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man unter „Folge“ den Fall, dass zwei auf einander folgende Monate entweder beide zu kalt oder beide zu warm waren, und zwar ohne Rücksicht auf die Grösse der Abweichung von der Normaltem peratur, unter „Wechsel“ das Entgegengesetzte, also eine qualitative Abwechselung der Temperaturanomalie, so ergaben sich im Ganzen für Folge 288, für Wechsel 251 Fälle. Hiernach besitzen zwei auf einander folgende Monate häufiger eine der Qualität nach gleich artige, als eine ungleichartige Wärmeanomalie, und zwar gilt das ebenso für zu kalte Monate, bei welchen 147 Folgen und 126 Wechsel, wie für zu warme, bei welchen 141 Folgen und 125 Wechsel vor kamen. Indessen ist das Verhalten der verschiedenen Jahres abschnitte nicht das gleiche, wie man deutlich erkennt, wenn die Wärmeabweichungen für den Uebergang von je einem Monat zum anderen abgesondert betrachtet werden. Beispielsweise hatte der März 30 mal die gleiche, 15 mal die entgegengesetze Anomalie wie der Februar, der April 28 mal die gleiche, 17 mal die entgegen gesetzte Anomalie wie der März, im Gegensätze dazu kamen beim Uebergange vom Mai zum Juni 18 Folgen und 27 Wechsel im Witterungscharakter vor. Werden nur diejenigen Monate in Be tracht gezogen, welchen sehr kalte oder sehr warme Monate voran- gingen, nämlich solche, deren Abweichung im negativen Sinne mindestens 2°, im positiven 1,5° oder mehr betrug, so stellen sich die Verhältnisse noch viel ausgeprägter als früher und etwas ent schiedener bei starken negativen Anomalien als bei den positiven. Für die ganze Periode vom Januar bis April gilt durchschnittlich, dass einem sehr kalten Monate mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 3 zu 1 (18 : 7) wieder ein kühler folgt, dagegen erscheint in den folgenden Monaten, bis zum Juli, immer der Wechsel etwa zweimal so wahrscheinlich als die Folge (17 : 8). Dasselbe zeigt sich wohl auch für die starken positiven Abweichungen, aber nicht so ausgeprägt; hier aber konnte man in den Monaten von September bis December mit durchschnittlich fast dreifacher Wahrscheinlichkeit (20 : 7) wetten, dass einem relativ sehr warmen Monate wieder ein solcher folgte, welcher wenigstens den Normalwerth überstieg. In der Zusammenfassung beider Arten von Anomalien ergiebt sich für den Jahresabschnitt September bis December ungefähr die gleiche Tendenz wie für die Zeit vom Januar bis April, nämlich jene der Erhaltung des Wärmecharakters, nur dass in der einen Periode die selbe etwas wahrscheinlicher ist für die positiven, in der anderen für die negativen Anomalien. In ähnlicher Weise werden vom Verf. auch die Wärmemittel