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234 2 A. Allgemeines und zusammenfassende Arbeiten. metrischen Untersuchungen Langley’s. Der selectiven Absorption der Atmosphäre kommt eine ausserordentlich hohe Bedeutung zu, doch besteht dieselbe (wie der Verf. zahlenmässig nachweist) nicht darin, dass dadurch die Temperatur der Erde erhöht wird, wie Langley meint, sondern vielmehr darin, dass durch sie eine Auf speicherung von Energie auf der Erde ermöglicht wird. Die leuch tenden Strahlen, welche 45 Proc. der gesammten Sonnenstrahlung aus machen, dringen zu 52 Proc. durch die Atmosphäre, während von den übrigen 48 Proc. noch ein grosser Theil als diffuses Licht zur Erd oberfläche gelangt. Von den dunklen Strahlen werden 24 Proc. in der Atmosphäre absorbirt, 73 Proc. gelangen zur Erde. Die Aus strahlung aber ist sehr gering, da die Atmosphäre die dunklen Strahlen sehr stark absorbirt. Dass trotz dieses Schutzes gegen die Aus strahlung die Mitteltemperatur der Erde nicht viel höher ist als 15°, ist dadurch zu erklären, dass die der Erde von der Sonne zu gesandte Energie nur zum Theil in Wärme, zum Theil aber in chemische Energie umgesetzt wird. A. Schmidt. Ueber die Verwendung trigonometrischer Reihen in der Meteorologie. 8°. 24 S. S.-A. Progr. d. Gymn. Ernestmum zu Gotha 1894f. Ref.: Met. ZS. 11, (34)—(37)+. Der erste Abschnitt giebt eine kurze Uebersicht der Geschichte der unendlichen trigonometrischen Reihen, der zweite einen Ueberblick über die geschichtliche Entwickelung des Gebrauchs trigonometrischer Reihen in der Meteorologie. Eine im Jahre 1815 erschienene Abhand lung von Bessel ist als Ausgangspunkt für die fernere Benutzung der Reihen in der Meteorologie zu betrachten und lässt es als gerecht fertigt erscheinen, dass die Euler-FouBiEB’sche Reihe in der Meteorologie als BESSEL’sche Formel bezeichnet wird. Sie galt lange Zeit hindurch als das beste Mittel zur Interpolation und Aus gleichung, welches von der Willkür der graphischen Methode frei und ein Ausdruck des Gesetzes der Erscheinung sei. Sie erweist sich indessen für die Ergänzung und Verbesserung unvollständiger Beobachtungen, insbesondere zur Bestimmung der Mittel aus nicht äquidistanten Werthen und zur Ermittelung der Lage und Grösse der Extreme als wenig geeignet; dagegen ist sie bei vollständig vorhandenem Beobachtungsmaterial zweckmässig zu verwenden zur Darstellung desselben in einer zur Ausführung theoretischer Unter suchungen geeigneten Form und zur Ableitung des Gesetzes der Er-