elasticität des Kaut schuks von der Temperatur. Wied. Ann. 43, 533—543, 1891 f. Der Verf. kommt auf die Versuche von Gr ätz (Wied. Ann. 28, 354, 1886) zurück, welcher seine in Carl’s Rep. 18, 206, 1882 gegebene Erklärung der Elasticität des Kautschuks ablehnend die Erklärung von Schulewitz (Pogg. Ann. 144, 280, 1871) als die richtige hinstellt und tritt noch einmal an der Hand seiner früher angestellten Beobachtungen für seine Behauptung ein. Er stützt seine Erklärung durch neue Versuche mit einem dem GRÄTz’schen Apparate ähnlichen Instrumente und misst an verschiedenen Kaut schuksorten und bei verschiedenen Temperaturen die Verlängerungen, welche an ungedehntem Kautschuk durch kleine Belastungen be wirkt werden. Die veröffentlichten Tabellen ergeben für den schwarzen und grauen vulcanisirten Kautschuk die Abnahme des Elasticitätsmoduls mit Erhöhung der Temperatur. Ein solcher Unterschied war jedoch für den schwarzen Kautschukschlauch fast nicht wahrnehmbar; auch wiederholte Versuche mit demselben und mit anderen Kautschuk schläuchen ergaben immer dasselbe Resultat. Scheel. F. Auerbach. Absolute Härtemessung. Wied. Ann. 43, 61—100, 1891 f. [ZS. f. phys. Chem. 8, 333. Exner’s Rep. 27, 321—343. Wird eine Kugel auf eine ebene Fläche fest aufgedrückt, so werden beide, sowohl die Kugel wie auch die Fläche, elastische Deformation erleiden, welche bei einer bestimmten Belastung in eine dauernde, bei spröden Körpern durch das Zerspringen charak- terisirte Deformation übergeht. Den Grenzwerth des im Mittelpunkte der Druckfläche in normaler Richtung herrschenden Einheitsdruckes definirt Hertz als die Härte des betreffenden Körpers. Der Verf. stellte sich nun die Aufgabe, diese IlERTz’sche Definition auf ihre Brauchbarkeit experimentell zu prüfen. Zu diesem Zwecke bediente er sich als drückender Kugelfläche einer Linse vom Krümmungshalbmesser p, welche mittels einer am Hebel wirkenden gemessenen Kraft auf die zu untersuchende Glasplatte