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Aufstellung kann daher in jedem Locale er folgen, in welchem Dampfleitung vorhan den ist. (Fortsetzung folgt.) Nachrichten. Unsere französische Correspondenz spricht von einem Aufschwung der dortigen Geschäfte. Am meisten im Rückstände ist die Wollenindustrie. Das Geschäft in Farbmaterialien war in letzter Zeit wenig befriedigend, trotzdem nur geringe Quantitäten an den Hafenplätzen lagerten. Be sonders war Cochenille in Marseille ohne jede Neigung zur Hausse, ebenso Indigo wenig ge fragt. Auch Orlean, noch im vorigen Jahre bevorzugt, zeigte in Bordeaux große Flaue. Weinstein und dessen Präparate sind im Fallen. Die Krappbauer klagen über den ungünstigen Einfluß, welchen das künstliche Alizarin auf ihre Cultur ausübt. Dies war allerdings vor auszusehen. — ib'g.eit: Die Geschäftsflaue ist allgemein und auch Frankreich hat noch wenig vor uns voraus. >!« -l- >k- Jüngst war ich, so erzählt einer unserer Freunde, Zeuge, wie man in einer bedeutende ren Färberei beim Auflösen der Anilinfarben zu Werke geht. Da wurde vor meinen Augen etwa V? Kilo Fuchsin in einen Eimer gewor fen, Wasser darauf geschüttet, umgerührt und die dunkelrothe, goldschimmernde Brühe in die Wanne gegossen, daß der dicke Schaum hoch aufstieg. — Schaum ist für die Egalität der Farben sehr gefährlich, er muß daher entfernt werden — dachte der dabei stehende Färbermei- meister. Flugs nahm er daher eine Kelle und streifte den goldigen Schaum kunstgerecht ab, daß er weithin zu Boden flog. — In dem Schaum aber befand sich noch viel ungelöstes Fuchsin, welches nun nutzlos fortgespült wurde, um höchstens den Fluß zu färben. — Was hilft es da, billig Farbstoffe kaufen, wenn man sich nicht die Mühe giebt, sie gehörig aufzulösen? Mancher Färbereibesitzer, welchem obiges vor Augen kommt, dürfte gut thun, ganz in der Stille und ohne Aufsehen, zu beobachten, wie man in seiner Färberei die Farben auflöst. 4- * -r- Der Tod des türkischen Sultans hat der Tagespresse doch gewiß reichen Stoff gewährt — trotzdem können einige hiesige Blätter nicht umhin, die Seeschlange der Arsenik gefärbten Kleider ans dem Kehricht der Sensationsnach richten wieder hervorzusuchen. Man sieht, das warme Wetter begünstigt das Auskriechen die ser harmlosen Giftschlangen sehr wesentlich. Krapporange. Krapproth in einer Kufe den Dämpfen von salpeteriger Säure MO') ausgesetzt, giebt ein schönes Orange, das durch kochende Seifenlö sung nicht beeinträchtigt wird. Das Roth kann durch Dämpfen oder Färben erzeugt sei», auch ist es gleich, ob die Baumwolle geölt ist oder nicht. Die Einwirkung der Dämpfe soll 5 Mi nuten dauern. Dauert sie nicht so lange, so geht das erhaltene Orange in verdünnten Alka lien und Seifenlösung in Braun über. — Man kann also ein echtes Orange mit Krapp selbst ständig erzeugen und in der Farbenfabrikation ein feuriges Alizarinorange für Zwecke des Ap- plicationsdrucks und der Malerei erzeugen. Färberei der Wolle. Mimrz auf »wllmem Rrilkgurn. Auf 25 Kilo Garn. '/« Stunde sieden mit 0" 875^ chromsaurem Kali, 0^ 100»r Kupfervitriol, 0« iooer Weinstein, 0^ 200^ Schwefelsäure, darauf wird leicht durch Wasser gezogen und unter '/§ ständigem Kochen ausgefärbt mit 15 Kilo Blauholz. violett. Man färbt mit bläulichem oder röthlichem Methplviolett unter Zusatz von 0^ 250«r Weinsteinpräparat pro 5 Kilo Garn.