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338 färbtem Garn erzeugte California-Druck ist Specialiüt der Schön- und Knnstfärberei auf Actien (vormals Thiele und SeegerS) in Rnmmelsburg bei Berlin und von dem Di- rector derselben, Herrn Secgers, zuerst darge stellt. Diese Druckart ist auch auf magcnta, blau und violett gefärbten Garnen und Stoffen sowie für Baumwolle in Garn und Stück ausführbar und giebt ganz überraschende Effecte. 25.) Schatten aus Fuchsin auf Zephhrgarn. Tie Farbe wurde mit gelbstichigem Fuchsin hergestcllt und die dunkleren Nuan cen mit Jndigocgrmin abgetönt. 3a.) Schwarz auf /zustrsüa k^ibre. Wir verweisen auf den Artikel „^.ustralia in No. 32 Seite 250 unserer Zeitung. Die Färbung wird ausgeführt wie auf Wol lengarn. 3b.) Grün auf Huotrsüg fib.-o. Wir verweisen auf den Artikel „^ustraba Bistro" in No. 32 Seite 250 unserer Zeitung. Die Farbe wurde folgendermaßen hergestcllt. Auf 10 Pfd. 0 500''' WcinsteinpräParat, IO 000«' schwefelsaure Thonerde, 0 250' Schwefelsäure, 0 ^ 500' Indigocarmi n, 0>< 025«' Pikrinsäure. Eine Stunde kochen. Die ChrMirmallhinc. Die in umstehender Abbildung dargestellte Maschine dient dazu, das Chcvilliren mit der Hand in der Baumwollen- und Seidcnfärberei überflüssig zu machen. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, wird das Garn senkrecht mit den bei den Ringstöcken in die Maschine eingelegt und durch Drücken an einem Hebel beliebig nach rechts und links gedreht. Die Maschine ist seit vielen Jahren bereits in die größeren Scidenfärbereien eingeführt. Wir bringen dieselbe auch nicht als Neuigkeit, sondern, um wiederholt darauf aufmerksam zu. machen. Gebaut werden diese sehr nützlichen Maschinen in verschiedenen Größen in der be kannten Fabrik für Färberei- und Spinnerci- maschinen G. Stein in Berlin, Krauts- Straße 4. Eine Maschine wie die abgebildete mit sechs Gängen kostet circa 1000 Thlr. Nachrichten. Im Anschluß an den Artikel „Neue Erfin dungen" in Nr. 41 unserer Zeitung, werden wir in einigen späteren Nummern Muster des Verfahrens zum Ersatz des Indigo auf Blaudruck veröffentlichen. Die Schönheit und Vollendung dieser Muster läßt keinen Zweifel darüber übrig, daß in der That dadurch der Indigo mit der Zeit völlig aus der Blau druck-Fabrikation verdrängt werden wird. Diese Ansicht ist nicht ein theoretisches Hirn- gespinnst, sondern stützt sich auf das sachver ständige Gutachten eines Blaudruck-Fabri kanten, der seit längerer Zeit im Besitz des Verfahrens ist. — Weil wir in manchen „dusteren Winkel' der Färberei Licht brachten, scheint man uns schon für den Prometheus der Färberei zu halten. Wenigstens versucht der Geier, heftig an uns zu nagen. Leider ist sein Schnabel nicht so scharf, wie der des Geiers, der dem festigen Prometheus täglich eine Leber wegfraß. Die Sache ist die. Ter Geier mit dem stumpfem Schnabel und der mangelhaften Orthographie, hackt lebhaft nach dem Recept in No. 38 unse rer Zeitung „Walkcchtes Schwarz auf lo ser Baumwolle." Er meint, der Färber be käme für das Pfund dieses Schwarz nur 1' 2 Sgr. — Ganz recht, hochverehrter Johann Ballhorn, für gewöhnliches Schwarz aller dings. Besagtes Schwarz in No. 38 unserer Zeitung ist aber auf die ausdrückliche Frage eines Abonnenten nach einem absolut wal.k- echtcm Schwarz ans loser Baumwolle abgege ben worden. Ein solches gegen die Walke ab solut echtes Schwarz wird jeder Consument, vorausgesetzt, daß er dessen benöthigt ist, gern mit mindestens 3 Sgr. per Pfund bezahlen, so daß dem Lohnfärber noch ein beträchtlicher Nutzen bleibt. — Mit diesem Angriff hatten Sic also kein Glück, Herr Geier. Wir kommen noch einmal gründlicher auf die Sache zurück. Vorläufig möchten wir den verehrten Vogel des Prometheus bitten, sich nicht über uns zu är gern, wie eS schon geschehen sein muß,- denn im Acrger würfelte er in seiner famosen Kritik Baumwollengarn, lose Baumwolle und Wolle bunt durcheinander. Uns hat, das versichern wir Ihnen, diese Kritik höchlichst belustigt. Kri-