364 3. Die Chinolinbasen sind ölige Flüssigkeiten oder feste krystallisirbare Körper von angenehmem Geruch. Sie sind in Wasser wenig oder gar nicht löslich, in Alkohol und in Aether leicht löslich. Sie vereinigen sich mit Säuren zu beständigeren Salzen als die Pyridinbasen; mit Metallsalzen verbinden sie sich wie diese direct zu krystallisirbaren Verbindungen, welche durch Wasser jedoch zumeist zersetzt werden. Die chlorwasserstoffsauren Salze verbinden sich mit den Chloriden der schweren Metalle zu schwer löslichen Doppelsalzen. Durch Oxydationsmittel werden die Chinolinbasen zu Pyridin carbonsäuren oxydirt. 4. Die natürlich vorkommenden Alkaloide sind zumeist complicirt zusammengesetzte Pyridin- und Chinolinbasen. Einige wenige sind gelblich gefärbte, ölige, unzersetzt flüchtige Flüssig keiten, die meisten jedoch sind feste krystallisirbare, farblose Verbindungen, welche von Wasser wenig oder gar nicht gelöst werden, in Aethyl-, Amylalkohol, Aether, Chloroform, Petroleum äther zumeist löslich sind. Sie bilden mit Säuren beständige Salze, aus deren Lösungen die Alkaloide auf Zusatz von freien und kohlensauren Alkalien, auch von alkalischen Erden, ausgefällt werden. Durch Schütteln der sauren Lösungen mit Aether, Amylalkohol oder Chloroform, werden die Alkaloide nicht der wässerigen Lösung entzogen, wohl aber nach Zusatz eines Alkalis im Ueberschuss. Die chlorwasserstoffsauren Salze vereinigen sich mit vielen Metall Chloriden zu krystallisirbaren Doppelsalzen. Durch Oxydationsmittel werden sie in Pyridin- oder in Chi nolincarbonsäuren übergeführt. Die Pyridin-, Chinolinbasen und Alkaloide zeigen in freiem Zustande oder als neutrale Salze in wässeriger Lösung noch folgende allgemeinen Beactionen: 5. Sie geben auf Zusatz von Tanninlösung einen gelblich weißen, schwer löslichen Niederschlag. 6. MitPlatinchlorid vereinigen sie sich alle zu kry stallin ischen, gelb gefärbten, in Wasser zumeist wenig löslichen Doppelsalzen. 7. Durch eine Lösung von Kaliumquecksilberjodid (13 - 546§' Quecksilberchlorid und 49 - 8gf Jodkalium werden in Wasser zu 11 Flüssigkeit gelöst) werden sie alle als gelblichweiße, in Wasser und verdünnter Salzsäure unlösliche Niederschläge gefällt. (F. Mayer.)