ner beschränkt der Verfasser die Hypothese von Boltzmann, nach welcher die gegenseitige Kraftwirkung der Atome nicht blos von den momentanen, sondern auch von den vorausgehenden Ver rückungen aus der Gleichgewichtslage abhängen soll, dahin, dass nur die unendlich wenig vorhergehende Verrückung, also die momentane Verrückungsgeschwindigkeit mitwirken könne. Hier nach würde die Nachwirkung auf einer Reibung der Atome be ruhen. An Neesen’s Annahme einer Veränderung der Elastici- tätsconstanten vermisst der Verfasser die ursächliche Verbindung mit der Bewegung. Die Ansicht von Weber, welcher die Nach wirkung aus einer Drehung der Moleciile herleitet, findet er ver bessert. durch die von Koiilrausch eingeführte Modification, nach welcher jene Drehung diejenige schnelle Rotation sein soll, welche von Clausius in der Wärmetheorie in Rechnung gebracht wird. Da jedoch diese Bewegung der Berechnung grosse Schwierigkeit bietet, indem nur ihre Energie sich messen lässt, so begnügt er sich damit, an einem einfachen Falle durch Rechnung eine For mel herzuleiten, welche Weber und Kohlrausch mit bestem Er folge zur Darstellung ihrer Beobachtungen benutzt haben. He. L. Boltzmann. Zur Theorie der elastischen Nachwir kung. Wied. Ann. V, 430-432f. Einem Einwande 0. E. Meyer’s gegenüber bestreitet Ver fasser, dass seine Hypothese zur Erklärung der elastischen Nach wirkung mit den üblichen Anschauungen der Atomtheorie im Widerspruch stände. Seine Annahme, dass die elastische Nach wirkung darauf beruhe, dass die wirksamen elastischen Kräfte nicht allein von den augenblicklichen, sondern auch von den voran gegangenen Zuständen abhängen, scliliesst nicht in sieh, dass die Kräfte zwischen den einzelnen Atomen auch von den' früheren Lagen derselben abhängen. Man kann sie z. B. daraus ableiten, dass die Gruppirung der Atome nicht bloss von den momentanen, sondern auch von den vorangegangenen Zuständen abhängt. Nn.