Nncarat auf wollenem Rips. Auf 1 Stück. Man färbt mit 4 Pfd. Weinsteinpräparat, 4 Pfd. Schwefelsäure und Orseille, Cur cuma und Pen sä lack nach Bedürfniß. Grünliche Modefarbe auf wollenem Rips, hell und dunkel. Auf 1 Stück. Man färbt mit 4 Pfd. Weinpräparat, 1 Pfd. Schwefelsäure und Jndigcarmin, Per- ffio, Pikrinsäure und Curcuma nach Be dürfniß. Rothsnure. Man löst 14 Pfd. Zinnsalz unv 24 Pfd. kr ystallisirtes Doppelt - Chlorzinn in 50 Pfd. eisenfreier Salzsäure und verwendet das Klare unter dem Namen „Rothsäure" zu Pur pur, Ponceau rc. Färberei der Regenmäntel-Stoffe (Ineeik). Grün auf Regenmäntel-Stoffe». Um das sogenannte „Bandigwerden" der Regenmäntel-Stoffe zu vermeiden, arbeitet man dieselben am besten auf roher baumwollener Kette und färbt diese dann im Stück. Zu diesem Zwecke wird die Waare gewaschen und Abends in eine handheiße Schmackbrnhe — 5 Pfd. Schmack per Stück — gedreht, über Nacht stecken gelassen und am anderen Morgen nach ge hörigem Ablaufen handwarm auf einer Jod grün flotte nach Muster gefärbt. Silbergrau auf Regenmantel-Stoffen. Man wäscht die Waare gut und färbt kalt mit der unten beschriebenen Tinctur (Uluak ink). In einer halben Stunde ist die Färbung vollendet. Man kann bequem 6—8 Stück auf einmal färben. Diese Art der Färberei ist nach englischer Methode und empfiehlt sich durch ihre große Einfachheit und Billigkeit. Sie ist bishehr nur in wenigen deutschen Fabriken eingeführt und wird daselbst als Fabrik- geheimniß betrachtet. LIncL Ink für Silbergrau auf Regenmantel-Stoffen. Man kocht 100 Pfd. Bla »Holz in 80 Eimern Wasser ab und setzt der heißen, von den Spähnen befreiten Abkochung 1A Pfd. chromsaures Kali und 1)4 Pfd. Borax hinzu, läßt eine Stunde kochen und verwendet die so erhaltene Tinctur zum Färben. Ein Muslersärber. Wie häufig die wunderbarsten Dinge sich auf ein fache Weise und natürlichem Wege erklären, davon giebt folgendes Geschichtchen einen neuen Beweis, das nicht den, Reich der Erfindung, sondern der Wirk lichkeit angehört. In einer Wollenfärberei that sich ein Färber dadurch besonders hervor, daß seine Farben in Wolle und Stückwaare immer dem Muster so voll kommen entsprachen, daß Muster und gefärbte Waare von einander nicht zu unterscheiden waren. Und nicht etwa, daß derselbe viel nüancirt und probirt hätte; nein, die zartesten Modefarben gelangen spie lend und ohne Fehl. Das dem Färber darob ge spendete Lob machte viel Aufsehen und versetzte die Collegen des geschickten Farbentreffers um so mehr in Mißbehagen, als es diesen niemals gelang, ihre Farben dem Muster so ähnlich zu machen, daß beim Daraufhalten des letzteren auf die Waare beide nicht zu unterscheiden gewesen wären. Doch mit des Geschickes Mächten Ist kein ewiger Bund zu flechten — und so verfiel unser „Schattenkönig" endlich dem neidischen Geschick, welches schon seine hochse lige Majestät, den König Polykrates dereinst zu Falle brachte. Oder mit anderen Worten, das Räthsel fand schließlich seine Lösung, als eines Ta ges wollener Rips nach eineni Damastmuster zu färben war. Farbe und Muster waren bei der Ablieferung wieder nicht zu unterscheiden, aber der Damast aus der Probekarte hatte sich plötzlich in