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hat davon nur Nachthcil. Es erreicht bei der flauen Witterung das Wollgeschäft nicht den gewünschten Höhepunkt, und billige Preisnoti- rungen stehen auf der Tagesordnung. Färberei der losen Wolle. MalUau walkM auf loser ZUolsk. (Hierzu Muster auf heutiger Musterbeilage.) Auf 100 Kilo reine lose Wolle. 930«' Alkaliblau 4 B. (B. Anilin- u. Soda- Fabrik) werden unter Zusatz von 100«' kryst. Soda in kochendem Wasser gelöst und die klare ^Lösung dem mit 2'^ kryst. Soda angestellten Farbbade zugefügt. Man geht bei 40° 0. ein, hantirt fleißig die Wolle, steigert innerhalb einer Stunde die Temperatur auf 95° 0. und erhält letztere noch Vr Stunde lang. Hierauf wird die Wolle dem Farbbade ent nommen, gut abtropfen gelassen und in das mit 6" engl. Schwefelsäure und 3« Bittersalz ange- stellte auf 80° 0. erwärmte Entwicklungsbad eingebracht. Nach '/z Stunde herausnehmen, spülen und trocknen. Küpenfärberei. Viele Wollensärder beklagen sich, ihr Küpen blau schmutze ab, und doch ist es leicht, diesem llebelstand abzuhelfen und noch, dazu eine Er sparung an Indigo zu machen. Nach dem Her- ausnehmen der Waare aus der Küpe passirt man dieselbe, gleichgültig, ob Garn, Stückwaare oder lose Wolle, durch ein 40° L.. warmes Bad, welches auf je 100 Liter 1^ krystallisirte Soda aufgelöst enthält. Die Wolle läßt dabei den nur mechanisch gebundenen Indigo fallen, und dieser färbt die Sodalauge mehr oder weniger dunkelblau. Läßt man die Lauge absetzen, so kann man den gesammelten feinen Jndigoschlamm wie frischen Indigo für die Küpe benutzen. Dieser Indigo ging früher in das Spülwasser und färbte die Flüsse und sonstigen Wasserläufe. Hierüber beschwerte sich die Nachbarschaft, und der Färber hatte davon viel Verdruß und Schaden. Befolgt man dagegen obige Anweisung, so erspart man sich den Verdruß und erhält außer dem noch ein Quantum Indigo, dessen Werth sich im Jahre ganz überraschend hoch beziffert. Selbstverständlich bessert man das Passirbad von Zeit zu Zeit durch Zusatz neuer Soda lauge auf. Eine weitere Ursache des Abschmutzens ist, daß man in der Regel auf zu starke Küpen färbt. Dies gilt besonders für dunkle Nüancen. Man will oft dunkles Blau in drei, manchmal sogar in zwei Zügen fertig machen. Dies ist ein großer Fehler. Der aus den starken Küpen auf die Waare fallende Indigo befestigt sich wenig, und die Folge ist, daß die Waare ab schmutzt. Man färbe dunkle Nüancen niemals unter sechs Zügen und benutze nach einander schwache und starke Küpen. Befolgt man dies und läßt man die Operation im Sodabade fol gen, so wird man sich nicht über abfärbende Wolle zu beklagen haben. Es soll nicht behauptet werden, oben gesagtes sei neu; im Gsgentheil ist diese Erfahrung wenigstens zwanzig Jahre alt. Wie es aber zu gehen pflegt, jagt mancher stets nach dem neuesten; aber die alten bewährten Methoden läßt er ganz außer Acht. Schwarz und Braun zum Truck auf Haufstoffen für Portieren. Die für Portiörenstoffe bestimmten großen Muster lassen sich am besten durch Spritzen des Stoffes über Schablonen erhalten. Der Stoff wird auf dem Drucktisch glatt ausgebreitet, eine nach dem Muster geschnittene Metallschablone (Leere) Beispielsweise für das Schwarz, darü ber gebreitet, die unten folgende Schwarz-Masse mit einem breiten Pinsel darüber gespritzt, nach Deckung des Musters die Schablone weiter ge schoben, wieder gespritzt und so fort, bis das ganze Schwarz des Musters auf dem Stoff ist. Man verwendet dann für eine zweite Farbe z. B. Braun eine zweite Schablone und verfährt genau wie für Schwarz. Statt des Pinsels verwendet man für Druck in größerem Maßstabe eine Reihe nebeneinander stehender Pulverisateurs, welche mit einem Blase balg betrieben, einen feinen Sprühregen über