224 2 A. Allgemeines und zusammenfassende Arbeiten. nisse wegen nicht möglich war, wurde die Station am Cap Thordsen (78°28,5' nördl. Br., 15°42' östl. L. v. Gr.) in 76,7m Seehöhe auf einem sanften Gehänge angelegt. Der wissenschaftliche Stab be stand aus den Herren Nils Ekholm (Chef), R. Gyllenckeutz (Arzt), Lieutenant H. Stjebnspetz (Topograph und Ingenieur), S. AndeEe (Luftelektricität), E. Solandee (Magnetismus), V. Cael- heim-Gyllenskiöld (Nordlichter und optische Erscheinungen). Die meteorologischen Beobachtungen begannen am 15. August 1882. Die Dunkelzeit währte vom 26. October bis 16. Februar; in Wirk lichkeit war die Sonne unsichtbar vom 13. October bis 21. Februar. Am 2. November bedurfte man selbst um Mittag künstlicher Be leuchtung, am 28. November verschwanden die letzten Spuren der Dämmerung. Gegen Ende April wurde die Sonne circumpolar, in der ersten Hälfte des Juni verschwand allmählich die Schneedecke, am 2. Juli brach die erste Blüthe auf (Saxifraga oppositifolia). Die Dunkelzeit wurde allerseits gut und ohne Krankheit überstanden. Die Rückfahrt erfolgte am 24. August 1883. II. Abschnitt: Astronomische, geodätische und mareographische Beobachtungen von Ekholm; geographische Aufnahmen von Stjebn spetz. III. Abschnitt: Stündliche meteorologische Aufzeichnungen und Erörterung derselben (278 S. u. 13 Taf.). Das Barometer war im magnetischen Observatorium, die Thermometer in einer WiLD’schen Hütte aufgestellt; der starken Sonnenstrahlung gegenüber genügte die letztere ihrem Zweck im April und Mai nicht mehr, indem die Thermometer bis zu 4° zu hoch zeigten. Auf Feuchtigkeitsmessungen nach absoluten Methoden und Wolkenbeobachtungen wurde besondere Sorgfalt verwendet. Der tägliche Gang des Luftdruckes zeigt zu allen Jahreszeiten eine doppelte Periode, wie in den niedrigeren Breiten, nur mit geänderten Wendestunden; im Jahresmittel, namentlich aber im Wintermittel, gleicht er dem unserer Hochgebirgsstationen, nur ist die Amplitude viel geringer; im Sommer, wo die Amplituden merk würdiger Weise kleiner sind als im Winter, ist der tägliche Gang ähnlich dem normalen Gange an der Erdoberfläche, mit dem Unter schiede , dass das Vormittagsmaximum erst nach Mittag und das Nachmittagsmaximum erst nach 6 Uhr eintritt. Während der Minima treten die Extreme in der einmaligen täglichen Schwankung um mehr als drei Stunden später ein als während der Maxima, und die Schwankung ist mehr als doppelt so gross.