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236 Die vorstehenden analytischen Data leiten, dünkt mich, ziemlich un gezwungen zn obigen drei Folgerungen; dagegen ist die Anzahl der Be weise eine ungenügende für die endgültige Losung einer Frage von so verwickelter Natur, und ich würde Bedenken tragen, die Antwort in der Weise, wie ich es gethan, zn formuliren, wenn sie nicht mit andern Beobachtungen so wohl znsammenstimmte, nämlich mit den Beobachtungen über sogenannte Selbstzersetznng der organisirten Stoffe bei Fänlniß und Verwesung. Ich beziehe mich vorzugsweise auf die allmählich erfolgende Stoffveränderung des Hosdüngers und des Breuntorfes. Nach dem, was über die Zusammensetzung deö Torfes in verschie dener Tiefe eines Lagers bekannt ist, muß man schließen, daß der ältere Torf deshalb reicher an in Wasser unlöslichen Aschenbestandtheilen und an Stickstoff ist, weil die Quantität der organischen Substanz mit der Zeit abnimmt und dabei vorzüglich die Elemente des Wassers austreten, so daß die organische Substanz nur relativ reicher an Stickstoff wird. Diese relative Stickstoffzunahme hat man noch genauer am Hof dünger beobachtet — während die organische Masse bei längerer Ver wahrung bedeutend abnahm, so gab doch die Analhse des Rückstandes nur eine geringe Abnahme des Gesammtstickstoffs, sie gab mit andern Worten eine relative Stickstoffzunahme zu erkennen, besonders wenn Kalk eingemischt worden war. (E. Wolfs.) Ob diese Erscheinungen die aus schließliche Folge einer moleculären Selbstentmischnng (Fänlniß und Ver wesung) bei Gegenwart von Luft und Wasser sind, oder durch thierische Organismen* *) vermittelt werden, ist eine Frage, deren Entscheidung für kein Mittel kennt, die organische Substanz der Ackererde zu isoliren. Obwohl die Fehler, womit das bei Glühhitze verflüchtigte Hydratwasser die auf Glüh verlust basirte Gewichtsbestimmung der organischen Substanz behaftet, nicht be> deutend sind, so dürfte doch bei einer eingehenden Erörterung der Stickstoffsrage das Gewichtsverhältniß zwischen Stickstoff und Kohlenstoff zu berücksichtigen sein, indeß sollte man zugleich das Verhältnis von Kohlenstoff zu organischer Sub stanz kennen, da auch hierbei Regelmäßigkeiten zu vermuthen sind, ähnlich den oben für Stickstoff angesprochenen. *) Ein sehr sorgfältiger Beobachter, Hampus von Post, ist durch mikro skopische Untersuchung zahlreicher Torflager zu dem Resultat gekommen, daß die jenige Torferde, in welcher die pflanzliche Textur fast ganz verschwunden ist, zum überwiegenden Theil aus den Exkrementen, beziehendlich Speiseresten kleiner thie- rischerOrganismen besteht. Da nun die auimalischeVerdauungsthätig- keit im Allgemeinen durch Ausscheidung von Kohlensäure und Wasser die mine-