3N. Stehende und fliessende Gewässer. Referent: Dr. G. Schwalbe in Berlin. J. F. Bubendey. Die Temperatur des fliessenden Wassers zur Zeit der Eisbildung. Ann. d. Hvdr. 22, 1—6. Naturw. Rundsch. 9, 229, Nr. 18. Die Temperaturbeobachtungen wurden zu Hamburg vor genommen in der Zeit vom 16. Januar bis 26. Februar 1892 mit zwei in Zehntelgrade getheilten Thermometern, welche während der ganzen Dauer der Beobachtungszeit mit einem FuESs’schen Normalinstrument verglichen wurden. Auch Beobachtungen über die Verschiebung des Nullpunktes wurden bei allen Instrumenten angestellt. Um die richtige Wassertemperatur zu erhalten, wurden die Thermometer in Wasserflaschen gesteckt, deren Verschluss nicht dicht war, so dass das in den Flaschen befindliche Wasser mit dem Wasser des Stromes in Berührung stand. Während der kurzen, zum Ablesen gebrauchten Zeit änderte sich der Stand des Quecksilbers durchaus nicht. Eines der beiden Thermometer be fand sich, da es von einem Ponton herabhing, stets 1 m unter der Oberfläche des Stromes, das andere dicht über der Fusssohle; ab gelesen wurden sie um 9° und 3 p . Von den Ergebnissen seien folgende hervorgehoben: Während und unmittelbar nach der Treibeisführung war die Wassertempera tur von der Oberfläche bis zur Sohle nahe gleich 0°, gleichgültig, wie hoch die Lufttemperatur war. Ist Treibeis nicht vorhanden, so steigt die Wassertemperatur ziemlich rasch und folgt dann mit einiger Verzögerung dem Gange der Lufttemperatur. Die geringen Temperaturunterschiede (< 0,1° C.) in der Wassermasse zeigen Unterschiede in der Vertheilung je nach der Höhe der Luftwärme. Bei anhaltend stärkerem Frostwetter ist es an der Flusssohle, bei darauf folgendem Thauwetter an der Oberfläche am kältesten. Möglicherweise ist zur Erklärung die Schmelzwärme des Wassers heranzuziehen. Grundeisbildung trat nur am 20. Januar bei wolken losem Himmel und —7,6° Lufttemperatur ein. Eine Tabelle mit den Beobachtungsdaten ist beigegeben. Dr. 3f. von Rohr.