35 Die Trockensubstanz des Saftes verbrannte im Allgemeinen ziem lich leicht und vollständig zu Asche. Nur bei den jüngsten Pflanzentheilen, z. B. den Blüthen der dritten Periode des zweiten Schnittes und den jungen Blattstielen und Blättern der ersten Periode des ersten Schnittes wurde es nöthig, die Kohle vorher durch Ausziehen mit Wasser von der größten Menge der Alkalien zu befreien, ehe sich die letzten Anthcile der selben über einer gewöhnlichen Berzeliuslampe verflüchtigten. Die Analyse der einzelnen Mineralstoffe wurde dann nach den gebräuchlichen Methoden ausgeführt, und ich füge in Bezug darauf nur hinzu, daß die Phosphorsäure nach Entfernung der Kieselsäure mittelst molybdänsauren Ammoniaks geschieden und die Alkalien als Chlormetalle gewogen wurden, das Kali wurde schließlich als Kaliumplatinchlorid be stimmt und das Natron aus der Differenz berechnet. Wie oben erwähnt, wurde bei der Ausführung der Arbeit vor Allem auf möglichste Raschheit bei allen Operationen gesehen, trotzdem aber war eine sehr erhebliche Fehlerquelle nicht zu vermeiden. Vom Abschneiden der Pflanzen auf dem Felde an bis zum Auffangen des Saftes aus der Presse verging immer eine lange Zeit, die durch das Trennen in die einzelnen Organe, Quetschen, Wägen u. s. w. ausge füllt wurde. Während dem fand natürlich eine ununterbrochene Ver dunstung statt, und dies nicht einmal bei allen Organen in gleichem Maße. Die jungen Blätter und Blüthen verloren z. B. in der gleichen Zeit viel mehr Wasser, als die alten Stengel. Die Folge davon war, daß der Saft, wie er zur Untersuchung gelangte, ein ganz andrer, als der ursprünglich in den Zellen der frischen Pflanze kreisende, daß er viel concentrirter, als dieser, sein mußte. Es wurde somit, wenn die Resul tate der Analyse einen Schluß auf die lebende Pflanze erlauben sollten, eine Correctur durch Rechnung nothwendig, die auf folgenden zwei Wegen ausführbar war. Der Deutlichkeit halber führe ich dieselben gleich in einem Beispiele aus. DirccteBerechnungdesWasserverlustes und der daraus sich ergebenden Concentration des Saftes. 1) a. l OV Theile Stengel der 3. Periode des 2. Schnittes hatten frisch vom Felde weg gegeben 70,60 Theile Wasser und 20,40 Theile Trockensubstanz. k. 100 Theile derselben Stengel (größere Portio») enthielten 3*