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250 42b. Meteorologische Apparate. linder ein Abtropfen der Flüssigkeit in denselben bewirkt. Wird nun ein Luftstrom rechtwinklig über die Spitze geleitet, so tropft das Petroleum in Folge der eintretenden Luftverdünnung von der Tülle des Becherglases in den Cylinder und die abgetropfte Flüssig keit ist ein Mass für die mittlere Windgeschwindigkeit. Würde ein capillares Heberrohr verwendet, so wäre die übergetretene Petro leummenge der Summe der W indenergie proportional. Die jeweilige Luftverdünnung kann an dem Manometer abge lesen werden. Zur Bestimmung der W indrichtung dienen Differentialmano meter. Beide Enden derselben sind mit je einer Glasröhre verbun den, die horizontal umgebogen nach den entgegengesetzten W ind- richtungen orientirt ist. Bläst nun der M ind aus einer Richtung, gegen welche eine der Oeffnungen zeigt, so tritt in der entspiechen- den Röhre eine Verdichtung, in der entgegengesetzt gerichteten eine Verdünnung ein, deren Differenz den Stand des Manometers be dingt. Das Princip: durch abtropfende Flüssigkeitsmengen die Wind stärken zu registriren, ist durch v. Bezold in Vorschlag gebracht und durch den von W. v. Siemens angegebenen Apparat zum ersten Mal verwirklicht worden. Frank Waldo. A Wind-Register for Direction and V e- locity Science X, 1887, 309. Der Windregistrirapparat besteht aus zwei Theilen, die so an geordnet sind, dass ihre Wirkungen in einem Diagramm aufge zeichnet werden. Die Geschwindigkeit des W indes wird durch ein RoniNSON’sches Anemometer bestimmt und in der W eise aufgezeich net, dass nach einem Windwege von je 1 engl. Meile oder 1 km ein Contact erfolgt. Die Richtung wird mittelst einer Gleitrolle, die mit einer Windfahne fest verbunden ist, auf einen Metallreifen übertragen, welcher an den den Windrichtungen NE, NW, SW, SE entsprechenden Stellen unterbrochen ist. Jeder der so entste henden Quadranten ist mit je einem Elektromagneten verbunden, von welch letzterem wieder eine Leitung nach der Anemometer-