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210 5. Indigoartikel auf Kattun. Der vorliegende Artikel ist im Elsaß hergestellt und für den Export nach Italien bestimmt. Die Erzeugung desselben siehe S. 213 dieser Nummer. 6. Salicylgelb auf Baumwolle. Die abgekochte Baumwolle mit essigsaurer Thonerde von 5° L. beizen, gut abwinden und auf 40° II. warmer Flotte aus Salicylgelb aus färben, abwinden und trocknen. 7. Klosett auf loser Baumwolle. Auf 5 Kilo: Die Baumwolle mit 500^ Soda 3 Stunden auskochen, herausnehmen, spülen mit 180^ Tannin bei 60°1I. 1 Stunde tanniren, herausnehmen, gut abdrücken und auf einem Bade von Methylviolett bei 40°U. bis zur ge wünschten Nüance färben, spülen, trocknen und kratzen. 8. Salicykorauge auf Arama vaga. Dem Salicylgelb isomer ist das Salicyl- orange der Chemischen Fabrik auf Actien vorm. E. Schering. Das anliegende Muster veranschaulicht den Farbenton, welchen dieser Farbstoff erzeugt. Die Färbung erfolgte in einer Flotte aus Seifenlösung und der nö- thigen Menge Auflösung von Salicylorange. 9. Kzorotij auf loser Baumwolle. ö Kilo Baumwolle 3 Stunden mit 500^ krystallisirter Soda auskochen, herausnehmen, spülen, mit 5°L. starker essigsaurer Thonerde beizen, abdrücken und auf frischem Bade aus einem Gemisch ans Ponceau L und Ponceau 6l eine Stunde bei 50° k. ausfärben. 10. Hrü« aus Iudigocarmin und Salicyl- gelv auf Jephyrgaru. Aus 5 Kilo die Flotte bestellen mit 250^ Weinsteinpräparat und nach Bedürfniß Auflösung von Jndigocarmin und Salicylgelb zusetzen, abschrecken, eingehen, zum Kochen erhitzen und auf kochender Flotte fertig färben. Die Färbung zeigt, daß das Salicylgelb zum Mischen mit Blau behufs Erzeugung von Grün geeignet ist. Zu diesem Zweck eignet sich bekanntlich kein anderer künstlicher Farbstoff mit Ausnahme der Pikrinsäure. 11. Lichtgrüu auf Arama vaga. Die Färbung erfolgte mit Malachitgrün unter Zusatz einer Auflösung von Salicylgelb. Das Muster beweist, daß das Salicylgelb auch zum Nüanciren von Grün auf Seide geeig net ist. Bisher konnte zu diesem Zweck kein anderer künstlicher Farbstoff verwendet werden, als die Pikrinsäure. 12. Lichtgrnn auf Jephyrgarn. Die mit unterschwefeligsaurem Natron und Salzsäure angesottene Waare wurde mit Mala chitgrün unter Zusatz von Salicylgelb ausgefärbt. Das Muster beweist die Verwendungsfähig keit des neuen Farbstoffs zum Nüanciren von Grün auf Wolle. Zu diesem Zweck wurde bisher ausschließlich die Pikrinsäure verwendet. Letztere hat indessen den Nachtheil, großer Unechtheit; das neue Gelb ist dagegen beständiger und ver einigt in sich alle Tugenden der Pikrinsäure, ohne deren Nachtheile zu zeigen. (Vergl. No. 19 S. 189, 190.) Nachrichten. Die Wollengarnfärberei geht in Webe- und Strickgarnen befriedigend; die Schattirungs- särberer dagegen noch immer matt. In der Wollenstücksärberei hat sich seit unserem letzten Bericht nichts geändert. Die Baum- wollengarnsärberei geht noch immer im Geschäft mit Fabrikanten flott. Das Geschäft mit Händlern ist indessen schwach. DieBaum- wollenstü ckfärberei arbeitet noch immer ruhig fort. Auch die Seidenfärberei geht noch gut. Die Lappenfärberei giebt der Saison an gemessen zu Klagen keinen Anlaß. Die Baum- wollenbleicherei und Garndruckerei gehen ebenfalls befriedigend. * * * Koncurs-Kröffnung: Bleichereibesitzer Franz Julius Semmler in Böhrsdhrf. * * * Beitrag zur Karbentehre. Knabe: „Was sind das für Beeren?" — Botaniker: Das sind Blaubeeren." — Knabe: „Aber die sehen ja roth aus." — Botaniker: „Ja, weil sie noch grün sind."