2B. Eigenschaften der Atmosphäre und Beimengungen zu derselben. Referent: Dr. H. Stade in Berlin. Recherches sur la composition de l’atmosphere. Analyse d’un inemoire de MM. Petermann et Gbaffian de la Station agronomique de Gembloux, int.: Les combinaisons azotees dans les eaux meteoriques. Ciel et terre 14, 409—412. Ann. Soc. M(5t. de France 42, 23. Vergl. diese Ber. 49 [3], 265—266. T. L. Phipson. The free oxygen of the atmosphere. Chem. News 70, 223 f. Phipson hat in einer früheren Mittheilung die Behauptung aufgestellt, dass freier Sauerstoff nicht von Anfang an in der Atmosphäre enthalten gewesen, sondern dass derselbe erst in Folge der Zersetzung der Kohlensäure durch die Pflanzen in Freiheit ge setzt worden ist, und dass diese Dissociation in erster Linie den niederen Pflanzen zuzuschreiben ist. Für diese letztere Behauptung hat er nun durch einige gelungene Experimente den Nachweis er bracht ; er setzte z. B. einige einzellige Algen und eine gemeine Phanerogame (Polygonum aviculare) fünf Tage lang den gleichen Verhältnissen hinsichtlich der Lufttemperatur, des Sonnenscheins und des Kohlensäuregehalts der Luft und des Wassers aus und fand durch Wägung, dass die Kryptogamen 50 mal soviel Sauerstoff ge liefert hatten als die Phanerogame. Es wohnt also den in unserer Atmosphäre enthaltenen einzelligen Lebewesen, welche den Ueber- gang vom Pflanzenreiche zum Thierreiche bilden, in dieser Hinsicht eine ausserordentlich hohe Bedeutung bei. Phipson hat noch berechnet, dass ein Pfund einzelliger Algen in einem Jahre mindestens 420 Gallonen Sauerstoff hervorbringen.