204 7. Cohäsion und Adhäsion. auf nahe 3° differirende Temperatur und die Dauer der Belastung grossen Einfluss auf die Nachwirkung haben; mit beiden wächst dieselbe. Die Dauer der Belastung lässt sich nicht als Factor beifügen. He. E. Warburg. Ueber das Gleichgewicht eines Systems ausgedehnter Moleküle und die Theorie der elastischen Nachwirkung. Wied. Anu. IV, 232-249f. Der Verfasser nimmt an, dass die Moleküle eines elastischen Körpers eine von der Kugel abweichende Gestalt haben, zieht allein das Potential der gegenseitigen Anziehung, ergänzt durch einen, die Stösse vertretenden, einer Abstossung entsprechenden Theil, in Betracht und berechnet daraus die veränderte Stellung der Hauptträgheitsaxen der Moleküle, welche nach unendlich kleiner Entfernung aus ihrer anfänglich regelmässigen Anord nung durch Torsion oder Dehnung des Körpers dem neuen Gleichgewicht genügen. Nachdem auf diese Weise eine denk bare mechanische Basis für eine veränderte Gleichgewichtslage eines elastischen Körpers gewonnen ist, werden indess weitere Folgerungen für die Erscheinungen der Nachwirkung nicht ge zogen. He. 0. E. Meyer. Ueber die elastische Nachwirkung. Wied. Ami. IV, 249-267f. Zuerst wird die schon öfter beobachtete Erscheinung be sprochen, dass tordirt gehaltene Drähte zwischen beiden festen Enden Nachwirkungen zeigen. Der Verfasser hat dieselbe durch eigene Versuche bestätigt, indem er der Länge nach drei Spiegel am Drahte anbrachte und in verschiedenem Sinne relative Dre hungen wahrnahm. Er schreibt einer solchen Nachwirkung, die nur in allmählicher Ausgleichung ungleicher Elasticität besteht, keine Gesetzmässigkeit, sondern nur die Bedeutung zu, dass sich daraus erkennen lasse, wie weit die wirkliche Torsionsnachwir kung durch derartige Erscheinungen verdeckt werden könne. Fer-