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270 2 C. Lufttemperatur und Strahlung. Schreiber. Ueber die BsssEL’sche Formel. Met. ZS. 10, 348—349. In dieser Entgegnung auf den zuvor besprochenen Artikel Wild’s betont Schreiber, dass er auf Entwickelung und Anwendung der FouRiER’schen Reihe deswegen so ausführlich eingegangen sei, weil er auch Nichtmathematikern das Wesen dieser Reihen habe verständlich machen wollen. Ferner sei es nicht seine Absicht, die Bessei/scIic Formel im Allgemeinen zur Interpolation fehlender Beobachtungen zu benutzen. Auf keinen Fall solle aber die Lage der Extreme durch Discussion der BsssEL’schen Formel ermittelt werden, dieselben seien nur aus den Beobachtungen selbst zu ent- nehmen. Der Vortheil der Reihen bestehe in der grösseren Ueber- sichtlichkeit, die sie in die grosse Menge der Zahlen brächten, man dürfe sie aber nicht zu Zwecken verwenden, die ihre Leistungs fähigkeit überstiegen. S. Levänen. Lufttemperaturprevalenter i Helsingfors. Sonderabdr. aus Vetenskapliger Meddelanden af Geografiska Föreningen i Finland II, 1893. Diese Untersuchung gründet sich auf die von der Meteoro logischen Centralanstalt zu Helsingfors in den Jahren 1882 bis 1891 stündlich gemachten Temperaturbeobachtungen. Der Verf. wählte ans diesen die Beobachtungen für einige auf das ganze Jahr gleich mässig vertheilte Termine heraus, in der Absicht, Erkenntniss von der Art, in welcher die Gruppirung der Einzelwerthe der Tem peraturangaben um ihre arithmetischen Mittelwerthe sich vollziehe, zu gewinnen. Es stellte sich dabei heraus, dass die vorherrschen den Temperaturwerthe — die Temperaturprävalenten —, sowie die Centralwerthe derselben sehr merklich von den Mittelwerthen dif- feriren. Die Temperatur hat demnach in Helsingfors, gleichwie anderswo, einen der Mitteltemperatur gegenüber asymmetrischen Gang, so dass die drei Hauptwerthe: Mittelwerth (A), Central werth (C) und Prävalent (P), nicht zusammenfallen, sondern, be sonders der erste und der dritte, ziemlich weit auseinander gehen, und zwar, je nach der Jahreszeit, im Allgemeinen entweder in der Reihenfolge A, C, P oder in der entgegengesetzten P, C, A. Zuletzt ist noch ein Versuch gemacht worden, aus den vierstündlichen Tem peraturbeobachtungen 2 h a., 8 h a., 2 h p., 8 h p. während der Jahre 1881 und 1888 die prävalirende Jahrestemperatur zu finden. Es wird gefunden: A ■= 3,99° C., P = 0,99° C., also P—A = 3" C.