394 7 c. Lösungen. G. Charpy. Sur les densites des Solutions aqueuses. C. B. 114, 539—542, 1892f. Die Dichte einer Lösung hängt von zwei von einander unab hängigen Factoren ab, von der Dichte des gelösten Körpers und von der beim Lösen eintretenden Contraction. Diese wächst stets mit dem Moleculargewichte des gelösten Stoffes. Bei anorganischen Salzen nimmt auch das specifische Gewicht des festen, ungelösten Körpers mit dem Moleculargewichte zu, so dass hier beide Factoren in derselben Richtung wirken. Man erhält daher für gleiche Concen- trationen von anorganischen analogen Salzen (Concentration = Ver- hältniss der gelösten Molekeln zu der Gesammtanzahl der Molekeln in der Lösung) Dichten, die mit dem Moleculargewichte ansteigen. Bei den fetten Säuren fällt das specifische Gewicht mit dem Moleculargewichte, die Contraction bei der Lösung aber steigt. Die Curven, welche die Abhängigkeit der Dichten der wässerigen Lösungen von der Concentration darstellen, entfernen sich also mit steigendem Moleculargewichte immer mehr von der Form einer Geraden. Haben die beiden Componenten der Lösung ungefähr dasselbe specifische Gewicht, so muss für eine bestimmte Concentration die Dichte ein Maximum sein, und zwar muss dies Maximum für die hochmolecularen Säuren eher erreicht werden, als für die mit kleinem Moleculargewichte. Das ist der Fall. Das Maximum tritt ein für folgende Concentrationen: bei der Essigsäure 55, der Propionsäure 45, der Buttersäure 10, der Valeriansäure 1. Bei der Mischung von anderen Flüssigkeiten, z. B. Methyl- und Amylalkohol oder Benzol und Aethylacetat, findet keine Con traction statt. Die Aenderung der Dichte von wässerigen Lösungen mit der Concentration ist also ein complicirtes Phänomen. Von dem Eintritt eines Maximums darf noch nicht auf die Bildung eines bestimmten Hydrats geschlossen werden. — Ueber den Grund der Complication lässt sich nichts Sicheres aussagen. W. M. G. Bodländer. Das Verhalten von Molecularverbindungen bei der Auflösung. I. Verbindungen von Chlorsilber und Bromsilber mit Ammoniak. ZS. f. phys. Chem. 9, 730—743, X892f. Durch verschiedene indirecte Analysen findet der Verf., dass die sehr zersetzliclien prismatischen Ivrystalle, welche man unter gewissen Bedingungen aus ammoniakalischen Chlorsilberlösungen