Volltext Seite (XML)
574 9. Physiologische Akustik. SlGAUD. Amnesie verbale. Progesmed. 15 (2S.,6) 36, 1887. Ein 77jähriger Mann hatte vor 2 x /2 Jahren in einer Pneu monie vorübergehend die Sprache und länger dauernd die Schreib fähigkeit verloren. Zur Zeit bestand rechtseitig Ptosis und Nystag mus. Die Zunge zitterte. Man konnte weder Wort-Taubheit noch -Blindheit annehmen ; auch keine motorische Aphasie oder Agraphie, doch gelegentliche Paraphasie. Der Kranke konnte mechanisch abschreiben, auch vorgesprochene kurze Wörter nachschreiben, nicht aber längere. Nach dem Tode fand man im linken untern Scheitellappen einen nussgrossen Erweichungsherd auf „pli courbe“ übergreifend. Uh. C. Gerhardt. Stimmbandlähmung und Ikterus. Deutsche medic. Wochenschr. 1887, 13, 16; Schmidt’s Jahrb. d. Gesammt- Medicin 1887, No. 6, 249 (Dippe). Bei völlig klangloser Stimme des Kranken liessen die ge- rötheten Stimmbänder bei der Phonation einen 0.5 cm breiten Spalt zwischen sich. Am 21. Tage kehrte die Stimme zurück; am 22. in einem andern Falle, der auch mit Ikterus verbunden war. Uh. Simonini. Nuove ricerche sulla trasmissione della voce afona attraverso liquidi di varia natura, inaug. Diss. Modena, 1877; Schmidt’s Jahrb. d. Gesammt-Medicin 1887, No. 6, 251 (Schustler). Der diagnostische Werth der Pectoriloquie für pleuritische Exsudate wurde von Bacelli festgestellt mit dem Befunde, dass Flüssigkeiten den Schall um so schlechter leiten, je dichter und heterogener, um so besser, je dünner und homogener sie sind. Geprüft und bestätigt wurde die Sache durch Max Krell in Würzburg. Hier wird dargethan: Schallschwingungen werden am besten fortgepflanzt in einer Flüssigkeit, wenn in dieselbe der schwin gende Körper mit grosser Oberfläche getaucht ist. Heterogenität und Gehalt an Formelementen haben nur dann Einfluss, wenn die Flüssigkeit aus Schichten verschiedener Dichte besteht. Leitungs-