Bbbnfeld. 655 blei gesättigt. Wird nun gleichzeitig die elektromotorische Kraft der Concentrationskette unter Benutzung der NERNST’schen Formel berechnet, so ergiebt der Vergleich beider Resultate, dass die Ionen, welche die Elektricität transportiren, einwerthig sind. Die Natrium sulfidlösung ist mithin zum grössten Theile in Natriumhydrosulfid (und -hydroxyd) zerfallen, und die Ionen SH dienen zum Trans port der Elektricität. In der Concentrationskette geht in der Flüssigkeit der Strom von der concentrirten zur verdünnten Lösung, und der Vorgang erfolgt dann (unter der Annahme, dass in der Lösung eine, wenn auch geringe Menge nicht dissociirten Schwefel wasserstoffs enthalten ist) so, dass in der verdünnten Lösung ein II des undissociirten Schwefelwasserstoffs sich mit dem S der Elektrode zu SH vereinigt, so dass zwei Sil-Ionen entstehen und 1 Mol. nicht dissociirter Schwefelwasserstoff verschwindet, während in der concentrirten Lösung ein S aus dem Ion SH heraustritt und der übrig bleibende Wasserstoff sich mit einem zweiten SH zu Schwefelwasserstoff verbindet, so dass hier zwei S H-Ionen ver schwinden und 1 Mol. nicht dissociirter Schwefelwasserstoff ent steht. Der Vorgang lässt sich demnach durch die Gleichung PbS + H a S Pb + 2HS darstellen und die Anwendung des Massenwirkungsgesetzes zeigt, dass ein Gleichgewichtszustand, also Constanz der Werthe der Potentialdifferenz, nur möglich ist, wenn auch die Schwefelwasser stoffmenge constant ist. Bei Anwendung von Natriumsulfidlösungen wurden deshalb schwankende Werthe erhalten, die aber constant wurden, als (t/j, Vio, Vioo normale) Natriumhydrosulfidlösungen benutzt wurden, die durch Zusatz von etwas Bleiacetat mit Blei sulfid gesättigt waren und in welche gleichzeitig Schwefelwasser stoff eingeleitet wurde. In diesem Falle stimmte dann der beob achtete Werth dir mit dem aus der NERNST’schen Formel berech neten befriedigend überein. Während in einer derartigen Concentrationskette, in welcher durch Einleiten von Schwefelwasserstoff in allen Concentrationen der Partialdruck dieses Gases constant und an beiden Elektroden gleich gehalten ist, in der verdünnten Lösung die kleinere Potential differenz zwischen Elektrode und Flüssigkeit vorhanden ist, so dass in derselben der Strom von der concentrirten zur verdünnten Lösung geht, ergiebt die Theorie, dass, wenn umgekehrt die Con centration der Natriumhydrosulfidlösung gleich ist, der Partial druck des Schwefelwasserstoffs dagegen verschieden gehalten wird,