Formeln in praktischer Beziehung eine grössere Brauchbarkeit zu kommt als älteren Formeln. Ohne den Werth des vorliegenden Werkes für die Praxis irgendwie in Frage zu stellen, können wir demselben für die Entwickelung der wissenschaftlichen Hydro dynamik keinerlei Bedeutung heimessen. Schon die Grundlage des ganzen Werkes, die Ableitung der Ausflussformel für seitliche Ans flussöffnungen. ist völlig unzutreffend. Der Verfasser geht davon aus, dass die Flüssigkeit durch eine unendlich kleine Oeffnung mit der Geschwindigkeit '\ ,/ 2gh senkrecht zur Wand fliesst. Unter Be nutzung eines häufig gebrauchten, nichts destoweniger aber falschen Gedankens überträgt der Verfasser dies auf die Elemente einer endlichen Ausflussöffnung und leitet daraus eine Formel für die sekundliche Ausflussmenge der letzteren ab, indem er über die ganze Oeffnung integrirt: dem so gewonnenen Resultat wird dann noch ein Coefficient hinzugefügt, der seinerseits wieder als das Product eines Contractions- und eines Geschwindigkeitscoefficienten aufzufassen ist. Dass die freie Oberfläche des Strahles eine Para bel sei. glaubt der Verfasser folgendermassen beweisen zu können. Der Abstand y irgend eines Punktes der Oberfläche von der Wand ebene sei gleich der zu der betreffenden Tiefe x gehörenden Ge schwindigkeit \ 2gx, so dass also die Gleichung der freien Ober fläche y 2 — 2gx lautet. Ganz abgesehen von allem anderen, spricht schon der Umstand gegen die Entwickelungen des Verfassers, dass die Gravitationsconstante g und damit die vorliegende Gleichung von der Wahl der Zeiteinheit abhängt, während doch die Gestalt des Strahles von den letzteren unabhängig sein muss. ln den weiteren Entwickelungen spielt ein Begriff eine Haupt rolle , den die wissenschaftliche Hydrodynamik meines Wissens nicht kennt, der sogenannte hydraulische Druck. Dieser soll sich dann bemerkbar machen, wenn das Wasser in dem Gefäss nicht ruht, sondern mit einer gewissen Geschwindigkeit c zufliesst. Re ferent hat zunächst geglaubt, dass entsprechend der Formel P = P9 h + 7*P (c* — t' ä ) unter hydraulischem Druck das Glied 'faiic 2 Zll verstehen sei; das ist auch an einer Stelle der Fall. Dann aber versteht der Verfasser 22 *