Herrengeschlechts, danach in gemischter Funktion Sitz eines Amtes, mehrfach Sitz kurfürstlicher Witwen mit ihrem Hofstaat und daneben in buntem Wechsel auch Jagdschloß im Zentrum prächtiger Jagdreviere verlor es im 18. Jh. für die damaligen sächsischen Landesherren aus mehreren Gründen an Bedeutung. Nach 1753 besuchte kein Ange höriger der regierenden Familie mehr das Schloß. 1778 wurde das hintere Schloß als Magazin benutzt. Und schon 1787 wurden Möbel und Bilder öffentlich versteigert, sofern sie nicht als wertvolle Stücke vorher nach Dresden abtransportiert worden waren. Der kunstgeschichtliche Befund, von Gurlitt in zwei Abhandlungen aus führlich, wenn auch für das 16. Jh. nicht ohne Mängel dargetan ''), bestätigt im wesentlichen die urkundlichen Ermittlungen. Der große Turm, eines der Colditzer Wahrzeichen, mit seinen vier Giebeln im Stil der Frührenaissance und dem in der Mitte sitzenden Dachreiter mit „welscher Haube" gehört hinsichtlich der Bekrönung in die Zeit zwischen 1506 und 1540; die daran befindlichen Wasserspeier weisen „gotische Ausprägung“ auf. Das Beamtenhaus neben dem Fiüsterbogen, 1630 als Neues Gebäude bezeichnet, mit seinem Quadertor wird in die erste „Fiüsterbogen"